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Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen
Autoren: Carter Brown
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bei uns kann’s schon mulmig werden, wenn jemand
irgend etwas vom Zaun brechen will. Wenn Sie sagen würden, es ist eine
gutorganisierte Stadt, dann haben Sie recht.«
    Die Abzweigung zum Flughafen
war deutlich markiert. Gehorsam folgte ich ihr. Fünf Minuten später waren wir
draußen auf dem Flugplatz. Wir stiegen aus dem Wagen und betraten das Gebäude.
Die Uhr an der Wand zeigte Viertel nach zwei. Die nächste Maschine nach Los
Angeles startete um halb sechs. Ich gab dem Beamten am Schalter meinen
Rückflugschein und bekam ohne Schwierigkeiten einen Platz.
    »Jetzt brauchen wir nur noch zu
warten«, sagte Max, als wir vom Schalter weggingen. »Was haben Sie vor,
Wheeler? Ihr Glück an den Spielautomaten versuchen? Ach nein, ich vergaß, Sie
haben ja schon einen Dollar verspielt. Wollen Sie vielleicht eine Tasse
Kaffee?«
    »Schieben wir das lieber für später auf«, sagte ich. »Wir haben
noch über drei Stunden totzuschlagen, bevor die Maschine startet. Können wir nicht ein bißchen spazierengehen ?«
    »Wohin — nach Pine City?«
    »Nur um das Flughafengelände«,
schlug ich vor. »Natürlich nur, wenn Sie einverstanden sind.«
    »Habe nichts dagegen, Wheeler.
Aber nur eine Runde«, sagte er. »Meine Füße tun mir weh.«
    Langsam gingen wir wieder
hinaus. Ich blieb erst stehen, als wir aus dem Lichtschein der Straßenlaternen
heraus waren und den Schatten erreicht hatten. Dann drehte ich mich um und
schaute zu dem hellerleuchteten Band des Strips, der Hauptstraße von Las Vegas,
hinüber. »Ein sehenswerter Anblick«, sagte ich.
    »Man gewöhnt sich daran«, sagte
Max gleichgültig.
    Ich streckte meinen linken Arm
aus. »Ist das das Sands dort drüben?«
    »Das Desert Inn«, sagte er kurz. »Sands liegt noch ein bißchen
weiter außerhalb.« Er zeigte zuvorkommend in die Richtung, wobei er sich von
mir abwandte.
    Mit der Rechten zog ich
vorsichtig meinen leeren Achtunddreißiger aus der Halfter und schlug ihm den
Lauf auf den Kopf. Max war wirklich ein zäher Bursche. Langsam ging er in die
Knie. Ich drehte den Revolver um und ließ den Kolben auf seinen Schädel
herabsausen. Langsam kippte er vornüber und blieb mit dem Gesicht nach unten
liegen.
    Weder Rufe noch hastige
Schritte ertönten. Ich blickte mich vorsichtig um, sah aber niemanden in der
Nähe, dessentwegen ich mir hätte Sorgen zu machen brauchen. Es dauerte genau
dreißig Sekunden, um den Cadillac zu erreichen und ein bißchen länger, um zu
der Stelle zurückzufahren, wo Max lag.
    Er war schwer. Ich schleifte
ihn zum Wagen und wuchtete ihn auf den Hintersitz. Er fiel gegen die Lehne des
Rücksitzes und rollte dann auf den Boden des Wagens, wobei er sich den Kopf
ordentlich anstieß. Wenn ich mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich ihn ein bißchen
bedauert. Ich schlug die Tür zu und setzte mich hinter das Steuer. Dann verließ
ich den Flugplatz und hielt auf Las Vegas zu.
    Bis das Flugzeug startete würde
Max von niemandem vermißt werden und dann noch nicht gleich. Ich hatte also
freien Spielraum bis frühestens fünf Uhr dreißig. Aber was sollte ich in der
Zwischenzeit mit ihm anfangen? Bei einem Rendezvous zu dritt war in jedem Fall
einer zuviel. Ein Rendezvous zu dritt mit Gabrielle wäre ein Sakrileg gewesen.
    Ich erreichte den Strip und
fuhr aus der Stadt hinaus. Sobald ich die Stadtgrenze erreicht hatte, trat ich
aufs Gaspedal und jagte den Cadillac mit hundertdreißig Sachen über die
Landstraße. Nach guten fünf Minuten nahm ich das Gas weg und ging auf fünfzig
herunter. Nach einer weiteren Minute erfaßten die
Scheinwerfer des Wagens eine Abzweigung. Es war nur ein Feldweg, und ein
verwitterter Wegweiser besagte: 2
Meilen nach... Den Rest hatten Sonne und Regen schon lange
weggewischt. Möglicherweise führte der Weg auf eine Ferienranch oder vielleicht
auch nirgendwo hin.
    Ich folgte dem Weg, bis ich an
eine verlassene Hütte kam. An der Außenwand war eine Tafel und ich las: Günstig zu verkaufen. Auskunft erteilt ...
Das war genau das, was ich suchte.
    Als ich den hinteren
Wagenschlag öffnete, stöhnte Max leise, bewegte sich aber nicht. Ich stieß ihm
mit dem Fuß in die Rippen, er reagierte jedoch nicht darauf. Ich zerrte ihn
daraufhin aus dem Wagen, schleifte ihn an den Rand des Fahrwegs und zog ihn bis
auf die Unterhosen aus.
    »Du hast zwar einen weiten Weg
nach Hause, Max«, sagte ich. »Aber wir haben eine warme Nacht. Hoffentlich gibt
es keine Panik, wenn du in diesem Aufzug auf der Landstraße auftauchst — das
sind ja
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