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Werwolf - Der Verfall (German Edition)

Werwolf - Der Verfall (German Edition)

Titel: Werwolf - Der Verfall (German Edition)
Autoren: Diana Hellmann
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dazu.
Er war
ähnlich begabt und hatte für sein Alter schon eine
bemerkenswerte Tiefe erlangt. „ Es
war richtig, was du getan hast. Aber dennoch hast du damit gegen die
Regeln verstoßen und ich kann für dich keine Ausnahme
machen.“ „ Ja,
ich weiß. Aber wenn er doch angefangen hat...In Menschengestalt
hätte erst recht niemand eine Chance gegen ihn gehabt.“ „ Darum
sagte ich ja auch, dass trotz alledem dein Handeln richtig war. Aber
du darfst dein eigenes Verhalten nicht mit dem Verhalten Anderer
rechtfertigen, vergiss das nie. Ich verstehe deine Motive und es ist
offensichtlich, dass mehr dahinter steckte. Aber du musst versuchen,
dir und dem Kodex treu zu bleiben. Auch wenn es manchmal schwer
fällt. Wenn alle beschließen den Freitod zu suchen, kannst
du ja auch nicht einfach mitmachen. Dein Verhalten war moralisch
vertretbar,
aber vergesse eben nie, dass die Grenze zwischen
allgemeiner Rechtfertigung und falschen Verhalten, sehr dünn
ist.“ „ Ja,
Meister.“ „ Was
deine Strafe anbelangt, so wirst du mir die nächsten Tage bei
meiner Recherche behilflich sein. Du wirst dein bestes geben und mir
soll kein Murren zu Ohren kommen, verstanden?“
Feran
grinste. „In Ordnung“ „ Nun
dann, wenn es nichts weiter zu besprechen gibt, geh wieder zu den
Anderen, der Unterricht wird gleich fortgesetzt.“ „ Meister?“ „ Ja,
Feran?“ „ Myrac
ist nicht Schuld.“ „ Was
genau meinst du damit?“ „ Na
ich meine, er ist schon irgendwie Schuld aber gleichzeitig auch
nicht. Er hat es nicht leicht. Sein Vater erwartet viel von ihm und
er hat eben einfach ein gewisses Wesen. Er kann manchmal nicht anders
handeln.“
Walerion war überrascht, wie aufmerksam der
Junge wieder mal war. „ Ja
ich weiß. Das ist ja das Problem. Es wäre leichter ihn zu
bestrafen, wenn er einfach nur böswillig wäre. Unsere Wesen
sind nun mal nicht nach schwarz und weiß getrennt. Hinter jedem
Verhalten kann sich ein tieferes Motiv verbergen.“ „ Vermutlich...“
Im
Grunde war das Gespräch beendet, doch Walerion bemerkte, wie
Feran noch zögerte und an seiner Lippe nagte. „ Möchtest
du noch etwas Junge?“
Feran sah ihm kurz und eindringlich in
die Augen, so als wäge er ab, wie viel er sagen solle.
Schließlich sprudelte es aus ihm heraus: „ Ich
finde den Kodex manchmal sehr lückenhaft.“
Walerion zog
eine Augenbraue hoch. „Und weiter?“
Feran schien seine
Worte sehr genau zu formulieren. „ Ich
verstehe, warum wir Regeln brauchen und vieles vom Kodex scheint ja
auch gut und richtig zu sein. Aber manches lässt sich einfach
nicht so richtig umsetzen...Oder kann zweideutig aufgefasst
werden...Oder ist nur sehr einseitig und etwas veraltet...“
Walerion
verkniff sich ein Schmunzeln. Der Junge schien sehr besorgt zu sein,
wie er reagierte „ Einige
deiner Beobachtungen könnten durchaus stimmen. Darum ist ja auch
der Teil mit der freien Meinung so wichtig. Regeln sind nicht immer
absolut. Deswegen soll das keine Rechtfertigung sein, sie gänzlich
zu ignorieren. Aber man sollte eben hinterfragend bleiben und sich
nicht damit zufrieden geben, dass das Regelwerk einem schon immer
einen Leitfaden durch das Leben geben wird. Zudem schützen auch
die aller besten Regeln nicht vor Missbrauch oder vorsätzlicher
Fehldeutung. Behalte das immer im Hinterkopf, Feran.“
Der
Junge nickte. „Ich geh noch kurz zu den Anderen, eh es wieder
weiter geht.“ „ Mach
das.“ 5.Kapitel Das
Lagerfeuer war fast herunter gebrannt. Sie waren den
Menschensiedlungen nun sehr nahe.
Nur noch 50 Kilometer entfernt,
lag die nächste Stadt. Es gab in dieser Richtung weit aus
mehr,
als nur eine Stadt, aber dies war zumindest die für sie
nächste. Bailor hatte an dieser Stelle nochmal eine Rast
eingelegt. Ihm war es lieber ausgeruht anzukommen, als erschöpft
und mitten am Tage. Sie würden außerdem wieder in ihre
Wolfsgestalt wechseln, sobald es weiterginge.
Zum einen waren sie
sehr schnell in dieser Form und zum anderen mochte ein zufälliger
Betrachter sie für normale Wölfe halten, wenn er keine
Ahnung hatte. Tatsächlich waren sie viel größer
und
stärker als normale Wölfe und ihre Augen funkelten silbern.
Auch ihr Fell war größtenteils viel widerspenstiger und
erinnerte eher an Borsten, als an weiches Fell der Wölfe. Von
gewissen Nahrungsgewohnheiten wollte man gar nicht erst
anfangen.
Bailor betrachtete seine Männer. Sie wirkten
erschöpft. Sie waren 3 Tage und Nächte lang durchgelaufen,
um ihren Auftrag so schnell wie
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