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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan
Autoren: Diana Palmer
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was?”
    Plötzlich fühlte er sich unbehaglich. “Was meinst du denn damit?”
    “Soll ich irgendetwas für dich tun?”, hakte sie nach.
    Ein solches Angebot hatte er noch nie erhalten. Deshalb wusste er nicht, wie er darauf reagieren sollte.
    “Mir geht’s gut”, wiegelte er ab.
    “Und warum hast du dann angerufen?”
    “Jedenfalls nicht, weil ich etwas von dir möchte”, antwortete er ruppiger als beabsichtigt. “Kannst du dir nicht vorstellen, dass ich einfach nur angerufen habe, um zu hören, wie’s dir geht?”
    “Nicht wirklich”, gestand sie freimütig. “Die Menschen in Jacobsville waren nicht besonders nett zu mir, als wir dort unten gefilmt haben. Und du am allerwenigsten.”
    “Das war, bevor Christabel niedergeschossen wurde”, erinnerte er sie. “Meine Meinung von dir hat sich innerhalb von Sekunden geändert, als du ohne zu zögern deinen teuren Pullover ausgezogen hast, um ihre Schusswunde abzubinden. An dem Tag hast du eine Menge Freunde gewonnen.”
    “Danke”, entgegnete sie. Es klang verlegen.
    “Hör mal, ich habe mir überlegt, dass ich vor Weihnachten ein paar Tage nach New York kommen könnte”, sagte er. “Ich meine, wenn es dir wirklich ernst war mit deiner Einladung für irgendwann Mal. Wir könnten die Stadt unsicher machen, Rory, du und ich.”
    Er hörte die Aufregung in ihrer Stimme. “Wow. Rory wäre bestimmt begeistert.”
    “Ist er schon bei dir?”
    “Nein. Ich fahre nächste Woche mit dem Zug nach Maryland und hole ihn von der Schule ab. Sie lassen ihn erst gehen, wenn ich seine Beurlaubung unterschreibe. Wir mussten das so vereinbaren, um zu verhindern, dass meine Mutter ihn zu sich holt, um Geld von mir zu erpressen.” Sie klang verbittert. “Sie weiß, wie viel ich verdiene und will etwas davon abhaben. Sie und ihr Freund würden alles tun, um an Geld für ihre Drogen zu kommen.”
    “Was hältst du davon, wenn ich ihn abhole und nach New York bringe?”
    Sie zögerte. “Das … würdest du tun?”
    “Aber sicher. Ich faxe eine Kopie meines Ausweises an die Schule. Du rufst sie an und sagst ihnen, wer ich bin. Rory wird mich schon erkennen.”
    “Er fände das sicher ganz toll”, räumte sie ein. “Seitdem er dich bei der Premiere meines Films im vergangenen Monat kennengelernt hat, spricht er andauernd von dir.”
    “Ich mag ihn auch. Er ist eine ehrliche Haut.”
    “Ich habe ihm beigebracht, dass Aufrichtigkeit der wesentlichste Teil des Charakters ist”, erklärte sie. “Ich bin so oft belogen worden, dass mir nichts wichtiger ist”, fügte sie leise hinzu.
    “Ich weiß, wie dir zumute ist. Am neunzehnten wollte ich hier losfahren. Sag mir, wie ich zur Kadettenschule komme”, fuhr er fort. “Dann brauche ich nur noch deine Adresse. Sag mir nur, wann wir bei dir sein sollen. Alles andere kannst du mir überlassen.”
    Amüsiert registrierte Judd, dass sich Cashs Stimmung nach dem Gespräch mit Tippy um hundertachtzig Grad gedreht hatte. Sein Boss war geradezu ausgelassen.
    “Du hast in letzter Zeit nicht viel gelacht”, meinte Judd. “Schön zu sehen, dass du’s noch kannst.”
    “Tippys Bruder ist in der Kadettenschule”, erklärte Cash. “Ich hole ihn unterwegs ab und bringe ihn nach Hause.”
    “Wird dein Truck es denn bis nach New York schaffen?”, frotzelte Judd, als er an den großen schwarzen Van dachte, den Cash für seine Fahrten durch die Stadt benutzte. Der Wagen war nicht schlecht, und er war auch sparsam. Aber er war auch schon ein bisschen altersschwach.
    Plötzlich wirkte Cash verlegen. “Ich habe noch ein Auto”, erklärte er. “Es steht in einer Garage in Houston. Ich benutze es nicht sehr oft, aber ich will es nicht abgeben. Ich hab’s mir für Notfälle angeschafft.”
    “Jetzt machst du mich aber neugierig”, sagte Judd. “Was ist es denn für eine Marke?”
    “Nichts Besonderes”, erwiderte Cash ausweichend. Es war ihm zu peinlich, Judd zu verraten, um was für einen Wagen es sich wirklich handelte. Über seine Finanzen sprach er nämlich nie. “Ein Auto wie jedes andere. Glaubst du, du schaffst das hier alleine, wenn ich weg bin?”
    “Ich war bei den Texas Rangers.”
    Cash grinste. “Schon, aber das hier ist richtige Arbeit …”
    Er duckte sich gerade rechtzeitig, um einem Schwinger auszuweichen.
    “Sieh dich nur vor”, drohte Judd und rollte die Augen. “Ich werde die hässlichste Sekretärin diesseits vom Brazos River für dich einstellen.”
    “Das trau ich dir durchaus zu”,
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