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Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot

Titel: Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot
Autoren: Ute Lauterbach
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war ich besonders erfolgreich, ohne mich angestrengt zu haben?
Wie könnte ich diesen anstrengungsfreien und zu Erfolg führenden Verhaltensweisen mehr Raum in meinem Leben geben?
    Flugsatz: Ungute Anstrengung ist Fremdsinns-Gehorsam.
     
    3
    Mihaly Csikszentmihalyi, ›Flow. Das Geheimnis des Glücks‹, Klett-Cotta, Stuttgart 1992

|40| Behinderung
    Wenn die Zeit kommt, in der man könnte,
ist die Zeit vorüber, in der man kann.
    Marie von Ebner-Eschenbach
     
    Machen Sie ein kleines Experiment: Vergegenwärtigen Sie sich die Momente oder Stunden, vielleicht Tage, gar Wochen, in denen
     Sie Ihren Geist als ganz klar und Ihre Seele als glücklich erfüllt erfahren haben. Erinnern Sie sich an die OffenSichtlichkeit
     des Seins und die fraglose Evidenz Ihres Erlebens. Spüren Sie noch mal, wie es sich anfühlte, im Einklang mit allem und allen
     zu sein. Vielleicht war es der Augenblick, in dem Sie Ihr gerade geborenes Kind erstmals im Arm hatten, vielleicht der Anblick
     eines überwältigenden Wasserfalls. Es sind Momente, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Aus der Sicht solcher Gipfelerlebnisse
     ist alles kümmerlich, was unterhalb ihrer Erlebnisdichte und Seligkeit liegt – wir könnten durchaus von Behinderung in verschiedenen
     Graden sprechen. Je luzider unser Geist und je erfüllter unsere Seele, umso unbehinderter breitet sich unser – ja was? – unser
     BewusstSein in uns aus. Je vernebelter unser Geist, je verschatteter unsere Seele, je mehr wir uns im Weg stehen, umso weniger
     Entfaltungsraum hat es. Der Punkt der totalen Verstrickung ist der Punkt, an dem wir uns selbst zu hundert Prozent im Weg
     stehen. Es ist der Punkt vollständiger Behinderung. Mit abnehmender Verstrickung nimmt die selbstgestrickte Behinderung ab.
     Erst am Gelassenheitspunkt sind wir sozusagen normal behindert – nur noch eingeschränkt durch unverstrickte Anhaftungen.
    Auf der zweiten Übergangsstrecke beginnen wir Souveränität über diese unverstrickte »Behinderung« zu erlangen: Vergänglichkeit
     und andere normale Einschränkungen beeindrucken nicht mehr so. Am Fullinger-Punkt hinterlassen sie keine Spur |41| mehr. Es ist wie die Erlösung von den eigenen Gedanken und allen einschränkenden Empfindungen. Sonnenaufgang im eigenen Innern.
     
    Navigationssätze
Unsere Hauptbehinderung ist, dass wir nicht behindert sein wollen.
Das Ego besteht aus Behinderungen.
Illusionen sind Behinderungen.
Alles, was wir kraftaktmäßig machen wollen, ist eine Behinderung des natürlichen Flusses.
Jede Behinderung will mir vermeintlich das Leben erleichtern. Diese Erleichterung könnte ich auch ohne den Umweg über die
     Behinderung haben.
Die Vergangenheit ist die in unserem Kopf eingebaute Behinderung.
Normen sind nicht schlimm – nur der starre Glaube an sie behindert.
Jede Unabhängigkeitserklärung ist eine Behinderung, wenn ich nicht entsprechend handle.
Wer durch den Kopf der anderen denkt, ist geistig schwerstbehindert.
Wer nicht liebt, ist behindert.
Die Erfahrung der eigenen Behinderung ist die Rennbahn zur Freiheit.
    |42| Integrationsfragen
Wie behindere ich mich?
Durch wen oder was lasse ich mich behindern?
Mit welchen Gedanken oder Wertvorstellungen schränke ich mich ein?
Wann und wie gedenke ich, aus diesen Behinderungen auszusteigen?

    Eigene Position?
     
    An welchem Punkt auf der Skala bin ich genau, wenn ich diverse innere und äußere Behinderungen erlebe?
     
    Flugsatz: Im Eigensinn deckungsgleich mit sich selbst leben! Und im EigenSinn von sich selbst erlöst sein.

|43| Bei-sich-Sein
    Es gilt, hineinzuhören in das, wohin wir selbst gehören.
    Martin Heidegger
     
    Wer wirklich bei sich ist, ist hindurchgetaucht durch alles Beiläufige und zugleich verbunden mit allem, was ist. Hindurchgetaucht
     einerseits, verbunden andererseits – daraus besteht die Doppelerfahrung im Bei-sich-Sein. Nichts Zusätzliches machen, eher
     sich Zurücklehnen in das Gewahrsein – das ist die Kunst. Nichts im Äußeren beobachten, nichts im Innern suchen – das ist die
     Herausforderung. Denn der Geist ist nicht zu finden. Das Bei-sich-Sein geschieht spontan, wenn wir uns des Gewahrseins voll
     bewusst sind. So ist es berührbar, nicht ergreifbar, nicht begreifbar. Im Berühren sich aufnehmen lassen. Hineinschmelzen.
    Wenn ich das Äußere oder Innere emotionslos, gelassen wahrnehme, bin ich in der Mittelposition. Je emotionsgeladener ich erlebe,
     umso mehr drifte ich Richtung Nullinger. Dort bin ich völlig außer mir.
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