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Werwolf - Der Verfall (German Edition)

Werwolf - Der Verfall (German Edition)

Titel: Werwolf - Der Verfall (German Edition)
Autoren: Diana Hellmann
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möglich auszuführen. Sie
brauchten dringend frisches Blut und Menschenfleisch, er selbst
spürte es. Sie konnte sich eine ganze Weile normal ernähren,
wie Menschen. Aber früher oder später wurden ihre Instinkte
wach und es war gefährlich sie zulange zu ignorieren. Auch
mussten sie damit rechnen auf ihre Vettern zu treffen.
Sie wollten
sich zwar vermeintlich heraushalten, aber es war nicht undenkbar,
dass sie wenn es ums töten der Menschen ging, doch eingreifen
würden. Sie mussten nur von irgendeiner Ecke Wind bekommen haben
und schon mochte das Ganze im Fiasko enden. Es war irgendwie
merkwürdig, wie sehr sie sich über die Jahre doch entfernt
hatten, obwohl sie einander nicht unähnlich waren. Rein
äußerlich unterschied sie kaum etwas. Sie hatten lediglich
aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten eine geringere Statur und
etwas Kraft eingebüßt.
Sie ähnelten nun normalen
Wölfen mehr denn je. Und sie hatten sich den so treffenden Namen Wolfsmenschen gegeben.
Sie wollten sich auf diese Weise von ihren ehemaligen Brüdern
differenzieren und betonen, wie viel mehr sie sich den Menschen
verbunden fühlten, als ihren Wolfsinstinkten. Bailor schnaubte.
Seine Gewohnheiten zu ändern, war die eine Sache,
aber seine
Natur zu verleugnen...Wie man so hörte, hatten sie schlicht auf
eiskalten Entzug gesetzt. Die Ironie daran war, dass sie in dem
Zustand, solange sie sich nicht perfekt beherrschten,
viel eher
eine Gefahr für ihre geliebten
Menschen darstellten.
Bailor
kannte es aus eigener Erfahrung heraus, so wie jeder von ihnen. Wenn
man zulange mit dem Fressen wartete, nahm ihr Wolfsblut die Überhand.
Würde sich in diesem Zustand auch nur das kleinste bisschen ein
Mensch nähern, wäre sofort der Verstand ausgeschaltet und
das Tier in ihnen aktiv. Allein die vage Witterung reichte aus, wenn
man zulange nicht gefressen hatte...
Er schüttelte kaum
merklich den Kopf, nein denen war nicht mehr zu helfen. Nachdem der
letzte seine Mahlzeit beendet hatte nahmen sie wieder ihre
Wolfsgestalt an und schliefen bis tief in die Nacht hinein.
Als
sie erwachten war es so dunkel, dass man kaum die Hand vor Augen sah,
geschweige denn sie.
    Es war stark bewölkt und damit unbewusst ideal für ihren
Auftrag. In kürzester Zeit waren sie in Tharales angelangt. Die
paar Kilometer waren nichts für einen Wolf und nur so dahin
geschmolzen. Dank Walerion's Informanten war ihnen genauestens klar,
was sie erwartete.
Der Jägertrupp war bisher noch im Begriff
zu entstehen. Sie bestanden aus zwei Köpfen, die über die
Anderen herrschten und 10 treuen Anhängern. Aber Gott allein
wusste, wie viele sie schon geworben hatten. Bailor war mit 9 seiner
verlässlichsten Mannen gekommen, sodass sie insgesamt die runde
Zahl von 10 ergaben. Es galt zuerst die zwei Anführer
auszuschalten und danach alle anderen zu eliminieren. Sie hatten über
gestohlene Kleidungsstücke ihre Gerüche aufgenommen.
    Wer zuerst da war, dem gehörte die Beute. Das war ein
ungeschriebenes Gesetz und da sie in Wolfsgestalt einander spüren
konnten, kam es auf diesem Wege auch nicht zu unerwünschten
Störungen. Man wusste genau, wo die Anderen waren und nahm dann
einfach eine andere Route. Tharales war eine typische Menschenstadt:
vermeintlich gut befestigt, jedoch spielend leicht einzudringen, für
einen Werwolf. Es war eine wüstenfarbene Stadt und hatte sich
somit ihrer Umgebung angepasst. Jede Menge Backsteinhäuser
sollten die schlimmste Hitze fernhalten.
Aber selbst das war im
Vergleich zu früheren Bauernsiedlungen schon eine ordentliche
Leistung. Nachdem sie die äußere Mauer überwunden
hatten, fächerten sie sich auf und glitten lautlos durch die
Straßen. Bailor hatte innerhalb kürzester Zeit einen der
Gerüche gefunden und folgte ihm nun, all seine Instinkte dabei
nutzend. Keiner seiner Brüder schien in der Nähe und so
lief er weiter quer durch die Stadt. Es war noch ein gutes Stück
entfernt, als Wölfe konnten sie Gerüche schon in über
große Entfernungen hinweg wahrnehmen. Die Nacht war kaum
verstrichen, als der Duft konzentrierter wurde. Für das Tier in
ihm roch es verlockend und er leckte sich die Lippen.
Er war vor
einem großen altmodischen Haus angelangt. Er konnte nur ein
Wesen spüren,
also dürfte es sich um seine Beute
handeln. Bailor verwandelte sich in einen Menschen, was lästig
war aber im Zweifelsfall unauffälliger sein würde. Still
kletterte er an der Außenmauer hoch.
Der Geruch war jetzt so
intensiv, dass er ihn auch in
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