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Werwolf - Der Verfall (German Edition)

Werwolf - Der Verfall (German Edition)

Titel: Werwolf - Der Verfall (German Edition)
Autoren: Diana Hellmann
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ein Rat für ein
Volk wichtig ist
und was die Konsequenzen ohne einen solchen
wären.“
Der Alte machte sich auf den Weg den schmalen
Pfad entlang in Richtung der Hauptsiedlung.
Er konnte sich beim
besten Willen nicht vorstellen, dass der verfrühte Besuch ihrer
Vettern etwas Gutes bedeuten
sollte. Sie trafen sich sowieso üblicher Weise in einem 5
jährigen Rhythmus und der offizielle Rat wurde erst zur
Sommersonnenwende gehalten. Sie hatten regelmäßig
Versammlungen aber der Rat, war
mit Ausnahme von Notsituationen nur einmal im Jahr und für
gewöhnlich ihr Zeitpunkt des vereinbarten Treffens.
Da ihre
gegenseitigen Ansichten mehr als deutlich waren, konnte es auch
definitiv nicht auf den Wunsch einer früheren Begegnung zurück
geführt werden. Es war noch gar nicht all zu lange her, dass sie
sich aufgrund unüberwindbarer Differenzen ganze 50 Jahre nicht
gesehen hatten. Irgendwann als Walerion um die 300 Jahre rum gezählt
hatte, fingen die ganzen Streitereien an. Keine 100 Jahre später
hatte Kelladres sich und seine Anhänger nicht nur vom Restvolk
abgespalten, sondern auch sein eigenes Rudel in weiter Ferne
aufgebaut. Erst nach intensiven Bemühungen von Walerion hatten
sie widerwillig wieder Kontakt aufgenommen.
Und nun waren sie
hier, verfrüht. Was mochte ihn zu einer solche Entscheidung
gebracht haben? Was hatte das alles nur zu bedeuten?
    2.Kapitel
    Da
die Delegation sich geweigert hatte, tiefer als nötig in die
Siedlung zu gehen,
standen sie nach wie vor abseits und beäugten
jede Bewegung in ihrer Umgebung äußerst
misstrauisch. „ Kelladres.
Wie ich sehe, schlägst du unsere Gastfreundschaft immer noch ab
    unter
dem Vorwand, wir hätten es auf dich abgesehen.“ „ Wer
kann bei Barbaren, wie euch, schon sicher sein. Nachher hält
einer deiner Welpen uns noch für Menschen und versucht einem der
unsrigen den Kopf abzureißen.“ „ Na
ein Glück sind die gerade anderweitig beschäftigt, Köpfe
abreißen steht erst im Nachmittagsprogramm. Wollen wir?“ „ Als
ob die Pflicht uns eine Wahl ließe, aber von mir aus.“
Walerion ging voran.
Er mochte den derzeitigen Anführer der
Wolfsmenschen. Er strahlte allein vom Aussehen her schon eine Art
kriegerische Autorität aus. Stets trainiert und wie früher
schon, die dunklen Haare nach hinten gebunden. Auf seinen Schultern
ruhte mehr als nur ein fähiger Kopf und wären sie nicht von
Hause aus verfeindet, würde er ihn sehr sympathisch finden. Das
eigentliche Problem war nicht mal die Weigerung Menschenfleisch zu
fressen und die damit verbundene Abspaltung von ihrem Volk. Das
wirkliche Problem bestand viel eher in gegenseitiger Intoleranz und
Vorurteilen.
Man duldete einander, man gestand aus Vernunftgründen
sich gegenseitig die Existenz zu,
aber da hörte der
gemeinsame Weg dann auch schon auf. Walerion führte sie ins
Studienzimmer seines Hauses. Hier waren sie wenigstens ungestört
und vor neugierigen Blicken sicher. Die Wände waren voll mit
Regalen und Schränken, die sich unter der Last ihres Wissens
regelrecht verbogen. Überall waren Dokumente, Bücher,
Abschriften und andere Antiquitäten. Nahe dem Fenster stand sein
Arbeitsplatz. Ein robuster hölzerner Pult mit allerlei
Sammelsurium.
So konnte Walerion die meiste Zeit mit Tageslicht
arbeiten und in natürlicher Atmosphäre.
Mittig des
Raumes beanspruchte außerdem ein großer marmorner Kamin
seinen Platz. In kühlen Nächten verstrahlten die Flammen
ihre Wärme in kürzester Zeit über den ganzen
Raum. „ Setzt
euch.“, Walerion verwies dabei auf einige Kissen und Bänke
nahe des Kamins. „ Braucht
ihr irgendetwas, eine Erfrischung oder ein vernünftiges
Mahl?“ „ Nein
danke, wir werden deine Gastfreundschaft nur solange
beanspruchen,
wie nötig und keine Minute länger.“ „ Ganz
wie ihr wollt. Dann lasst uns ohne Umschweife zur Sache kommen. Wir
waren erst in einigen Wochen verabredet oder täuscht mich mein
Gedächtnis da?“ „ Nein
das ist richtig. Wir wären üblicher Weise auch in einer
größeren Gruppe erschienen,
aber unter den gegebenen
Umständen hielt ich es für wichtig, so schnell wie möglich
zu handeln.“ Im schwachen Schein des abklingenden Tageslichtes
fiel Walerion auf, dass Kelladres fast so alt aussah, wie er selbst
sich fühlte. Ja er war nicht mehr der Jüngste. Aber
garantiert nicht älter als 300. Was mochte dem Anführer
ihrer Vettern soviel frühzeitige Falten beschert haben? „ Wie
dir bewusst sein dürfte, da du ja besser als die meisten von
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