Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn die Nacht in Scherben fällt (German Edition)

Wenn die Nacht in Scherben fällt (German Edition)

Titel: Wenn die Nacht in Scherben fällt (German Edition)
Autoren: Anika Beer
Vom Netzwerk:
wenig widerstrebend losließ. »Ich denke, wir können ihn da weiterschlafen lassen.«
    »Danke, Moms!« Nele gab ihrer Mutter einen Kuss auf die Wange. »Gute Nacht. Ich verspreche, ich verschwinde nicht wieder.«
    Mommi lächelte und strich Nele übers Haar. »Das möchte ich dir auch geraten haben. Geh dann aber wirklich bald schlafen, Süße, ja? Nimm es mir nicht übel, aber du siehst furchtbar aus.«
    Nele nickte erleichtert. »Na klar. Nur fünf Minuten.«
    Noch einmal lächelte Mommi. »Einverstanden. Gute Nacht, Liebes.«
    Leise schloss sie die Tür hinter sich. Nele war mit Jari allein.
    So vorsichtig sie konnte, schlich sie zum Sessel hinüber und setzte sich auf die Kante. »Jari?«, flüsterte sie.
    Aber Jari regte sich nicht. Nicht einmal seine Atmung veränderte sich. Nele schluckte. Spätestens beim nächsten Sonnenaufgang, hatte Fae gesagt. Und Nele nahm sich fest vor, das auch zu glauben.
    Behutsam legte sie eine Hand an Jaris Wange und strich ihm eine wirre Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann beugte sie sich zu ihm herunter.
    Und bei ihrem vierten Kuss dachte Nele wirklich gar nichts. Sie vergaß sogar, dass sie sich noch immer wie zerschlagen fühlte. Auch wenn sie ihr Glück für diesen Moment ganz allein genießen musste.
    »Bis morgen«, wisperte sie und stand auf.
    Und als sie auf leisen Sohlen zur Tür ging, glaubte sie tatsächlich, eine lautlose Antwort zu hören.
    Bis morgen, Nele. Ich warte auf dich, wenn du aufwachst.
    Kurz darauf öffnete sie die Tür zu ihrem Zimmer, das inzwischen in völliger Dunkelheit lag. Müde schlich Nele zu ihrem Bett und streifte schon im Gehen den Pulli über den Kopf, um ihn achtlos fallen zu lassen– da bemerkte sie auf dem Bett eine Bewegung.
    Wie erstarrt blieb sie stehen und tastete nach dem Schalter der Nachttischlampe. Es klickte, und gelbes Licht erhellte den Raum.
    Und dort auf dem Bett, friedlich zusammengerollt, lag ein rauchgrauer Kater und blinzelte ihr aus goldgelben Augen entgegen.
    Seth.
    Ein vollkommen irrationales Lachen wollte Neles Kehle hinaufsteigen. Seth! Also hatte Fae ihr Versprechen gehalten!
    Vorsichtig näherte sie sich dem Tier und kroch vorsichtig auf die Matratze, bis sie sich direkt gegenübersaßen.
    »Bist du wirklich Seth?«, flüsterte Nele. Doch das Tier gab keinerlei Anzeichen, ob es sie verstanden hatte. Es blinzelte noch einmal, streckte sich und gähnte ausgiebig, ehe es vernehmlich zu schnurren begann.
    Aber Nele war sich sicher. Wer sonst sollte dieser Kater sein? Eigentlich sollte sie ihn rauswerfen, und zwar ein für alle Mal. Doch als sie den Kater noch einmal ansah, der sich nun zusammengerollt hatte und die Nase unter den Pfoten vergraben, brachte sie es nicht übers Herz.
    Sie seufzte, stand noch einmal auf, öffnete die Balkontür einen Spalt und kuschelte sich dann endlich unter die Decke.
    »Wenn du klug bist«, sagte sie und konnte nun selbst ein Gähnen nicht mehr unterdrücken, »machst du dich aus dem Staub, ehe Mommi dich sieht. Darin bist du doch gut.«
    Die Schwanzspitze des Katers zuckte kurz, und seine Ohren drehten sich in Neles Richtung. Ansonsten rührte er sich nicht.
    Nele zog die Decke bis zum Kinn. »Also«, flüsterte sie und gähnte noch einmal. Dann vergrub sie eine Hand in dem weichen Fell. Der gleichmäßige Atem unter ihrer Hand beruhigte sie augenblicklich, und ihre Lider wurden schwer. »Schlaf gut, Seth!«
    Und als Nele am nächsten Morgen aus einem traumlosen Schlaf erwachte, war der Kater tatsächlich verschwunden.

Danksagung
    Die Geschichte eines Romans ist jedes Mal ein langer Weg– und zwar nicht nur für die Helden, sondern auch für die Autorin, ob es nun um die Erzählung geht oder um das »echte Leben«, das nebenher gemeistert werden will. Bei meinen Traumfängern, wie ich Nele, Jari und Seth nenne, war das nicht anders. Und wie auf jeder Reise war ich auch diesmal froh, liebe Menschen um mich zu haben, die mich begleitet und nicht selten auch an die Hand genommen haben.
    An allererster Stelle möchte ich mich dieses Mal bei Raiko Oldenettel bedanken, der noch so ein großes Stück des Weges mit mir gegangen ist und mein Leben jeden Tag so viel heller macht. Ich freue mich auf jeden weiteren gemeinsamen Schritt! Und wem sonst könnte ich wohl ein Buch über Katzen und Träume widmen?
    Dann danke ich Joh, mit der ich als Allererstes über den Jungen mit den Katzenohren gesprochen habe, für die unzähligen Tee-Kaffee-Sekt-Kuchen-Serienfrühstücke, -nachmittage und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher