Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
bis hin zu Tiefgründigem war sein Kopf mit allem Möglichen vollgestopft. Er war ein großer, stolzer Texaner gewesen, sein Teamkamerad und SEAL-Bruder; der beste und mutigste Mann, den Vince je gekannt hatte, und der Unfall, der Vinces Leben von Grund auf verändert hatte, hatte Wilson das seine gekostet.
    Auf dem Weg ins Büro klemmte sich Vince eine der Flaschen unter den Arm und schnappte sich zwei Wound Hounds aus einer Wärmeschublade. Die Jalapeño-Hotdogs aus reinem Rindfleisch drehten sich in einem der widerwärtigsten Hotdog-Geräte, die er je gesehen hatte.
    »Ich hab schon vor Stunden mit dir gerechnet«, empfing ihn Luraleen, als er den Raum betrat. Eine Marlboro zwischen die Finger geklemmt saß sie an einem alten, ramponierten Schreibtisch. Offenbar war Rauchen am Arbeitsplatz im Gas and Go erlaubt. Dass ihr der Laden gehörte, schadete sicher auch nicht.
    Er reichte ihr das Bier, das sie am Flaschenhals festhielt, während er es für sie öffnete. »Etwa sechzehn Kilometer vor der Stadt hatte ich ein kleines Problem mit meinem Truck.« Er öffnete auch seine Flasche und setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. »Er steht immer noch da draußen am Straßenrand.«
    »Und du hast nicht angerufen?«
    Immer noch unfähig zu glauben, was er ihr gestehen musste, runzelte er die Stirn. »Mein Handy ist tot.« Dabei war er stets für alles gewappnet. Sorgte immer dafür, dass seine Ausrüstung tipptopp in Schuss war. In seinem Leben hatte es eine Zeit gegeben, in der gute Vorbereitung eine Frage von Leben und Tod war. »Ich glaube, mit dem Ladegerät stimmt was nicht.«
    Sie nahm einen langen Zug und blies den Rauch aus. »Wie bist du denn dann hergekommen? Du musstest doch nicht laufen, oder?«
    »Jemand hat angehalten und mich mitgenommen.« Er entfernte die Folienverpackung von seinem Hotdog und biss ein Stück Wurst ab. Haute Cuisine war es zwar nicht gerade, aber er hatte schon schlechter gegessen. Seidenraupenlarven bei einem Straßenhändler in Seoul zum Beispiel.
    »Jemand von hier?«
    Entweder die Larven oder der Hundefleischeintopf. Die Larvenstückchen waren kleiner gewesen. Er schluckte den Bissen herunter und trank aus der Flasche. Dass er damals sternhagelvoll war, war auch von Vorteil gewesen.
    »Wer denn?«
    »Ihr Name war Sadie.«
    »Sadie? Die einzige Sadie hier aus der Gegend ist Sadie Jo Hollowell, aber die lebt nicht mehr in Lovett.« Luraleen goss sich ihr Bier in einen Tweety-Kaffeebecher. »Direkt nach der Highschool hat sie sich aus dem Staub gemacht. Ihren armen Daddy allein gelassen.«
    »Sie hat erwähnt, dass sie nicht mehr hier wohnt.«
    »Hm. Dann ist Sadie also wieder da.« Sie trank einen Schluck. »Wahrscheinlich wegen Tally Lynns Hochzeit, dieses Wochenende um sechs, drüben in dem Herzliebchen-Hochzeitspalast. Ist ’ne Riesensache.« Sie stellte den Becher auf dem Schreibtisch ab. »Natürlich bin ich nicht eingeladen. Wieso auch? Außer vielleicht, weil ich mit ihrer Cousine väterlicherseits die Schulbank gedrückt habe und dass Tally Lynn und ihre Freunde früher immer versucht haben, mit gefälschten Ausweisen bei mir Bier zu kaufen. Als hätte ich sie nicht schon als Babys gekannt.«
    Da Luraleen verbittert klang, behielt er lieber für sich, dass er eingeladen war. »Woher weißt du so gut Bescheid darüber, wenn du gar nicht eingeladen bist?« Er biss noch ein Stück vom Hotdog ab.
    »Die Leute erzählen mir alles. Ich bin wie Frisör und Barkeeper in einem.«
    Sie steckte wohl eher die Nase überall rein. Er trank einen großen Schluck Bier. Als das Bimmeln an der Ladentür einen Kunden ankündigte, drückte Luraleen ihre Zigarette aus, stützte sich auf dem Schreibtisch ab und stand mühsam auf.
    »Ich werde langsam alt.« Sie lief zur Tür und sagte noch im Weggehen: »Warte hier und lass es dir schmecken. Wenn ich zurückkomme, sprechen wir über das Geschäftsangebot, das ich dir unterbreiten will.«
    Was auch der Grund dafür war, wieso er überhaupt nach Texas gekommen war. Vor ein paar Wochen, als er in New Orleans einem Kumpel geholfen hatte, sein Haus zu renovieren, hatte sie ihn angerufen. Sie hatte keine Einzelheiten genannt und ihm nur verraten, dass sie ein Angebot für ihn hätte und dass er es nicht bereuen würde. Trotzdem glaubte er zu wissen, was für ein Angebot das war. In den letzten fünf Jahren hatte er eine feste Stelle bei einem Sicherheitsdienst gehabt und nebenher einen abgewirtschafteten Waschsalon erstanden. Er hatte ihn wieder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher