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Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe

Titel: Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe
Autoren: Judith McNaught
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nicht nur eine enge Freundin der älteren du Villes, sondern auch die Mutter von Clayton und Stephen.
    An diesem besonderen Tag saßen die Gäste in Gruppen in dem riesigen Raum. Eine Gruppe bestand aus den älteren Eltern Eugenia, Henri und der Dowager Duchess. Die andere  Gruppe umfaßte Nicholas du Villes vier Freunde, die gleichfalls Eltern waren, jedoch wesentlich jüngere.
    Der siebte Anwesende, Nicholas du Ville, war keiner Gruppe zugeordnet, da er kein Vater war.
    Im Moment wartete er darauf, einer zu werden.
    Seine beiden männlichen Freunde schienen es förmlich zu genießen, ihn leiden zu sehen. Sie genossen es, weil Nicholas du Ville in Kreisen der Hocharistokratie für seine unnachahmliche Fähigkeit berühmt war, selbst in Situationen gelassen und sogar amüsiert zu bleiben, wenn anderen, ähnlich hochgestellten Gentlemen bereits der kalte Schweiß ausbrach.
    Heute jedoch war von seiner legendären Selbstbeherrschung nichts übrig geblieben. Er stand am Fenster und rieb sich mit der Hand abwesend den verspannten Nacken. Er stand dort weil er den Teppich bereits so oft überquert hatte, daß seine Mutter ihn lachend darauf aufmerksam gemacht hatte, ihr würde schon vom reinen Zusehen schwindlig werden.

Da ihr Herz vor einem Jahr so schwach gewesen war, daß sie kaum ein paar Treppenstufen bewältigen konnte, und da niemand verstand, warum dasselbe Herz nun plötzlich wieder so stark war, um ihr das Treppensteigen und vieles andere zu erlauben, beendete ihr Sohn sofort seine Wanderungen. Doch damit hörte seine nervöse Unruhe nicht auf.
    Seine beiden Freunde betrachteten seinen Rücken mit Heiterkeit und Sympathie - mehr vom ersten, weniger vom letzten -, weil Nicholas du Ville einst von ihren Frauen für seine Nonchalance ungemein bewundert worden war. »Wenn ich mich recht erinnere«, log Stephen Westmoreland augenzwinkernd, »hatte Clay eine geschäftliche Unterredung, als Whitney im Kindbett lag. Und danach sind wir auf eine Partie Whist zu White’s gegangen. «
    Clayton warf dem werdenden Vater einen Blick über die Schulter zu. »Nick, wollen wir nicht schnell zu White s? Heute abend könnten wir wieder hier sein, spätestens morgen früh. «
    »Mach dich nicht lächerlich«, kam die mürrische Antwort.
    »Ich würde an deiner Stelle gehen«, riet Stephen Westmoreland grinsend. »Sobald ich erst einmal herumerzählt habe, daß du hier wie ein Löwe im Käfig herumgelaufen bist und dich wie ein Verrückter gebärdet hast, kannst du dich bei White's nicht mehr blicken lassen. Man wird dir die Mitgliedschaft entziehen. Was zu bedauern wäre, denn du hast dem Club stets ein gewisses Flair gegeben. Soll ich meinen Einfluß darauf verwenden, daß man dich hin und wieder am Fenster sitzen läßt - der guten alten Zeiten wegen? «
    »Stephen? «
    »Ja, Nick? «
    »Scher dich zum Teufel! «
    »Wie wäre es mit einer kleinen Schachpartie? « erkundigte sich Clayton gespielt ernst. »Das hilft die Zeit vertreiben. «
    Keine Antwort.
    »Wir könnten um Einsätze spielen, die deine Gedanken auf das Spiel konzentrieren. Diesen Rembrandt da drüben gegen das jüngste Bild meines Sohnes von Whitney mit einem Eimer auf dem Kopf? «
    Nachdem es Whitney und Sheridan nicht gelang, ihre Männer zur Ruhe zu bringen, standen sie synchron auf und gingen auf den werdenden Vater zu. »Nicki«, sagte Whitney, »so etwas braucht seine Zeit. «
    »So lange nicht! Nie im Leben! « entgegnete er schroff. »Whitticomb versicherte mit, in zwei Stunden sei alles überstanden. «
    »Ich weiß«, mischte sich Sheridan ein. »Und vielleicht ist es ein Trost für dich, wenn ich dir sage, daß Stephen bei der Geburt unseres Sohnes vor drei Monaten so außer sich geriet, daß er den armen Doktor Whitticomb einen unfähigen senilen Trottel< nannte, weil er nicht in der Lage war, die Dinge zu beschleunigen. «
    Clayton warf seinem Bruder einen amüsierten Blick zu. »Der arme Whitticomb«, sagte er. »Du überraschst mich, Stephen. Er ist ein hervorragender Arzt, aber eine Geburt läßt sich nun einmal nicht auf die Sekunde Voraussagen. Um Whitney hat er  sich fast zwölf Stunden lang gekümmert. «
    »So? « spöttelte Stephen. »Wahrscheinlich hast du ihm von Herzen dafür gedankt, daß er dich so lange unten warten und zu Gott flehen ließ, daß du noch eine Frau hast. «
    »Ich fürchte, so etwas Ähnliches habe ich tatsächlich gesagt«, erwiderte Clayton und griff nach seinem Glas, um sein Lächeln zu verbergen.
    »Sie haben es
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