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Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)

Titel: Wenn die Schatten dich finden: Thriller (German Edition)
Autoren: Christy Reece
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wussten genau, wie sie Mädchen köderten, die mit der beginnenden Pubertät kämpften. Ihr Traum, beliebt, anerkannt und möglichst die Hübscheste zu sein, die den tollsten Freund hatte, machte sie zu einer leichten Beute. Zwar hegten nicht sämtliche Mädchen im Alter von dreizehn oder vierzehn Jahren diesen Traum, aber Samara wusste aus Erfahrung, dass diese Leute eine Riesenauswahl hatten.
    »Wie willst du sie aufhalten, und wie kann ich dabei helfen?«
    »Ich denke, dass unsere Möglichkeiten zeitlich begrenzt sind. Sie können die Sache nur so lange durchziehen, wie sich noch nicht herumgesprochen hat, dass ein Menschenhändlerring seine Opfer online sucht und wie er dabei vorgeht. Falls wir die Täter und vor allem die entführten Mädchen finden wollen, müssen wir schnell handeln.«
    »Okay, aber wie komme ich ins Spiel?«
    »Ich möchte dich als Köder benutzen.«
    Wow! Viel unverblümter ging es wohl kaum. Obgleich sie sich gedacht hatte, dass es darauf hinauslaufen würde, waren die Worte laut ausgesprochen doch erschreckend.
    »Alles wird durchgängig überwacht. Als Erstes müssen wir sie anlocken. Sobald einer anbeißt, spielen wir mit. Er wird einen Treffpunkt vorschlagen, du gehst hin, denn es kann gut sein, dass er dich sehen will, ehe er sich zeigt. In dem Moment, in dem er erscheint, übernehme ich.«
    »Du tust, als müssten wir es nur mit einem Mann aufnehmen. Was ist, wenn sie zu mehreren kommen?«
    »Das werden sie gewiss, aber ich sorge für genug Leute, damit du geschützt bist.«
    »Und was passiert, wenn du ihn oder sie hast?«
    »Dann bekomme ich Informationen.«
    »Wie?«
    »Willst du das wirklich wissen?«
    Seine Stimme klang sanft, seine Miene war ungerührt, und trotzdem fröstelte Samara. Noah McCall würde tun, was immer er für nötig hielt. Sie schüttelte den Kopf, denn sie wollte nicht weiter darüber nachdenken, wie skrupellos dieser Mann sein konnte.
    »Also, machst du es?«
    »Warum ich?«
    »Du bist klein, siehst jung aus, bist aber zugleich klug und alt genug, um auf dich aufzupassen.«
    Verwundert zog sie eine Braue hoch. Ihre Größe war der Grund, weshalb er sie um Hilfe bat? »Gibt es bei LCR keine kleinen Agentinnen?«
    »Nein, ich stelle nur große, vollbusige Blondinen ein.«
    Samara lachte. Wer hätte das gedacht? Noah besaß tatsächlich Humor. Und sie wusste, dass nicht alle LCR -Agentinnen groß und vollbusig waren. Eden, Jordans Frau, war durchschnittlich groß, schlank und nicht sonderlich üppig ausgestattet. »Nein, ernsthaft, warum ich? Es muss doch reichlich andere geben.«
    »Nicht bei LCR , oder zumindest keine, die kurzfristig verfügbar wäre. Sie sind entweder mit anderen Fällen befasst oder nicht geeignet.«
    »Wieso nicht geeignet?«
    »Du hast diese unschuldige Ausstrahlung. Du siehst nicht bloß jünger aus, etwas in deinen Augen, in deiner Haltung … ich weiß nicht, du siehst eben einfach nicht wie siebenundzwanzig aus.«
    Samara verzog das Gesicht. Das war der Fluch ihres Lebens: dass sie zehn Jahre jünger aussah, als sie tatsächlich war. »Meine Mom meinte, ich würde mich darüber freuen, wenn ich älter werde.«
    »Tja, ich freue mich jetzt schon darüber. Also, machst du mit?«
    Helfen, unschuldige junge Mädchen vor wahrscheinlicher Vergewaltigung, möglicherweise Ermordung zu bewahren? Was sollte sie darauf anderes antworten als »na klar«?
    Noah öffnete seine Hotelzimmertür einen Spaltbreit und blickte hinunter zum Fußboden. Ja, das kleine Fadenstück war noch da – eine Vorsichtsmaßnahme, mit der er prüfte, ob jemand in seiner Abwesenheit das Zimmer betreten hatte.
    Drinnen warf er seine Schlüssel auf den Schreibtisch, zog sich aus und ging unter die Dusche. Der heutige Abend war besser verlaufen als erwartet. Dass er sie an einen Stuhl fesseln musste, war nicht geplant gewesen, aber so aufgebracht, wie sie war, hätte sie sonst zu Schaden kommen können. Und dass Samara in irgendeiner Weise wehgetan wurde, wollte er nicht riskieren.
    Warmes Wasser prasselte auf ihn herab. Noah senkte den Kopf und schloss seine Augen. Der Bluterguss, den er verursacht hatte, setzte ihm mehr zu, als er zugeben wollte. Etwas an Samara weckte seinen Beschützerinstinkt. Es war nicht bloß ihre Größe, auch wenn sie wirklich winzig war. Es gab noch einen anderen Grund, den er sich nur höchst ungern eingestand. Sich zu einer Frau wie ihr hingezogen zu fühlen, wäre selbstmörderisch. Sie war nicht der Typ, mit dem man die Laken aufheizte und
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