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Wenn die Wahrheit nicht ruht

Wenn die Wahrheit nicht ruht

Titel: Wenn die Wahrheit nicht ruht
Autoren: Anja Berger
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zweiten Vater auf dem gewissen.“ Erst jetzt, da er auf einmal Erleichterung verspürte, merkte er wie angespannt er gewesen war. Heinz lebte. Dankbar erwiderte Sebastian ihren Blick. Dann erhob sich Leonie ohne ein weiteres Wort zu verlieren und überliess Ambros seinem Schicksal .
    Während sie erschöpft davon ging, tauchten vor ihr am Horizont blaue, in einem nervösen und doch regelmässigen Turnus blinkende Lichter auf. Im Wissen, dass nun alles überstanden war, sank sie kraftlos neben Heinz auf die Knie.
     
     
     

Epilog
     
    „Woher hast du es gewusst?“ Sebastian hockte auf einem Hocker im Gastraum der Bar , den Arm fest um Leonie geschlungen, die neben ihm sass, und genoss sein Bier. Die Schrammen hatte Timo, der sich den beiden gegenüber postiert hat, notdürftig versorgt.
    „Das frage ich mich allerdings auch, meldete sich Angela zu Wort, die in Sorge um Sebastian mitten in der Nacht noch einmal von zuhause aufgebrochen und auf der Suche nach ihm auf ihren Mann und einen Pulk Rettungssanitäter und Polizisten getroffen war. Jetzt lehnt sie an der Bar und trank einen Frühstücks-Gin-Tonic.
    „Na, ich habe unten am Berg gewartet. Aber ihr seid solange nicht runtergekommen, dass ich eben wieder rauf kam.“
    Alle Blicke richteten sich auf Timo. Es war Sascha, der ihm antwortete. „Alter, obwohl ich nur am Rande dabei war, also genau genommen schlafend hinten im Lager, bis ihr mich durch euer Auftauchen gestört habt, wage ich zu behaupten, dass diese Frage nicht an dich gerichtet war.“
    „Danke Sascha, das hast du korrekt erkannt.“ Dann wandte sich Sebastian an Leonie. „Woher hast du von Ambros Bein gewusst?“
    „Ich war da.“ Alle sahen sie fragend an. „Damals im Krankenhaus, im Zimmer meines Vaters. Ich war da, als jemand in das Krankenzimmer kam. Ich habe die Spritze gesehen und was dann kam auch. Ich habe unter dem Fensterbrett gehockt. Deshalb sah ic h nur die Füsse. Vor allem aber sah ich unter dem linken Hosenbein etwas aufblitzen. Damals konnte ich mir keinen Reim darauf machen. Erst heute begriff ich es. Ambros hat eine Beinprothese .“
    „Und das war der entscheidende Hinweis , um ihn zu besiegen . Danke . “ Sebastian hauchte Leonie einen Kuss auf die Schläf e, bevor er im Singsang eines Minnesängers fortfuhr: „Nun sind Ambros und Alina im Gefängnis und Grächen ist wieder sicher , dank der Helden der Gegenwart . “ Grinsend sah Sebastian in die Runde. Dann wurde es für einen Augenblick ganz still. Jeder einzelne war dankbar, dass alle, die ihnen am Herzen lagen, mehr oder minder unbeschadet aus dieser Geschichte herausgekommen sind. Und jeder hoffte für sich, dass die Vergangenheit nun endlich ruhen konnte. Denn ab sofort sollte nur noch die Zukunft zählen.
    Schliesslich war es Timo der der stillen Dankbarkeit ein Ende setzte. „Leute, ich werde jetzt gehen und eine Runde schlafen.“
     
    Mit Leonie an der Hand trat Sebastian schliesslich vor die Tür der Bar. Dort stellte er sich ihr gegenüber.
    „ W as denkst du, geschieht mit Alinas Tochter?“
    „Wir werden sehen. Vielleicht unternimmt sie ihre geplante Weltreise. Das wäre wohl das Beste für sie.“
    „Und was ist das B este für dich ?“ Leonie sah zu Sebastian auf.
    „Interessant, dass du mir diese Frage stellst.“ Sebastian musste Lächeln, worauf sich sein Bluterguss am Kinn schmerzhaft meldete. „Ich weiss es noch nicht. Es ist einiges passiert, darüber muss ich erst mal nachdenken. Und wohin führt dich dein Weg ?“
    „ Wenn ich das nur wüsste .“ Sanft legte sie ihre Hand an seine Wange und blickte ihn zärtlich an. Er liess sich für einen kurzen Augenblick in ihren Augen versinken, bevor er ihre Hand von seiner Wange nahm und ihre Fingerspitzen küsste . Dann wandte er sich zum Gehen . Und sie hielt ihn nicht auf.
     
    Spät abends, die Sonne hatte sich bereits wieder hinter den Horizont verzogen, erwachte Sebastian aus einem unruhigen Schlaf. Er drehte den Kopf ein wenig hin und her um seinen steifen Nack en etwas zu entspannen, ging zu seinem Schrank und holte eine grosse Reiset asche heraus. Er dachte kurz nach, dann stopfte er einige Sachen hinein. Schliesslich schulterte er seine Tasche und verliess das Haus.
     
    Währenddessen sass Leonie in Angelas Küche und wartete ungeduldig, bis ihre Freundin aus dem Badezimmer kam. Als Angela dann endlich auftauchte, passte Leonie sie ab.
    „Angela, hast du kurz Zeit?“
    Der unsichere Unterton in Leonies Stimme liess Angela sofort
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