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Wer Böses Tut

Wer Böses Tut

Titel: Wer Böses Tut
Autoren: Elena Forbes
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Bett gegenüber abschirmen, die nichts Besseres zu tun zu haben schien, als mit schief gelegtem Kopf und halb offenem Mund herüberzustarren.
    »Könnte schlimmer sein, nehme ich an«, antwortete Donovan, während Tartaglia sich einen Stuhl heranzog und sich an ihr Bett setzte. »Es ist, als hätte ich einen grauenvollen Kater. Nur ohne den Spaß davor. Wenn ich mich bewege, dreht sich alles in meinem Kopf, und mir wird unglaublich übel. Und ich habe meinen Geruchssinn verloren.«
    »Ich hoffe, das ist nur vorübergehend.«
    »Angeblich passiert das häufig, wenn man einen Schlag auf den Hinterkopf bekommt. Der Arzt sagt, man kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, ob er zurückkommt.«

    »Aber sonst geht es dir gut?«, fragte er ängstlich und musterte sie prüfend.
    »Ja, wenigstens psychisch. Und auf jeden Fall sehr viel besser als beim letzten Mal, wenn du darauf hinauswillst.«
    Er lächelte erleichtert, weil sie so normal auf den Bräutigam-Fall anspielte. Er hatte befürchtet, dass ein neuerlicher Krankenhausaufenthalt nach so wenigen Monaten unangenehme Erinnerungen an jene Zeit hervorrufen könnte. »Kannst du dich an irgendwas erinnern?«
    »Nein. Nichts. Ich weiß noch, dass ich draußen auf der Straße stand und mit Simon geredet habe, dann bin ich wieder im Haus und erinnere mich dunkel, dass Nina da war, aber das ist auch schon alles. Absolute Leere. Als Nächstes wache ich hier auf, und eine Schwester guckt auf mich herunter und fühlt meinen Puls oder so was. Es war ein ganz schöner Schock.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Es wäre gut zu wissen, was genau passiert war und was Nina gesagt hatte, aber es war ein Segen, dass Donovan sich an nichts erinnerte. Man konnte keine Alpträume über etwas haben, an das man sich nicht erinnerte.
    »Der Arzt sagt, dass meine Erinnerung wahrscheinlich zurückkommt, er kann nur nicht sagen wann. Und ehrlich gesagt, ist es mir eigentlich egal.«
    Er drückte ihre kleine Hand und hoffte, dass sie nicht nur seinetwegen so ein tapferes Gesicht machte. »Übrigens, ich habe heute Morgen mit Trevor gesprochen, er lässt dich herzlich grüßen. Er will dich besuchen kommen.«
    »Wie nett von ihm, obwohl es einfacher wäre, er kommt,wenn ich wieder zu Hause bin. Wenn das Röntgenbild in Ordnung ist, wollen sie mich morgen entlassen. Sonst übermorgen.«
    »Ich werde es ihm sagen. Schöne Blumen«, sagte er mit einem Blick auf die große, mit altrosa Rosen und Lilien gefüllte
Vase neben dem Bett, wobei er sich fragte, wer ihr die wohl geschenkt hatte, und wünschte, er hätte Zeit gehabt, unterwegs ebenfalls Blumen für sie zu kaufen. Der betäubend süße und erdrückende Duft überlagerte den üblichen Krankenhausgeruch, und sie hatte Glück, dass sie es nicht riechen konnte.
    »Sie sind von Simon, der Karte nach zu urteilen, die die Schwester mir vorgelesen hat. Ich habe geschlafen, als sie gebracht wurden.«
    »Er hat dich besucht?«, fragte Tartaglia, erstaunt, dass Simon es gewagt hatte, sich zu zeigen, und verärgert, weil er ihr Blumen gebracht hatte.
    »Ja.«
    »Das war wahrscheinlich das Mindeste, was er tun konnte. Ist die Schokolade auch von ihm?«
    »Nein. Die ist von Karen. Sie war kurz vor dir da.«
    »Und ich dachte, ich wäre der Erste, der dich besuchen kommt.«
    »Dann musst du das nächste Mal einfach ein bisschen schneller sein«, erwiderte sie ein ganz klein wenig scharf. »Jetzt erzähl mir, was passiert ist. Ich weiß, dass Nina …«
    »Sie ist in Untersuchungshaft, obwohl sie nichts zugibt. Sie versucht, Simon die Sache in die Schuhe zu schieben.«
    »Simons Alibi … Habe ich das geträumt?«
    »Nein, hast du nicht. Angenommen, die Frau sagt die Wahrheit - und wir haben keinen Grund, das zu bezweifeln -, dann ist er aus dem Schneider. Das heißt, was eine Anklage wegen Mordes betrifft. Allerdings weiß ich nicht, was es beruflich für Folgen für ihn haben wird.«
    »Gibt es denn Beweise gegen Nina?«
    »Ja. Es hat sich herausgestellt, dass sie beim Fall Catherine Watson im Team der Spurensicherung war. Da haben sich Simon und sie offenbar kennengelernt. Sie wusste von dem Gedicht
und in welcher Lage Catherine Watsons Leiche gefunden wurde. Wir haben zwar Rachel Tenisons Laptop und ihr Handy nicht gefunden, aber das fehlende Foto. Es lag eingewickelt in eine Unterhose in einem von Ninas Koffern im Haus ihrer Mutter. Der Staatsanwalt sagt, das reicht, zusammen mit dem Motiv und den Umständen, für eine Anklage, auch wenn wir bis jetzt
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