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Wer den Himmel berührt

Wer den Himmel berührt

Titel: Wer den Himmel berührt
Autoren: Barbara Bickmore
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jetzt bist du in mich verliebt. Das weiß ich, auch dann, wenn du es selbst nicht weißt.«
    »Aber ich weiß es doch«, sagte sie und schmiegte sich an ihn. »Vor Fionas Tod, als du nach deiner Krankheit in meinem Haus wieder zu Kräften gekommen bist, habe ich geglaubt, ich sei dabei, mich in dich zu verlieben. Es waren ja so glückliche Zeiten. Aber in diesem letzten Monat schienst du dann so weit weg zu sein …«
    »Ich weiß. Und zum Teil ist es wirklich meine Schuld, weil ich geglaubt habe, du hättest dich wieder mit Blake zusammengetan. Aber letzte Nacht habe ich mir überlegt, daß ich nicht kampflos aufgebe.«
    »Wolltest du um mich kämpfen?« Sie streckte sich, um ihn noch einmal zu küssen.
    »Mit jeder Faser meines Seins.« Er nahm sie an der Hand und führte sie zu einem Wäldchen, an das er sich von früher erinnern konnte. »Komm her, Frau.«
    Sie tat es und setzte sich neben ihn. Er zog sie eng an sich.
    »Ich habe lange gebraucht, um es zu begreifen«, sagte sie. »Ich habe geglaubt, wir verstünden uns zu gut miteinander. Vor dem Krieg war das zwar bestimmt nicht der Fall …«
    »Doch, für mich schon. Es war mir nur nicht klar. Als ich es dann begriffen habe, am anderen Ende der Welt, war es zu spät. Es hat nicht eine einzige Nacht gegeben, Doc, in der ich nicht direkt vor dem Einschlafen an dich gedacht habe. An jedem einzelnen dieser Tage, die ich fort war, habe ich an dich gedacht. Bald werde ich frei sein, Cassie. Frei, dich zu bitten …«
    Sie lachte. »In mancher Hinsicht bist du wirklich prüde, stimmt’s? Du wirst warten, bis du endgültig geschieden bist, ehe du mich bittest, dich zu heiraten?«
    »Ich? Prüde? Das kommt nur daher, daß …« Er streckte die Arme aus, zog sie an sich und streichelte mit einer Hand ihre Brüste.
    »Daß?« Sie lachte, als sein Mund sich auf ihre Lippen legte. Dann flüsterte sie: »Hör nicht auf. Das tut gut.«
    Als er wieder reden konnte, sagte er: »Weil ich dich nicht kompromittieren wollte.« Seine Hand glitt über ihren Rücken und zog sie näher.
    »Wie stehst du dazu, mit einem verheirateten Mann zu schlafen?«
    »Warum finden wir das nicht heraus?« murmelte sie, während seine Zunge über ihre Lippen glitt.
    Er zögerte einen Moment lang. »Ich habe nichts dabei. Was ist, wenn du schwanger wirst?«
    »Das wäre nicht das erste Sechsmonatsbaby. Warte mal einen Moment.« Sie zog sich die Bluse aus, während seine Hände über sie glitten. »O Gott, tut das gut. Ich glaube nicht, daß mir je etwas anderes derart gut getan hat.«
    »Ich will dich«, sagte er und riß sich das Hemd vom Leib.
    Sie stand auf und trat einen Schritt zurück, um ihre Shorts auszuziehen.
    »Rühr dich nicht von der Stelle«, sagte er, als der Mondschein auf ihren Körper fiel. »Himmel«, flüsterte er, »das habe ich mir erträumt. Ich will dich schon so lange, schon seit so vielen Jahren.«
    Er stand auf und ging auf sie zu, streckte die Arme aus, um sie an sich zu ziehen, und küßte sie, während er sie hochhob und sie auf die Decke legte. Ihre nackten Körper berührten einander.
    Inmitten dessen, was viele die Große Australische Einsamkeit nennen, waren Cassies Schreie der einzige Laut in der Nacht. In der Ferne zuckte Wetterleuchten über den Horizont. Ein einziger Donnerschlag folgte darauf.
    »Was zum Teufel gibt es in einem solchen Augenblick zu lachen?«
    »Ich habe geglaubt, zwischen uns könnte keine elektrisch geladene Spannung herrschen.«
    Jetzt lachte er auch.

[home]
    Nachwort
    I m Sommer 1988 habe ich mich während meiner Nachforschungen für mein erstes Buch über Australien,
The Moon Below
, in einen Kontinent verliebt – in Land und Leute. Als ich mich dort aufhielt, stießen mir zwei besondere Glücksfälle zu, die, obwohl mir das damals nicht klar war, mein weiteres Leben beeinflussen und für eine Menge zusätzlicher Aufregungen sorgen sollten.
    In Alice Springs – wo ich bei diesem ersten Aufenthalt nur dreißig Stunden verbrachte (zwei Jahre später sollte ich für zehn Tage dort zu Besuch sein) – spazierte ich in den Stützpunkt der Royal Flying Doctors hinein. In einem Teil der Gebäude ist ein historisches Museum untergebracht, das mich faszinierte. Ich sah mir ein Video an, das die Geschichte des Bereitschaftsdienstes aufzeigt und die gegenwärtige Rolle dieser einzigartigen Gruppe heldenhafter Menschen darlegt. Edelmut und gute Taten sind mir schon immer unter die Haut gegangen, und seit ich durch Darwin und den
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