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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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Potter County in Texas an und sag denen, dass ich entführt wurde und du um mein Leben bangst. Leite ihnen die Informationen weiter, die ich dir gerade durchgegeben habe.« Damit klappte sie ihr Handy zu und reichte ihm den Ausweis zurück durchs Fenster. »Steigen Sie ein. Ich lasse Sie in Lovett raus.« Sie blickte in den Schatten seiner Schirmmütze auf. »Und zwingen Sie mich nicht, den Elektroschocker einzusetzen.«
    »Nein, Ma’am.« Er lächelte schief, als er seinen Führerschein entgegennahm und ihn wieder in seiner Geldbörse verstaute. »Ich hole nur schnell meinen Seesack.«
    Als er sich umdrehte und seine Geldbörse einsteckte, fiel ihr Blick auf die Gesäßtaschen seiner Jeans. Knackiger Hintern, fantastische Brustmuskeln, attraktives Gesicht. Wenn sie eins über Männer wusste, eins, das sie in den vielen Jahren als Single über sie gelernt hatte, dann, dass es verschiedene Männertypen gab. Kavaliere, Normalos, charmante Womanizer und Mistkerle. Die einzig wahren Kavaliere auf der Welt waren die reinsten Langeweiler, die nur Kavaliere waren, weil sie hofften, auf diese Weise doch noch zum Schuss zu kommen. Der Mann, der sich gerade seinen Seesack aus der Fahrerkabine seines Trucks schnappte, sah zu gut aus, um ein reinstes Irgendwas zu sein. Wahrscheinlich gehörte er zu den komplizierten Mischformen.
    Sie entriegelte die Türen, und er warf den grünen Militär-Seesack auf den Rücksitz. Er stieg vorne ein, löste den Sicherheitsgurt-Alarm aus und nahm mit seinen breiten Schultern und dem nervtötenden Bong Bong Bong den gesamten Saab ein.
    Sie legte den ersten Gang ein, wendete und fuhr wieder auf den Highway. »Schon mal in Lovett gewesen, Vincent?«
    »Nein.«
    »Dann machen Sie sich auf was gefasst.« Sie zog ihre Sonnenbrille heraus und trat aufs Gaspedal. »Schnallen Sie sich bitte an.«
    »Wollen Sie mir eine mit dem Elektroschocker verpassen, wenn ich es nicht tue?«
    »Schon möglich. Kommt drauf an, wie genervt ich zwischen hier und der Stadt vom Sicherheitsgurt-Alarm bin.« Sie rückte die goldene Fliegersonnenbrille auf ihrer Nase zurecht. »Ich sollte Sie warnen, denn ich bin schon den ganzen Tag unterwegs und sowieso genervt.«
    Schmunzelnd schnallte er sich an. »Wollen Sie auch nach Lovett?«
    »Leider ja.« Sie warf ihm aus den Augenwinkeln einen Blick zu. »Ich bin hier geboren und aufgewachsen, aber mit achtzehn abgehauen.«
    Er lüpfte den Schirm seiner Mütze und warf ihr einen Blick zu. Laut Führerschein waren seine Augen grün, und so war es auch. Ein helles Grün, das eigentlich nicht unheimlich war. Eher verwirrend, als er aus seinem sehr männlichen Gesicht ihren Blick erwiderte. »Was führt Sie dann hierher zurück?«, fragte er.
    »Eine Hochzeit.« Eindeutig verwirrend. Auf eine Art, die Frauen dazu brachte, verträumt an ihren Haarsträhnen zu zwirbeln und roten Lipgloss aufzulegen. »Meine Cousine heiratet.« Ihre jüngere Cousine. »Ich bin ihre Brautjungfer.« Die anderen Brautjungfern waren bestimmt auch jünger. Sie kämen sicher alle in Begleitung. Sie wäre die Einzige, die Single war. Steinalt und Single. Ein »Willkommen in Lovett, Texas!«-Schild markierte die Stadtgrenzen. Seit ihrem letzten Besuch war es leuchtend blau gestrichen worden.
    »Sie sehen nicht gerade begeistert aus.«
    Wenn man ihr ihre »Noppen« anmerkte, war sie zu lange aus Texas weg gewesen. Laut ihrer Mutter waren »Noppen« alle Emotionen, die unfein waren. Als Mädchen durfte man sie zwar haben. Aber anmerken lassen durfte man sie sich nicht. »Das Kleid ist für eine Frau gedacht, die zehn Jahre jünger ist als ich, und kaugummirosa.« Sie sah aus dem Fenster auf der Fahrerseite. »Und was führt Sie nach Lovett?«
    »Wie bitte?«
    Sie wandte sich wieder zu ihm, während sie am Hof eines Gebrauchtwagenhändlers und einem mexikanischen Restaurant vorbeifuhren. »Was führt Sie nach Lovett?«
    »Verwandte.«
    »Wer sind denn Ihre Verwandten?«
    »Ich hab hier nur eine.« Er deutete auf das Gas and Go auf der anderen Straßenseite. »Da drüben können Sie mich rauslassen.«
    Sie kreuzte zwei Fahrspuren und fuhr auf den Parkplatz. »Freundin? Ehefrau?«
    »Weder noch.« Mit zugekniffenen Augen spähte er durch die Windschutzscheibe zu dem Tankstellen-Shop. »Wollen Sie nicht Ihre Freundin Renee anrufen und ihr sagen, dass Sie noch am Leben sind?«
    Sie hielt auf einem freien Parkplatz neben einem weißen Pick-up und griff in den Getränkehalter. »Sie wollen nicht, dass plötzlich der
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