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Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)

Titel: Wer braucht schon Zauberworte? (German Edition)
Autoren: Marie Lu Pera
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Vorteil, dass sie mich – also Hope Nummer 5 – nicht verhört haben. Ihnen hat der Brief und das Teufelstattoo gereicht.“
    „Warte mal. Da stand noch mehr als das Wort „Mörder“ in Form eines Codes auf deiner Haut?“, will Junus wissen.
    „Ja, da stand: Moerder Schweig.“
    „Wieso hast du uns das verschwiegen?“, fragt Junus.
    „Na, man sollte doch tun, was auf seiner Haut steht.“
    „Wieso hast du den Plan vor uns verborgen?“, will Beliar wissen.
    „Naja, ich denke, wenn ich euch gesagt hätte, ich will gestehen, vom Teufel besessen zu sein und mich am Scheiterhaufen verbrennen lassen, hättet ihr mich wohl in ein Irrenhaus einweisen lassen. Ich meine, wie verrückt ist das denn? Zu meiner Verteidigung: Mit diesem Plan, habe ich euch Lord McConnor auf dem Silbertablett serviert. Er wird hier keine Hilfe mehr bekommen, weder von den Menschen noch von den Hexen. Außerdem werden sie sich sicher auch beim Schwarzen Orden von ihm distanzieren. Und das alles, ohne den Zirkel auffliegen zu lassen. Wenn ihr davon gewusst hättet, hättet ihr mir nur ins Handwerk gepfuscht. Nichts für ungut, aber die Erfahrung zeigt, dass ihr etwas ungehalten reagiert, wenn ich euch von meinen Plänen erzähle. Wie ich bereits sagte, wir brauchten einen Plan, den man nicht so leicht durchschauen kann. Dazu braucht es wiederum jemanden mit Phantasie. Also mich.“
    Beliar sieht nicht mehr ganz so grimmig aus. Junus schon, der schüttelt unaufhaltsam den Kopf.
    „Ist das Verhör jetzt zu Ende?“, will ich wissen.
    „Vorerst“, erklärt Beliar.
    „Und jetzt willst du McConnor die Rübe abschlagen. Das Mädchen gefällt mir immer besser“, schwärmt Tiberius.
    Ich wende mich an Beliar. „Könntest du bitte alles vorbereiten lassen. Ich will im Steinkreis stehen, wenn ich über ihn richte.“ Beliar nickt und verlässt den Raum.
    Junus kommt auf mich zu und streicht mir über die Locken. „Ich fass es immer noch nicht, dass meine Schwester solche Pläne schmiedet.“ Ich fasse es nicht, dass meine Pläne andauernd aufgehen. Ist irgendwie gespenstisch.
     

    Beliar, Tiberius, Junus und meine Wenigkeit haben sich um den Steinkreis versammelt. Lord McConnor kniet zusammengeschnürt in der Mitte und schlottert vor Angst. Beliar hat versucht, ihm das Schutzamulett abzunehmen, aber ist gescheitert. Es ist anscheinend sehr starke Magie, die er da an sich trägt. Das hilft ihm aber jetzt auch nichts mehr. Schließlich werde ich keine Magie anwenden, um über ihn zu richten.
    Der Anblick tut ziemlich gut. Beliar reicht mir im nächsten Moment sein Schwert. Ich lasse es in meiner Hand schwenken und betrete den Steinkreis.
    Ohne Umschweife hebe ich das Schwert in die Höhe und lasse es auf ihn herabschnellen. Er presst vor Angst die Augen zusammen. Bevor es auf seinen Hals trifft, ziehe ich es hoch und lasse es über meinen Kopf schwenken. Die Erkenntnis, dass er seine Rübe noch hat, lässt ihn aufatmen.
    „Hope, was hast du?“, will Beliar wissen. Ich drehe mich zu ihm um.
    „Ich sagte, ich werde über ihn richten Beliar und das werde ich auch tun. Der Tod wäre eine zu geringe Strafe für ihn. Ich will, dass er damit leben muss, alles verloren zu haben“, erkläre ich.
    „Hope, er muss sterben. Die Gefahr ist zu groß, dass ihn das Inquisitionsgericht freispricht. Wer weiß, wie mächtig er im Orden noch ist“, argumentiert Beliar.
    „Das weiß ich Beliar. Darum haben wir jetzt die nächste Phase meines Planes erreicht.“
    Die Männer ziehen synchron die Augenbrauen hoch. „Ich dachte, dein Plan wäre mit der Hexenverbrennung zu Ende gewesen“, meint Junus.
    „Nein. Da ist noch mehr“, gestehe ich. Die Männer schnauben laut.
    „Hope – meine Geduld ist am Ende. Gib mir das Schwert.“ Beliar macht einen Schritt auf mich zu, da halte ich ihn zurück. „Bitte, Beliar. Einen Moment noch. Den gestehst du mir doch zu.“
    „Also gut“, erklärt er und tritt zurück.
    „Ich habe noch meine Schulden an den zu begleichen, der mir den Teufel in die Haut gestochen hat“, fahre ich fort. Galahad erscheint soeben neben mir im Steinkreis.
    Ich lächle. „Hallo Galahad. Du kommst gerade zur rechten Zeit.“
    „Wie hast du ihn gerufen?“, will Beliar wissen.
    „Mein Rabe war es. Ich habe ihn vorher durch den Steinkreis geschickt. Er hat Galahad eine Botschaft übermittelt. Ihr konntet ihn nur nicht sehen, weil er immer noch unsichtbar ist – dank meinem Zauber.“
    „Ich bezahle deine Schulden bei ihm“,
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