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Wenn es Nacht wird in Manhattan

Wenn es Nacht wird in Manhattan

Titel: Wenn es Nacht wird in Manhattan
Autoren: Diana Palmer
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Hände wie Brüder, die sie in gewisser Weise auch waren. Nur wenige Männer hatten ertragen müssen, was sie hinter den feindlichen Linien durchzumachen hatten. Marist war entkommen. Im Gegensatz zu Cash.
    “Rory hat mir alles über dich erzählt, noch ehe ich wusste, wer du bist”, sagte Gareth. “Nimm doch Platz. Schön, dich wiederzusehen. Du bist jetzt bei der Polizei, nicht wahr?”
    Cash nickte, während er sich lässig in einen Sessel vor dem Schreibtisch fallen ließ. Der uniformierte Mann war etwa in seinem Alter, aber größer, und er hatte eine beginnende Stirnglatze. “Ich bin Polizeichef in einer kleinen Stadt in Texas.”
    “Es ist nicht einfach, den Militärdienst zu quittieren”, meinte Gareth. “Ich könnte es nicht. Deshalb habe ich diese Stelle angenommen, und es ist das Beste für mich. Mir macht es Spaß, die Soldaten der Zukunft zu formen. Der junge Rory hat übrigens das Zeug dazu”, ergänzte er. “Er ist sehr intelligent und lässt sich selbst nicht von Jungs einschüchtern, die größer sind als er. Inzwischen lassen ihn sogar die Schlägertypen in Frieden”, sagte er lächelnd.
    Cash grinste. “Er weiß sich zu wehren, das stimmt.”
    “Und seine Schwester”, sagte Gareth mit einem anerkennenden Pfeifen. “Wenn ich nicht glücklich verheiratet wäre und zwei reizende Kinder hätte, dann würde ich Tippy Moore auf allen vieren hinterherlaufen. Sie ist wirklich wunderschön, und sie liebt diesen Jungen”, stellte er fest. “Als sie ihn das erste Mal hierher brachte, hatte sie fürchterliche Angst. Es gab Probleme mit ihrer Mutter, aber sie hat keine große Affäre daraus gemacht. Sie zeigte mir Papiere, auf denen stand, dass sie das Sorgerecht für den Jungen hat. Sie hat uns eingeschärft, den Jungen niemals in die Nähe seiner Mutter zu lassen. Oder seines so genannten Vaters.” Er warf seinem Gegenüber einen prüfenden Blick zu. “Du weißt wohl auch nicht, warum, oder?”
    “Vielleicht doch”, sagte Cash. “Aber vertrauliche Dinge sind bei mir gut aufgehoben.”
    “Ich erinnere mich”, erwiderte Gareth mit einem grimmigen Lächeln. “Du hast nicht einmal unter Folter klein beigegeben. Ich kenne nur einen anderen Typen, der das auch geschafft hat, und er gehörte zum SAS – dem britischen Special Air Service.”
    “Er war mit mir da drin”, sagte Cash. “Ein Teufelskerl. Nach unserer Flucht ist er sofort zu seiner Einheit zurückgegangen – so als ob nichts passiert wäre.”
    “Genau wie du.”
    Cash redete nicht gern darüber. Deshalb wechselte er das Thema. “Wie ist Rory denn so in der Schule?”
    “Sehr gut. Er gehört zu den oberen zehn Prozent seiner Klasse”, lautete die Antwort. “Außerdem ist er ein Offizierstyp.” Er lächelte. “Man erkennt sofort, wenn jemand Führungsqualitäten hat. So etwas zeigt sich sehr früh.”
    “Das ist wahr.” Er legte den Kopf schräg. “Und mit den Schulgebühren gibt es auch keine Probleme?”
    Der Kommandant seufzte. “Momentan nicht”, antwortete er. “Obwohl Tippys Einkünfte sehr unregelmäßig sind, wie du sicher weißt. Es gab Zeiten, da haben wir die Zahlungsfristen gestreckt …”
    “Würdest du mich bitte informieren, wenn das noch mal passiert, ohne dass Tippy etwas davon erfährt?” Er zog eine Visitenkarte aus seiner Brieftasche und schob sie dem Kommandanten über die glänzende Schreibtischplatte zu. “Betrachte mich als Mitglied von Rorys Familie.”
    Gareth zögerte. “Grier, das ist ein verdammt teures Haus”, begann er. “Mit dem Gehalt eines Polizisten …”
    “Ich habe genug Geld, verlass dich drauf”, sagte Cash mit einer Stimme, die keinen Zweifel zuließ. “Wie wär’s, wenn du Rory jetzt rufst?”
    Der Kommandant nahm die Frage als Wink, dass das Gespräch zu Ende war. Er erwiderte das Lächeln. “In Ordnung.”
    Atemlos stürzte Rory in das Büro des Kommandanten. Seine Wangen waren vor Aufregung ganz rot. Zwei Jungen hatten ihn begleitet, waren aber nicht mit ins Zimmer gekommen. Stattdessen standen sie vor der Tür und ließen ihn nicht aus den Augen.
    “Mr. Grier”, begrüßte Rory ihn mit einem strahlenden Lachen. “Ich finde es wirklich ganz toll, dass Sie mich abholen. Meine Schwester und ich nehmen nämlich sonst immer den Zug.”
    “Dann fahren wir zur Abwechslung mal mit dem Auto”, sagte Cash. Sein Lächeln wirkte ein wenig zurückhaltend. “Ich hasse nämlich Züge.”
    “Oh, mir gefallen sie, besonders der Speisewagen”, plapperte Rory. “Ich
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