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Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk
Autoren: Jason Dark
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Lichter und Positionsleuchten. Hier auf diesem Gelände allerdings war es finster. Nur ab und zu gab eine Laterne ihr Licht ab.
    »So – und wo steckt unser Freund?«, fragte Suko.
    Ich schaute mich um und stemmte die Hände in die Hüften. »Es soll sich um einen Waggon mit gelben Streifen handeln, die diagonal an den Seiten entlanglaufen. Kein normaler Wagen. Man hat ihn ausgemustert und den Bahnleuten als Aufenthaltsraum zur Verfügung gestellt. Das alles weiß ich von Irving.«
    »Dann lass uns mal suchen«, meinte mein Freund und Kollege.
    Das taten wir auch. Es gibt Güterbahnhöfe, da wird auch in der Nacht gearbeitet. Das traf für diesen nicht zu. Hier herrschte nächtliche Stille, und wir waren froh darüber. So liefen wir auch nicht Gefahr, von plötzlich heranfahrenden Waggons erfasst und überrollt zu werden.
    Wir passierten die Signale, die wie stumme Zeugen in der Dunkelheit standen. Noch war der Wind nicht aufgefrischt, das sollte er erst in den Morgenstunden. Die winterliche Kälte hatte London auch noch nicht erreicht, und die zu warmen Temperaturen sollten sich noch ein paar Tage halten.
    Uns war es egal. Lieber das als jede Menge Schnee, bei der dann nichts mehr lief.
    Wir kletterten über mehrere Gleise hinweg und trennten uns. Suko suchte rechts, ich links.
    Kein Waggon mit Streifen. Zumindest nicht bei mir. Suko hatte mehr Glück. Ich hörte seinen leisen Pfiff und wusste Bescheid. Eigentlich war damit zu rechnen gewesen, dass der Waggon vor einem Puffer am Ende der Gleise stand.
    Aber nicht der. Man hatte ihn auf ein Abstellgleis gefahren. Das Schienenpaar war kaum zu sehen, denn es verschwand unter hohem Gras und Unkraut.
    Beleuchtet war der Waggon nicht. Auch die Streifen leuchtete nicht, aber sie waren gut zu sehen.
    »Und? Hast du schon was herausgefunden?«, fragte ich.
    Suko nickte. »Ich habe mal durch einen Spalt geschaut und bin mir sicher, dass Licht im Waggon brennt.«
    Das wollte ich mir auch anschauen und tat es Suko nach. Er hatte sich nicht geirrt. Es brannte Licht. Der Schein allerdings war mehr als schwach. Beide standen wir vor dieser breiten Schiebetür, die erst mal aufgeschoben werden musste. Von außen war sie nicht verriegelt, das sahen wir, doch innen konnte es durchaus anders sein.
    »Wie willst du vorgehen?«, fragte Suko.
    Ich ballte die rechte Hand zur Faust und deutete auf die Tür. »Wir machen uns ganz normal bemerkbar.«
    Suko hatte nichts dagegen. Gemeinsam hämmerten wir gegen die Tür und riefen auch Irvings Namen.
    Dann warteten wir ab.
    Suko drehte sich auf der Stelle. Er wollte sehen, ob jemand auf unsere Aktivitäten aufmerksam geworden war. Es war nicht der Fall. Diese Gegend war einfach zu einsam.
    Ich fragte mich, was uns erwartete und was Irving für ein Typ war. Jedenfalls kein normaler, das stand für mich fest. Würde alles normal laufen, hätte er uns nicht anzurufen brauchen. Bei ihm musste es ein Problem geben, das auch uns anging.
    Meine Gedanken wurden unterbrochen, als wir aus dem Innern des Waggons ein Geräusch hörten. Da wurde ein Riegel zurückgeschoben, das hörten wir heraus.
    Dann flog die Tür auf.
    Sie jagte dabei von einer Seite zur anderen, blieb stehen, schwankte noch mal nach, und wir schauten hoch und in einen Waggon hinein, in dem ein spärliches Licht brannte. Abgegeben wurde es von brennenden Kerzen, die wir nicht sahen. Nur der Schein wies darauf hin.
    Irvin schaute nach unten. Er stand nicht, er hockte leicht und holte schwer Luft. In den letzten Minuten schien er unter großem Stress gestanden zu haben. Er konnte seinen Kopf auch nicht ruhig halten und bewegte ihn ständig von einer Seite zur anderen.
    »Sie brauchen sich nicht anzustrengen«, sagte ich.
    »Es ist uns niemand gefolgt, und wir haben auch keinen mitgebracht.«
    »Und wer ist das?«, flüsterte er und deutete auf Suko. »Sie wollten allein kommen.«
    »Das habe ich nicht gesagt. Damit Sie beruhigt sind, Mr. Irving. Das ist mein Freund und Kollege Suko. Wir gehen die Einsätze meistens zu zweit an.«
    »Dann ist es gut.«
    Amos Irving gab den Weg frei, sodass wir endlich in den Waggon hineinklettern konnten. Es gab zwei Eisentritte, die uns halfen. Ich stieg zuerst in das Innere und bemerkte dabei, dass sich Irving nach links zurückzog, wo es dunkler war.
    Gegenüber standen die Kerzen. Sie verteilten sich auf einem recht großen Tisch, vor dem an zwei Seiten Stühle standen. Hinter dem Tisch glänzte das Metall eines alten Spinds.
    Auch Suko stieg ein und
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