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Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)

Titel: Wer zuletzt lacht, küsst am besten: Roman (German Edition)
Autoren: Rachel Gibson
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bis zur Hälfte, und sie blickte zu ihm auf. Vorbei an den harten Muskeln unter dem eng anliegenden schwarzen T-Shirt, den breiten Schultern und dem kräftigen Hals. Die Zeit des reinen Bartschattens war schon lange überschritten, sodass Bartstoppeln seine untere Gesichtshälfte und sein markantes Kinn verdunkelten. »Probleme?«
    »Ja.« Seine Stimme war tief. Als käme sie ganz unten aus seiner Seele.
    »Wie lange sitzen Sie schon hier fest?«
    »Etwa eine Stunde.«
    »Keinen Sprit mehr?«
    »Doch«, widersprach er und klang verärgert, weil man ihn für einen Volldeppen hielt, dem der Sprit ausging. Als kränkte ihn das in seiner Männlichkeit. »Es liegt entweder an der Lichtmaschine oder am Zahnriemen.«
    »Oder an der Benzinpumpe.«
    Sein Mundwinkel zuckte. »Benzin kriegt er. Aber er hat keinen Antrieb.«
    »Wohin wollen Sie denn?«
    »Nach Lovett.«
    Da es weiter unten an der Straße sonst nicht viel gab, hatte sie sich das schon gedacht. Auch wenn in Lovett nicht gerade der Bär los war. »Ich rufe Ihnen einen Abschleppwagen.«
    Er sah auf und schaute den Highway hinunter. »Das wäre nett.«
    Sie tippte die Nummer der Auskunft ein und wurde mit B. J. Hendersons Autowerkstatt verbunden. Mit B. J.s Sohn, B. J. junior, den alle nur Latte nannten, hatte sie früher die Schulbank gedrückt. Ja, Latte. Soweit sie wusste, arbeitete Latte jetzt für seinen Dad. Als der Anrufbeantworter ansprang, warf sie einen Blick auf die Uhr auf ihrem Armaturenbrett. Es war fünf Minuten nach sechs. Sie legte auf und machte sich gar nicht erst die Mühe, es noch woanders zu versuchen. Es war schon seit einer Stunde und fünf Minuten Zeit, ein Feierabendbierchen zu zischen, und Latte und die anderen Automechaniker saßen entweder gemütlich zu Hause oder kippten sich in einer Bar einen hinter die Binde.
    Sie ließ den Blick über die fantastische Brust zum Gesicht des Mannes schweifen und schwankte zwischen zwei Alternativen. Sie konnte den Fremden mit zur Ranch ihres Daddys nehmen und ihn von einem der Männer in die Stadt fahren lassen oder ihn selbst hinbringen. Ihn zur Ranch zu kutschieren bedeutete zehn Minuten Holperfahrt über die unbefestigte Straße, ihn in die Stadt zu bringen zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten.
    Sie starrte in den Schatten, der seitlich auf sein Gesicht fiel. Es war ihr nicht ganz geheuer, wenn Wildfremde wussten, wo sie wohnte. »Ich hab einen Elektroschocker.« Das war zwar gelogen, aber sie hatte sich schon immer einen anschaffen wollen.
    Er erwiderte ihren Blick. »Wie bitte?«
    »Ich hab einen Elektroschocker, und ich weiß auch, wie man ihn einsetzt.« Hastig trat er einen Schritt vom Wagen weg, und sie lächelte zufrieden. »Ich bin todbringend.«
    »Ein Elektroschocker ist keine tödliche Waffe.«
    »Und wenn ich ihn hoch genug ansetze?«
    »Man kann ihn gar nicht hoch genug ansetzen, um zu töten, es sei denn, der Gegner ist gesundheitlich vorbelastet. Ich bin es jedenfalls nicht.«
    »Woher wissen Sie das alles?«
    »Ich hab mal beim Sicherheitsdienst gearbeitet.«
    Aha. »Tja, es wird jedenfalls fies ziepen, wenn ich Ihnen einen vor den Latz knalle.«
    »Ich will keinen vor den Latz geknallt kriegen, Lady. Ich brauch nur einen Abschleppwagen.«
    »Die Autowerkstätten haben alle schon zu.« Sie deponierte ihr Handy im Getränkehalter. »Ich fahre Sie nach Lovett rein, aber vorher müssen Sie sich irgendwie ausweisen.«
    Er zog sarkastisch einen Mundwinkel nach unten, während er in die Gesäßtasche seiner Levi’s griff, und ihr Blick fiel zum ersten Mal auf seinen Hosenschlitz mit Knopfleiste.
    Gütiger Himmel.
    Wortlos zog er seinen Führerschein hervor und reichte ihn ihr durchs Fenster.
    Sadie hätte vielleicht Anlass gehabt, sich leicht pervers zu fühlen, weil sie so ungeniert auf sein imposantes Gehänge starrte, hätte ihr Fenster es nicht quasi eingerahmt. »Wunderbar.« Sie tippte eine Nummer in ihr Handy und wartete, bis Renee ranging. »Hallo, Renee. Hier ist noch mal Sadie. Hast du was zu schreiben?« Sie sah auf den Traum von Männergehänge vor ihr und wartete. »Ich fahre einen Typen mit einer Autopanne in die Stadt. Also notier dir das.« Sie gab ihrer Freundin die Washingtoner Führerscheinnummer durch und fügte hinzu: »Vincent James Haven. 4389 North Central Avenue, Kent, Washington. Haare: braun. Augen: grün. Eins dreiundachtzig groß und sechsundachtzig Kilo schwer. Hast du’s? Toll. Wenn du in einer Stunde nichts von mir hörst, ruf auf der Polizeiwache von
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