Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Werwolf - Der Verfall (German Edition)

Werwolf - Der Verfall (German Edition)

Titel: Werwolf - Der Verfall (German Edition)
Autoren: Diana Hellmann
Vom Netzwerk:
beeindruckt von dem taktisch guten
einbringen seiner Meinung.
„Wie wir schon mehrfach
besprachen, ist es einfach nicht richtig Menschen grundlos zu töten.
Wieso möchtest du mehr nehmen, als nötig?“
„Will
ich ja gar nicht. Es geht nur um's Prinzip. Sie sind uns unterlegen.
Wir sind Jäger, sie die Beute. Wo ist da das Problem?“
„So
einfach ist das nicht. Zum einen sind sie eine eigenständige
Rasse, sie haben Gefühle und
sind intelligente Wesen. Und des
Weiteren, würden wir uns nicht von den Tieren unterscheiden,
wenn wir so handelten wie du es vorschlägst. Wozu bekamen wir
ein Gehirn und ein Herz um Moral zu entwickeln, wenn wir dann doch
wahllos töten? Es ist überflüssige Gewalt und das
macht uns dann nicht zu Jägern, sondern zu Mördern.“
„Ja
schon, aber wir töten ja nicht aus Langeweile, sondern wir
besorgen Futter. Also sind wir auch keine Mörder.“
Triumphierend grinste Myrac.
Der Alte seufzte. Myrac schaffte es
immer wieder die Fakten so zurecht zu legen, wie sie ihm am besten
passten und das Schlimme war, man konnte ihn nicht mal direkt
entwaffnen, da seine Aussagen vorsorglich immer einen wahren Kern
enthielten.
„Du vergisst jedoch den zweiten Teil unseres
Kodex, dass man das bestmögliche für den Stamm tun sollte.
Was glaubst du wohl was passiert, wenn wir wahllos über die
Menschen herfallen?
Mal abgesehen davon, dass sie zwangsläufig
aussterben müssten und wir keine Nahrung mehr hätten,
würden auch unsere Verwandten nicht tatenlos zusehen. Vielleicht
macht dir ein Menschenaufstand keine Sorge und es mag sein, dass du
Recht hast, aber was ist mit den Wolfsmenschen?“
„Dann
müssen wir uns eben zuerst um unsere Verwandten kümmern und
danach um die Menschen“
“Myrac, was du da
andeutest...“
Der Junge tat nicht mal so, als würde er
sich schämen. Trotzig erwiderte er seinen Blick,
auch wenn
sich seine Wangen etwas röteten.
„Na ich meinte ja
nicht, dass wir gleich gegen sie kämpfen müssen, aber dann
müssen wir sie von unserer Meinung überzeugen, bis sie es
einsehen.“
„Toleranz ist eine der Tugenden, die wahre
Wölfe ausmacht. Sie sind von ihrer Sichtweise ebenso überzeugt,
wie wir von unserer. Du kannst dich nicht über alles und jeden
stellen, der dir nicht passt und demjenigen Vorschriften machen. Mal
abgesehen von der moralischen Komponente,
wie würdest du das
bewerkstelligen wollen? Du würdest nie Frieden finden, müsstest
stets für das Durchsetzen deiner Ansichten kämpfen.“
„Ich
könnte ein Heer um mich sammeln, was die Arbeit für mich
macht und überhaupt, habe ich ja nie behauptet ein Guter werden zu wollen.“ Wieder
lachten die Kinder. Junge Narren, wenn sie nur wüssten,
was sie da gerade komisch finden. Saßen
zu seinen Füßen in ihrem üblichen lockeren Kreis und
amüsierten sich, als wäre nur ein besonders guter Witz zum
besten gegeben worden. An
Tagen wie diesen
spürte er sein Alter eher. Wie sah ihre Zukunft aus, wenn das
die Ansichten der Jungen waren? Der Unterricht wurde plötzlich
von Pferdegetrappel unterbrochen. Normalerweise waren sie in ihrer
Ruhe hier bei der Lichtung sonst ungestört und jeder wusste
auch, dass er den Unterricht ohne dringenden Grund nicht zu
unterbrechen hatte.
„Meister Walerion, Meister
Walerion!“
Ein junger Bote kam mit hochrotem Gesicht und
Schweiß überströmt an.
„Die Delegation ist
da!“
„Was redest du da, sie kommt doch erst in ein
paar Wochen.“
„Ich weiß, aber nun sind sie hier
und sie weigern sich jemand anders gegenüber zu treten, als dem
Oberhaupt.“
„Das ist Unerhört! Der Unterricht der
Jungen ist mit das Wichtigste. Wo wären wir heute,
wenn jeder
die Lernprozesse der Kinder ignoriert hätte?“
„Ich...es
tut mir Leid, Meister...es...nur...“
„Schon gut Kami.
Auf dich bin ich nicht wütend. Ich hoffe sie haben einen
triftigen Grund für ihr Verhalten. Sie haben sich nicht zufällig
dazu geäußert?“
„Nein, sie sagten nichts
seit ihrer Aufforderung das Oberhaupt zu sehen.“
„Nun,
wenn sie sich nicht an die Gepflogenheiten halten, müssen sie
auch mit den Konsequenzen rechnen. Teile ihnen mit, dass ich auf dem
Weg bin. Da es noch dauern kann,
sind sie jedoch herzlich
eingeladen in der Ratshalle Platz zu nehmen, wenn es ihnen denn
bequemt.“
Ohne auf eine weitere Reaktion zu warten, wandte
Walerion sich den Kindern zu.
„Wir vertagen den Unterricht
vorerst. Wir sehen uns morgen um dieselbe Zeit. Ich möchte,
dass
ihr euch alle darüber Gedanken macht, warum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher