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Wie Champagner in den Adern

Wie Champagner in den Adern

Titel: Wie Champagner in den Adern
Autoren: Alexandra Sellers
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liegt es daran, dass Jalal mir so ähnlich sieht. Wir wissen es nicht." Er zuckte mit den Schultern. „Steckt hinter solchen Dingen ein tie ferer Sinn?"
    Zara hob nachdenklich die Brauen. „Schließt der Fluch deines Vaters Jalal mit ein?"
    „Wir haben es damals nicht verstanden. Aber er sagte zu uns: ,Wenn einer meiner Söhne gegen seinen Bruder oder die Nachkommen seines Bruders die Waffe erhebt, soll er verflucht sein.' Damals haben wir geglaubt, er spreche von uns dreien."
    „Dein Vater muss etwas gewusst haben. Warum hat er ihn nicht offiziell anerkannt?"
    Rafi lächelte achselzuckend. „Das werden wir nie erfahren. Aber es gibt eine einleuchtende Möglichkeit. Jalal ist kein legitimer Nachkomme und kann in der Thronfolge nur an vierter Stelle stehen, weil sein Vater Aziz gestorben ist, ohne den Thron be stiegen zu haben. Aber damals war das Andenken an die Söhne meines Vaters noch frisch. Manche im Volk hätten sich nicht daran gestört, dass er illegitim war. Mein Vater hatte jedoch drei Erben und damit schon Probleme genug. Es hätten Gruppen und Rivalitäten entstehen können. Jedenfalls gab es noch keine DNA-Tests, um Gewissheit zu erlangen. Ich glaube, mein Vater hat getan, was er für das Beste hielt."
    „Aber..."
    „Ja. Das eigentliche Geheimnis ist, warum er uns nichts davon gesagt hat." Wieder hob Rafi ratlos die Schultern. „Dafür gibt es keine einleuchtende Erklärung. Denn eines hätte er wissen müssen, dass Nusaybah ihr Versprechen brechen und ihrem Sohn früher oder später die Wahrheit sagen würde. Sie hat das kurz nach unserer Thronbesteigung auch getan. Jalal hat uns daraufhin eine Nachricht unter dem Namen Jalal ibn Aziz - Jalal, Sohn des Aziz - geschickt, weil er dachte, wir wüssten Bescheid.
    Als wir seine Nachricht ignoriert haben ..."
    Hanifah kam plötzlich mit einem Tablett herein und brachte ihnen Eissorbet zusammen mit türkischem Mokka. Zara war überrascht. Wenn Rafi ins Erzählen kam, vergaß sie alles um sich herum.
    „Und was habt ihr entschieden?" Sie nahm sich einen Löffel voll Eis.
    „Wir haben noch nichts entschieden. Ich war mit den Gedanken nicht bei der Sache. Sie waren sich einig, dass wir die Besprechungen abbrechen sollten, und haben mich zu meiner Braut geschickt", erwiderte er leise und bedachte sie mit einem Lächeln, bei dem Steine weich geworden wären. Zara jedoch war aus Fleisch und Blut und verspürte ein Feuer in sich auflodern, dass ihr der Atem stockte.
    Rafi stand auf. „Ich konnte es nicht mehr erwarten, endlich zu dir zu kommen." Er hielt ihr seine Hand hin. „Geliebte, dies ist unsere Hochzeitsnacht."

17. KAPITEL
    Prinz Rafi führte sie in sein Schlafzimmer, dessen Terrassentüren zum Innenhof weit geöffnet waren.
    Von den Bergen wehte eine leichte Brise herüber und bewegte sacht die durchsichtigen Vor hänge, die das große Bett umrahmten und es zu einem sicheren, intimen Ort machten. Hoch über ihnen drehte sich ein Ventilator, das Licht auf den Seitentischen war gedämpft und die Bettdecke einladend zurückgeschlagen.
    Zara schaute ihm in die Augen. Sie war zu bewegt, um etwas zu sagen. In jenen langen, ermüdenden Nächten in Jalals Festung hatte Rafi ihr viele Geschichten über Liebende erzählt, doch jetzt würde sie es selbst erleben, was er ihr geschildert hatte.
    Zärtlich umfasste er ihren Kopf, neigte ihn zur Seite und schaute ihr in die dunklen Augen. Er beugte sich über sie und küsste sie. Die Empfindungen, die er mit dieser zarten Berührung bei ihr weckte, waren so stark, dass sie nach Luft rang und sich aufstöhnend von ihm in die Arme nehmen ließ.
    Als er den Kuss beendete, fühlte Rafi sich erschüttert. Von Anfang an hatte er ge wusst, dass er es kaum erwarten konnte, Zara endlich in die Arme zu schließen und Besitz von ihr zu ergreifen. Er atmete tief durch, fasste nach ihren Ohrringen und nahm ihr erst den einen, dann den anderen behutsam ab. Er küsste ihre Ohrläppchen und legte den Schmuck beiseite.
    Lächelnd schob sie ihr Haar zur Seite und wandte ihm den Rücken zu. Er barg sein Gesicht in ihrem duftenden Haar. „Wie viele Nächte habe ich davon geträumt", raunte er ihr leidenschaftlich zu, und sie erschauerte vor Verlangen.
    Er nahm ihr die Kette ab und küsste ihren entblößten Nacken. Dann presste er seine Lippen auf ihre Wange, ihr Ohr und ihren Hals. Er zog sie zu sich herum und verschloss ihr stürmisch den Mund. Er hielt sie in den Armen, streichelte sie, presste sie an sich und entfachte ein
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