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Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk
Autoren: Jason Dark
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der Frau.
    »Wir haben es geschafft«, sagte sie, »gerade noch. Da könntest du doch mal lächeln.«
    Das tat Maxine auch. Dennoch blieb sie beim Thema und sagte: »Aber es kann sein, dass sie zurückkehren.«
    »Ja. Damit rechne ich auch.«
    »Und was macht dich da so sicher?«
    »Mein Gefühl.«
    »Sonst nichts?«
    »Nein.«
    Maxine Wells schüttelte den Kopf. »Aber es muss doch einen Grund geben, dass man gerade mich oder uns überfallen wollte. Warum wollte man mich haben?«
    »Soll ich es dir sagen, Max?«
    »Ich bitte darum.«
    »Man wollte dich zu einem Werwolf machen. Du solltest den Keim in dir tragen.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen, Carlotta. Das ist alles irgendwie richtig, aber ich habe trotzdem meine Probleme. Ich bin ausgesucht worden und will nicht daran glauben, dass es ein Zufall gewesen ist.«
    »Dann sind sie bewusst hierher gekommen?«
    »Ja.«
    Carlotta musste nachdenken und tat das nach einem Schluck Tee. »Da ist doch diese Frau gewesen. Die mit den schwarzen Haaren.«
    »Richtig.«
    »Kanntest du sie?«
    Maxine warf den Kopf zurück. Sie konnte wieder lachen, nur klang es nicht fröhlich. Dann sagte sie: »Du glaubst gar nicht, wie sehr ich mir das Gehirn zermartert habe, um dahinter zu kommen, wer diese Frau ist. Ich kenne weder ihren Namen noch ihr Aussehen. Tut mir Leid, ich habe sie heute zum ersten Mal gesehen.«
    »Das ist schlecht.«
    »Eben. So denke ich auch.
    Carlotta verhielt sich nicht ihrem Alter entsprechend. Sie reagierte wie eine Erwachsene. »Aber wir müssen etwas unternehmen, Max. Wirklich, das geht nicht anders.«
    »Das bestreitet auch niemand.«
    »Wir könnten Hilfe holen.«
    »Wie denn?« Maxine’s Stimme hatte etwas müde geklungen. Die Tierärztin griff wieder zum Becher und trank von ihrem Grog, der schon etwas abgekühlt war. Sie nahm den Alkoholgeruch noch stärker wahr und dachte daran, dass sie möglicherweise einen Schuss zuviel hineingegeben hatte und sich deshalb so abgeschlafft fühlte.
    Das merkte auch Carlotta. Sie beugte sich ihrer Ziehmutter entgegen. »Zum Beispiel John Sinclair.«
    Maxine lächelte bei dem Gedanken an den Geisterjäger. Beide hatten schon öfter zusammengearbeitet. Sie waren gute Freunde geworden. John Sinclair war auch dabei gewesen, als Carlotta aus dieser Versuchsklinik geholt worden war. In der letzten Zeit hatte sie nichts von ihm gehört, und der Geisterjäger war sicherlich mit seinen eigenen Fällen beschäftigt, die alles andere als leicht und immer lebensgefährlich waren.
    »Sag was, Max!«
    »Der Vorschlag ist nicht schlecht, Carlotta, aber ich möchte John nicht behelligen.«
    »Er würde dir das nicht übel nehmen.«
    »Das weiß ich ja«, gab die Tierärztin gequält zu. »Aber wir müssen auch mit unseren Problemen allein fertig werden. Wir können nicht immer andere Menschen um Hilfe bitten.«
    »Obwohl es um Werwölfe geht?«
    »Das ist nicht bewiesen. Wir haben zwei Wölfe gesehen und eine Frau, die ich nicht kenne. Es steht auch nicht fest, ob es sich bei ihr um eine Wölfin handelt. Es kann durchaus sein, dass sie die Begleiterin von zwei gezähmten Wölfen ist. Sie kommt mit den Tieren so normal aus wie andere Menschen mit ihren normalen Hunden.«
    »Aber die greifen nicht einfach Menschen an. Und das noch gezielt. Warum sind sie denn gekommen? Ausgerechnet zu uns? Das war kein Zufall, Max. Nein, daran glaube ich nicht.«
    »Aber ich kenne diese Frau nicht.«
    Carlotta hob die Schultern. »Aufgeben sollten wir trotzdem nicht«, schlug sie vor.
    »Das werden wir auch nicht tun.«
    »Wir müssen nur eine Spur finden.« Carlotta schaute aus dem Fenster, als könnte sie in der Dunkelheit etwas Besonderes sehen. Dann lachte sie und sagte: »Im Internet kann ich nachschauen. Unter www.werwolf...«
    »Unsinn.«
    »War auch nur ein Scherz.«
    Maxine Wells strich über ihr Gesicht. »Meiner Ansicht nach ist die dunkelhaarige Frau besonders wichtig. Wenn wir herausgefunden haben, wer sie ist, dann sehen die Dinge schon anders aus. Dann haben wir etwas gefunden, bei dem wir ansetzen können. Wir müssen uns einzig und allein an sie halten.«
    »Du sagst das so fest überzeugt...«
    »Das bin ich auch, Carlotta.«
    »Willst du durch Dundee laufen und sie suchen?«
    »Nein, auf keinen Fall. Das wäre Unsinn. Ich habe mir überlegt, dass ich John Sinclair trotz allem einschalte. Ich kann ihn anrufen, ihm die Beschreibung geben und darauf hoffen, dass er die Person möglicherweise kennt. Es ist ja möglich, dass sie zu
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