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Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Titel: Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)
Autoren: Laura Griffin
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passiert sein. Der Parkplatz der Wache war brechend voll.
    »Breck gibt eine Pressekonferenz«, vermutete Troy. Er fuhr in seinen Liegeplatz ein, ohne das Dock zu berühren. Beim Aussteigen hielt er Elaina die Hand entgegen, aber sie sprang ohne seine Hilfe auf den Landungssteg.
    »Hoffentlich weiß Ihr Polizeichef, was er tut«, sagte sie. »Wenn er zu viele Details preisgibt, gefährdet er die Ermittlungen.«
    »Keine Sorge. Breck hasst Journalisten.«
    »Aber mit Ihnen redet er?«
    Breck stand auf der Treppe vor dem Revier und sprach mit den Reportern – oder genauer: Er wich ihren Fragen aus. Troy entdeckte Cinco und winkte ihn zu sich.
    »Was gibt’s Neues, Cinc?«
    Der sah Elaina an, dann ein Blick auf Troys schlammige Sandalen, und schon zählte er eins und eins zusammen.
    »Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht«, sagte Cinco. »Wir wissen, wer die Tote ist. Sie heißt Whitney Bensen.«
    »Und was ist mit Valerie?«, fragte Elaina.
    »Das ist die schlechte Nachricht. Valerie Monroe wird noch immer vermisst.«
    Jamies Magen zog sich zusammen, als sie Fernsehen guckte. »Hast du das gesehen?«
    Noah flätzte auf einem Sitzsack. Daneben hatte er einen Karton Kekse deponiert.
    »Noah? Sieh doch mal!«
    Aber der wollte mit seiner Playstation spielen. »Was zum Teufel ist los? Ich versuche mich zu konzentrieren.«
    »Sie haben das Opfer vom Nationalpark identifiziert. Aber jetzt wird noch ein anderes Mädchen vermisst. Vielleicht die, die wir auf dem Festland gesehen haben? Ich rufe die Polizei an.«
    »Spinnst du?« Noah riss ihr das Telefon aus der Hand. »Was willst du denen erzählen? Dass du bei einem Spaziergang über eine Mädchenleiche gestolpert bist, aber niemandem davon erzählt hast?«
    »Das war deine Idee. Ich wollte sofort die Notrufnummer wählen.«
    »Was für eine großartige Idee, die Bullen zu rufen! In deinem Wagen hast du Dope und in deinem Rucksack Ecstasy versteckt. Und ich bin auf Bewährung.«
    Sie biss sich auf die Lippen und sah wieder zum Fernseher.
    »Jetzt beruhige dich, okay?«
    Sie blickte in seine blauen Augen, die natürlich blutunterlaufen waren. Warum geriet sie immer an diese Art von Typen? Faule, gut aussehende Säcke mit null Ehrgeiz in den Knochen waren wohl ihr Schicksal.
    »Jetzt komm.« Er küsste ihre Stirn und schlang seine muskulösen Arme um sie. »Die Bullen werden sie schon finden. Wir hätten sowieso nix mehr machen können. Sie war ja tot. Schon vergessen?«
    Nein, das hatte Jamie nicht vergessen. Das Bild von diesem verstümmelten Mädchen verfolgte sie. Sie konnte nicht mehr schlafen. Sie konnte nicht mehr essen. Allmählich wurde sie verrückt.
    Sie schlang die Arme um Noah und fühlte sich irgendwie besser.
    »Und wenn ich anonym anrufe?«, fragte sie. »Von einem Münztelefon aus?«
    »Schaust du kein Fernsehen? Überall sind Überwachungskameras. Egal, von wo du anrufst. In null Komma nichts stehen sie vor deiner Tür. Vertrau mir, okay? Lass es, wie es ist.«
    Jamie schloss die Augen und hörte dem Nachrichtensprecher zu. »Zwei abscheuliche Morde in nur drei Monaten in unserem Sonnenparadies …«
    Jetzt waren es drei. Oder vier, wenn das vermisste Mädchen nicht mit dem identisch war, das sie gefunden hatten. Jamie dachte an den Leichnam.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Alles in Ordnung.«
    Sie sah ihn nicht an. Sie wusste, was zu tun war.

4
    Das Coconuts war einmal Troys bevorzugtes Jagdrevier gewesen. Aber schon lange hatte er keinen Fuß mehr in den Laden gesetzt. Beschwipste Mädels, die Cocktails schlürften, lockten ihn nicht mehr. Sein Freund Cinco stand an der Außenbar und ließ es sich gutgehen. Er steckte in bequemen Shorts und einem T-Shirt. Er schien nicht im Dienst zu sein. Aber wer weiß …
    Troy setzte sich neben ihn und gab dem Barmann ein Zeichen.
    »Schon was Interessantes entdeckt?«
    Cinco zuckte mit den Achseln. »Noch nicht. Es ist noch zu früh.«
    Die Strandmiezen von Lito Island schliefen ihren Kater aus. Sie krochen erst am späten Nachmittag aus ihren Löchern. Eine Stunde nach Sonnenuntergang begannen sie die zwei Meilen lange Piste am Strand unsicher zu machen. Das Coconuts war ihr beliebtestes Ziel. Dort gab es laute Musik, billige Drinks, und die Bedienungen trugen Tops aus richtigen Kokosnüssen.
    Troy sah sich die Gäste an. »Wie oft hat Whitney Bensen hier mit Kreditkarte bezahlt?«
    »Zweimal«, sagte Cinco.
    »War Gina Calvert auch hier?«
    »Ja, beim Spring Break. An vier Abenden
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