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Werwolf-Spuk

Werwolf-Spuk

Titel: Werwolf-Spuk
Autoren: Jason Dark
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einen breiten Schirm oder Kragen um den Hals bekommen. Der machte es ihr unmöglich, mit einer Pfote die Wunde zu erreichen, um den Verband dort abzukratzen.
    Die Dogge schaute Maxine an.
    Sie blickte zurück und holte tief Luft. Die Augen des Hundes gefielen ihr nicht. Vielmehr der Blick. Sie kannte sich mit Tieren aus, und sie kam auch immer gut mit ihnen zurecht. So verstand sie auch die Blicke wie eine Botschaft, und dieser hier sagte ihr, dass das Tier Angst hatte. Es musste etwas erlebt haben, dass ihm die Furcht eingejagt hatte.
    Maxine Wells dachte an das scharfe Bellen. Die Hunde hatten sich noch gewehrt, aber das war jetzt vorbei. Zumindest die Dogge hockte eingeschüchtert in ihrer Zelle.
    Sie ging weiter und blieb vor der Nächsten stehen. Der deutsche Schäferhund hatte ebenfalls eine Behandlung hinter sich. Er war mit allen vier Pfoten in Glas getreten. Maxine hatte sie behandeln und verbinden müssen.
    Das Tier jaulte leise, als es die Frau sah. Nur war es kein freudiges Jaulen, mehr ein Winseln, das möglicherweise durch Schmerzen hervorgerufen worden war. Vielleicht war es auch ein Flehen um Hilfe, und Maxine spürte, dass der Hund Angst hatte.
    Aber wovor?
    Bestimmt nicht vor ihr. Das brauchte er nicht. Beide kannten sich bestens.
    »He, was ist denn los?«, flüsterte sie. »Was hast du, Ricky? Du brauchst dich vor mir nicht fürchten...«
    Der Hund jaulte wieder. Und das lag nicht nur daran, dass seine Pfoten umwickelt worden waren.
    »Okay, du kannst nicht reden. Aber etwas ist hier geschehen, das weiß ich. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Ricky, ich schaffe das schon. Ich werde euch auch weiterhin beschützen.«
    Als hätte der Hund alles verstanden, gab er ein Winseln von sich. Die Tierärztin ging weiter. Sie schaute auch in den leeren Zellen nach, die peinlich sauber waren. Darauf achtete Maxine sehr.
    Dann erreichte sie die zweite Tür.
    Sie führte nach draußen, in den hinteren Bereich, in den Garten und auf das große Stück Rasen, der sich dort wie ein kleiner See ausbreitete.
    Maxine musste den Raum diagonal durchqueren, um die Tür zu erreichen. Sie zerrte sie nicht auf, sondern blieb erst mal stehen und schaute sie sich an.
    Da gab es etwas, das sie störte. Die Klinke war hoch gedrückt, und es schien auch alles okay zu sein. Als sie jedoch genauer hinblickte, stellte sie fest, dass die Tür nicht ins Schloss gefallen war. Sie war nur angelehnt. Sie konnte auch den kalten Windhauch spüren, der von draußen durch den Spalt wehte.
    Ihr wurde kalt!
    Maxine wusste genau, was das zu bedeuten hatte. Jemand hatte nicht nur versucht, einzubrechen, er hatte es sogar geschafft. Und nur deshalb waren die Tiere in Panik verfallen.
    Dass dies überhaupt geschehen war, ließ darauf schließen, dass der oder die Einbrecher schon besondere Personen gewesen sein mussten, vor denen sich selbst große Hunde fürchteten.
    Hier stimmte was nicht...
    Maxine überlegte. Da war jemand eingebrochen. Aber er war wieder verschwunden. Er hatte ihren Tieren nichts getan, soweit sie das hatte erkennen können.
    Aber warum war er dann eingebrochen und hatte ihre Gäste in so große Angst versetzt?
    Die Frage konnte sie sich nicht beantworten. Hier hatte jemand geschaut und war wieder verschwunden.
    Maxine Wells zog für sich das Fazit, doch sie war alles andere als zufrieden. In bestimmten Situationen konnte sie zu einer Detektivin werden. Sie musste den wahren Grund herausfinden.
    Sehr langsam zog sie die Tür auf. Leider passierte das nicht lautlos. Auf dem Boden entstand ein Schaben und leises Kratzen. Dann hatte sie den Spalt so weit, dass sie nach draußen blicken konnte. Dort sah sie die dunkle Rasenfläche wie ein glattes Gewässer, auf dem sich nichts bewegte. Zunächst nichts, denn so ganz traute sie dem Frieden nicht. Der innere Teil des Grundstücks war groß genug und auch nicht nur von Rasen bewachsen. An den Rändern gab es Sträucher, die eine kleine Hecke bildeten. Bäume standen dort ebenfalls und gaben im Sommer Schatten.
    Den hatte Maxine auch in diesem Jahr gebrauchen können. Es war einfach zu heiß gewesen. Auch jetzt im Spätherbst war es für die Jahreszeit zu warm. Um diese Zeit war hier oben in Dundee oft Schnee gefallen. Es hatte auch schon frostige Temperaturen gegeben, aber nicht in diesem Jahr.
    Sie zog die Tür weiter auf. Das Betäubungsgewehr nahm sie mit. Sie wollte so sicher wie möglich sein.
    Auch der zweite und genauere Blick nach draußen zeigte ihr nicht viel. Alles
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