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Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Titel: Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)
Autoren: Laura Griffin
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wunderschönen Starlet aus Corpus Christi. Wie hieß sie noch?
    »Haben Sie nicht bereits sein Profil entwickelt?«
    Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Die Frage passte ihr gar nicht.
    »Was meinen Sie damit?«
    »Nun, dass der Täter weiß ist und männlich. Dass er gern auf die Jagd und zum Fischen geht. Und dass er ein Boot hat. Passt auf die Hälfte der Männer auf der Insel, einschließlich mich.« Sein Blick wurde ernsthaft. »Nur, dass ich es nicht gewesen bin.«
    Elaina spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. »Hören Sie, Mr Stockton …«
    »Wir sind da.« Er drosselte abrupt die Geschwindigkeit, und sie fiel auf ihn. »Dort drüben hat man sie gefunden«, sagte er.
    Elaina folgte seinem Zeigefinger und sah nichts Besonderes. Gras und Wasser, wie überall.
    »Wieso sind Sie sich so sicher?«
    Er tippte auf das GPS -Gerät am Steuerpult. »Ich habe die Koordinaten.«
    Er hatte die Koordinaten! Bestimmt von der Polizei, die bereitwillig einen Schreiberling mit Informationen fütterte, sie aber im Dunkeln tappen ließ.
    »Sie haben ein paar brauchbare Fingerabdrücke von dem Opfer.« Das Boot fuhr am Ufer entlang. Das Wasser war nicht tief, Elaina konnte das Gras auf dem Grund erkennen. »Sie jagen die Abdrücke durch den Computer und hoffen, bald ihre Identität zu kennen.«
    Elaina dachte an Valerie Monroe, die in Houston promoviert und am dortigen Kinderhospital eine Stelle als Assistenzärztin gefunden hatte. Was ihre Eltern wohl jetzt machten? Wahrscheinlich waren sie auf dem Weg nach Lito Island. Oder sie waren schon da und warteten vor dem Polizeirevier auf Nachrichten.
    Troy bog in einen schmalen Seitenarm ein.
    »Wo fahren wir hin?«
    »Sie wollen doch die Stelle sehen?«
    »Schon. Aber …« Sie beobachtete, wie er das Boot geschickt durch eine enge Öffnung manövrierte. Das Wasser war keine dreißig Zentimeter tief. »Und wenn wir auf Grund laufen?«
    Er lächelte. »Dann steigen Sie aus und schieben.«
    Aber sie liefen nicht auf Grund. Er drosselte noch einmal die Geschwindigkeit. Nicht zu sehr, denn er wollte bei der Fahrt durch die verschiedenen Seitenarme und Kanäle nicht die Kontrolle über das Steuer verlieren. Allmählich fragte sie sich, ob er sein Ziel kannte.
    Etwas Gelbes hatte sich im Schilf verfangen. »Sehen Sie?«
    »Verdammt.« Er stellte den Motor ab, sprang aus dem Boot und watete hinüber. »Ich werd verrückt.«
    »Was?«
    Das Boot trieb ins Gras und stieß am Boden auf.
    Troy betrachtete die dünne gelbe Schnur, berührte sie aber nicht. »Sie müssen sie übersehen haben«, murmelte er. »Oder sie sind von Süden gekommen.«
    »Wer?«
    Er sah hoch. »Breck, Maynard, Chavez. Sie hätten sie mitnehmen sollen. Das ist Beweismaterial.«
    »Beweismaterial wofür?«
    Er stampfte zum Boot zurück und schob es wieder in den Kanal.
    »Für den Fall, den Sie bearbeiten.« Er kletterte an Bord und fuhr los. »Dieser Sumpf ist ein Labyrinth. Der Täter hat die gelbe Schnur wahrscheinlich zur Orientierung benutzt. Damit er den Weg wieder zurückfindet. Nachdem er die Leiche beseitigt hat.«
    Elaina starrte auf die Schnur und überlegte. »Die Schnur könnte auch von jemand anderem stammen. Von Breck zum Beispiel.«
    »Nein.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Ich weiß es. In Ginas Fall wurde die gleiche Schnur gefunden.«
    Elaina hatte noch immer ein flaues Gefühl im Magen. Deshalb glitt er mit seinem Boot geradezu auf Samtpfoten zur Küste zurück.
    Es hatte ihr missfallen, wie er sich über ihr Profil lustig gemacht hatte. Aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, ihr Profil war bei dem demografischen Hintergrund hier viel zu weitmaschig. Troy hatte noch nie viel für diese Spezies von Kriminalbeamten übriggehabt. Die meisten von ihnen vergruben sich in ihre Büros, wo sie sich mit Psychogeschwätz die Zeit vertrieben, während die richtigen Polizisten die Ärmel hochkrempelten und hart an der Lösung ihrer Fälle arbeiteten. Falls Profiling Elainas Sache war, stand ihr hier keine leichte Zeit bevor. Für Breck beispielsweise war der Unterschied zur Wahrsagerei minimal.
    Troy drehte sich zu ihr um. Sie fühlte sich immer noch unwohl. Ihre Nasenspitze war knallrot, sie hatte die Sonnencreme vergessen. Sie stammte offensichtlich nicht von hier. Aber woher kam sie? Er beschloss, sie auszuhorchen. Wie grün war dieser Grünschnabel wirklich?
    Sie blickte zum Ufer. »Was ist da los?«
    »Keine Ahnung«, sagte er. Aber irgendetwas musste während ihrer kleinen Sightseeingtour
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