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Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe

Titel: Westmoreland 4 Das Wunder der Liebe
Autoren: Judith McNaught
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zumindest äußerlich, aber ich glaube, er hat über eine Bemerkung von mir gelacht, als ich fortging. Und wenn das so war, kann er gar nicht unzugänglich und hart sein, nur vorsichtig... «
    Zwei Stunden später fiel ein Holzscheit im Kamin laut knisternd und funkensprühend in sich zusammen, als Nicki den letzten der Briefe zur Seite legte und dann den wieder aufnahm, den er bereits zweimal gelesen hatte.
    »Ich weiß, wie sehr Du Dich für mich schämst, Großmutter. Ich wollte doch nur diese drei Tänze mit ihm tanzen, damit Sir Francis seinen Heiratsantrag zurückzieht... Ich weiß, daß ich mich von ihm nicht hätte küssen lassen dürfen. Das weiß ich, aber wenn Du jemals von Nicholas du Ville geküßt worden wärst, würdest Du mich verstehen. Wenn Du jemals in seine Augen geblickt oder sein Lachen gehört hättest, würdest Du mich verstehen. Wie ich mich danach sehne, sein Lächeln zu sehen, sein Lachen zu hören. Ich möchte so gern alles wiedergutmachen. Ich sehne mich, sehne mich. Und dann muß ich weinen... «
    Julianna hockte auf der Fensterbank, blickte in die frostklare Nacht hinaus und hatte die Arme um ihren Oberkörper geschlungen, als könnte sie so die Kälte abwehren, die mit jedem Augenblick tiefer in sie eindrang, in dem er nicht erschien. Sie hob die Hand und zeichnete mit dem Finger einen Kreis auf die Fensterscheibe, dann noch einen in diesen hinein. Als sie den dritten begann, schob sich das Bild eines Mannes ins Zentrum der Kreises: Ein Mann in Hemdsärmeln kam mit den Händen in den Taschen auf sie zu, und Juliannas Herz begann schmerzhaft zu pochen.
    Dicht hinter ihr blieb er stehen, und Julianna wartete, erforschte sein Gesicht in der Scheibe, weil sie Angst davor hatte, was sie sehen - oder nicht sehen - würde, wenn sie sich umdrehte und klarer sah.
    »Julianna. « Seine Stimme klang rauh vor Erregung.
    Zitternd holte Julianna Atem, wandte langsam den Kopf und sah, wie ein ernstes Lächeln seine Lippen verzog, als sich ihre Blicke trafen.
    »Möchtest du gern wissen, für was ich dich gehalten habe, als du erst annahmst, ich sei Gott und dann der Teufel? « Julianna schluckte krampfhaft, dann nickte sie.
    »Ich hielt dich für einen Engel. «
    Unfähig sich zu rühren oder auch nur zu atmen, wartete sie stumm auf einen Hinweis darauf, wie er jetzt ihr gegenüber empfand.
    Nicki gab ihn ihr. Ihr unverwandt in die Augen sehend, sagte er ernst: »Ich sehne mich auch, Julianna. «
    Julianna stand auf, machte einen Schritt vorwärts und fühlte sich an seine Brust gerissen. Wie Eisenbänder schlossen sich seine Arme um sie. Sein Mund legte sich auf ihre Lippen, seine Hände wanderten mit besitzergreifender Zärtlichkeit über ihren Rücken, zogen sie noch fester an seine Brust, seine Hüften, seine Beine. Langsam, quälend langsam, verlockte er ihre Lippen dazu, sich zu öffnen. Und als sie es taten, intensivierte er seinen Kuß. Er küßte sie, bis sich Julianna atemlos an ihn drängte und ihre Arme um seinen Nacken schloß. Als er sich schließlich von ihr löste, küßte er ihre Wange, ihre Augen, ihre Schläfen. »Ich sehne mich«, flüsterte er zärtlich. »Ich sehne mich. «
    An ihrer Wange fühlte sich sein Oberkörper warm und hart an. Julianna wartete darauf, daß er sie wieder küßte. Schüchtern und unsicher ging sie daran, die Dinge zu beschleunigen, und ließ ihre Hände über seinen Rücken gleiten. Doch als das lediglich dazu führte, daß er sie enger an sich zog, griff sie zu direkteren Mitteln.
    Sie beugte den Kopf zurück, blickte ihm in die halbgeschlossenen Augen, fuhr mit ihren Fingern ganz langsam über seine Brust und sah, wie in seinen Augen kleine Flammen aufblitzten.
    Nicki reagierte auf die Einladung damit, daß er er mit beiden Händen in ihre Haare griff, ihre Lippen in die Reichweite seines Mundes brachte, den Kopf senkte und atemlos flüsterte: »O Gott, wie unendlich ich mich sehne... «
Epilog
    An den seidenbespannten Wänden des Großen Salons in Nicholas du Villes prachtvollem Landhaus in der Nähe von London hingen kostbare Gemälde alter Meister, die jedem Museum zur Ehre gereicht hätten, und blickten auf Möbel, deren sich kein Palast zu schämen brauchte. Im Moment hielten sich der Besitzer und vier seiner engsten Freunde in dem Salon auf: Whitney und Clayton Westmoreland sowie Stephen und Sheridan Westmoreland. Ebenfalls anwesend waren Eugenia und Henri du Ville, die Eltern des Besitzers. Der siebte Gast war die Dowager Duchess of Claymore -
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