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Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot

Titel: Werden Sie Ihr eigener Glueckspilot
Autoren: Ute Lauterbach
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anerkenne, so lange grabe ich an der Kluft zwischen mir und mir:
     der Kluft zwischen dem, was ich gerade bin, und dem, was ich meine, sein zu sollen. Deshalb ist es so heilsam, zu sein, was
     und wie ich bin. Entwicklung geht von Istzustand zu Istzustand und nicht von Idealbild zu Idealbild.
    Anzuerkennen, was ist, setzt voraus, dass ich sehe, was ist. Wenn ich wirklich sähe, nur sähe, was ist, also ohne Beimischungen
     meinerseits sähe, was ist, dann
sähe
ich,
was ist
. Dann ließe mein Sehen die Welt in Ruhe. Und ich ließe mich in Ruhe. Die Offenbarung des Offensichtlichen geschähe. Offen-sichtlich,
     weil nicht mehr verstellt von Deutungen und Urteilen und Vor-Stellungen. Wie soll Sehen gelingen, wenn wir uns beim Sehen
     etwas vor-stellen? Wenn wir wirklich sehen, was ist, sind wir so erfüllt vom Unmittelbaren, dass das Anerkennen von selbst
     geschieht.
    Ein großer Übungsweg, auf dem sich unsere Wahrnehmung häutet. Mit jeder Haut, die wir ablegen, legen wir egozentrische Sichtweisen
     ab und gewinnen Welt und Buntheit. Alle Vorstellungen, Wünsche, Erwartungen, Ansprüche, alle wunden Punkte, die gesamte Biografie
     verschleiern die Sicht. Je verstrickter unsere »Sicht«, umso mehr wehren wir ab, umso weniger sehen |29| wir, bis wir zuletzt sogar blind vor Wut sein können und nichts mehr sehen und erst recht nicht anerkennen.

    |29| Das ist der abstandslose Nullinger-Blick. Mit jeder Häutung gewinnt die Wahrnehmung an Weite und legt vorverständnisbedingte
     Deutungen ab. Auf unsere Skala bezogen, ist das Vorverständnis bis zur Mittelposition mehr oder weniger emotional geladen.
     Eine immer freier werdende Reflektion kennzeichnet den Übergangsbereich zum Fullinger. Dort öffnet sich dem freien Kopf das
     OffenSichtliche.
    In unsere Skala eingetragen, sieht das so aus:

    Eigene Position?
     
    Die Bewusstseinsskala ermöglicht es, die persönliche Position in Bezug auf ein bestimmtes Thema oder in Bezug auf Dauerbrenner-Themen
     genau auszumachen. Das ist wichtig, weil der Glückspilot leichteres Spiel hat, wenn er weiß, wo wir stehen. Deshalb fragen
     wir: Wo stehe ich? Kann ich anerkennen, was ist? Was kann ich nicht anerkennen? Hier leuchtet meist das Dauerbrenner-Thema
     auf.
     
    |30|
Navigationssätze
Da, wo ich gerade bin, kann ich am vollsten leben.
Was uns am meisten von unseren Zielen trennt, ist der Gedanke, wir hätten sie noch zu erreichen.
Wenn ich habe, was ich habe, wachse ich langsam zu mir hin.
Wenn ich meinen »Feind« anerkenne, ist Veränderung möglich: »Es ist so gut, dass du bist, du mein Lackmuspapier.«
Wenn ich nicht anerkenne, habe ich keine Chance rauszukommen.
Zulassen können, was ist, heißt, wachsam zu sein im Zustand der Nichteinstellung.
Wenn ich bei dem bleibe, was ist, dann bin ich in der Gegenwart.
Alles, was ist, hat seinen Sinn, sonst wäre es nicht.
Die wichtigste therapeutische Startrampe heißt, innezuhalten bei dem, was ist.
Nichts in uns kann sich ändern, ohne dass wir es akzeptieren.
Akzeptieren heißt dankbar sein.
Im Ja zu mir bin ich an meiner Quelle.
Die einzig sinnvolle Bemühung ist, die Bemühung zu lassen.
Wenn ich das Ungute überspringe, habe ich seinen Kickgewinn verpasst.
Es geht darum, das zu wollen, was ist. Damit entschärfen wir das Schicksal.
An meinem Gegenwartsmist erkenne ich, wo ich ganz und anders werden könnte.
Es gibt keine Zukunftsprophylaxe.
Die echte Abgrenzung kommt aus dem Ja zu sich selbst.
In der Realität gibt es keine Dramen.
Wenn wir wirklich sind, brauchen wir keine Ersatzrealität.
    |31| Integrationsfragen
Kann ich mir ganz und gar zustimmen?
Wo spüre ich Unbehagen?
Mit welchen konkreten Schritten könnte ich die Situation ändern?
Bei nicht Änderbarem: Wie könnte ich voll akzeptieren, was ist?
    Flugsatz: Eigensinn – damit atmet, was wirklich ist.

|32| Angst
    Tu, was du fürchtest, und deine Angst
stirbt einen sicheren Tod.
    R.   W.   Emerson
     
    Reale
Ängste schützen uns. Ängstigen wir uns beispielsweise, eine befahrene Autobahn schlendernd zu überqueren, so ist dies im Dienste
     unserer Lebenserhaltung ein nützlicher Instinkt. Hingegen sind die Schreckgespenster, die die
neurotische
Angst sieht und befürchtet, wirklich nur Gespenster; sie sind nicht real. Deshalb ist diese Angst in Wirklichkeit ein illusionärer
     Zementblock, mit dem wir uns einengen, »einängstigen«. Leider ist die Angst ein so starkes Gefühl, dass wir immer wieder auf
     sie hereinfallen und glauben, sie hätte Recht  
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