Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WENN DIE LUST ENTLAMMT

WENN DIE LUST ENTLAMMT

Titel: WENN DIE LUST ENTLAMMT
Autoren: CAROLINE CROSS
Vom Netzwerk:
beschimpfte mich, weigerte sich, mir einen Tisch zu geben, und rauschte ab, alsihr Chef versuchte, die Situation zu retten.“
    Cooper betrachtete ihn neugierig. „Und was hat sie gesagt, als du später zu ihr gegangen bist? War sie immer noch sauer?“
    „Wer sagt, dass ich zu ihr gegangen bin?“
    „Ich bitte dich.“ Cooper schüttelte den Kopf. „Du hast deine Termine für den ganzen Nachmittag streichen lassen, du hast um Informationen über die Morgans gebeten, und es ist mehr als deutlich, dass dir eine Laus über die Leber gelaufen ist. Außerdem meinte Dominic, die kleine Morgan und du hättet schon immer etwas füreinander übriggehabt.“
    Gabriel musste plötzlich daran denken, wie Mallorys Morgenmantel ihr von den Schultern gerutscht war und ihre zarte Haut enthüllt hatte.
    „Also ist es ja wohl klar, dass du bei ihr gewesen bist“, fuhr Cooper fort.
    Gabriel verscheuchte das Bild der fast nackten Mallory. „Du hast recht, ich war bei ihr. Und es stimmt auch, dass sie nicht besonders entzückt war, mich zu sehen. Was unter den Umständen kaum überraschend ist. Und alles Übrige geht dich nichts an.“ Er dachte an Mallorys tapferen Versuch, sich gleichgültig zu geben und sogar zu behaupten, es ginge ihr wunderbar. Auch jetzt spürte er wieder Ungeduld, Ärger und Enttäuschung in sich aufsteigen – und auch Rührung, obwohl er sich nicht erklären konnte, wieso.
    „Ach, komm schon. Du wirst doch wohl deinen Lieblingsbruder nicht verletzen wollen, oder?“
    „Nein. Aber soviel ich weiß, ist Deke immer noch auf Borneo.“
    „Au.“ Cooper schenkte ihm einen gespielt beleidigten Blick. „Du hättest einfach Nein sagen können.“
    „Als ob dich ein einfaches Nein jemals aufgehalten hätte.“ Gabriel beugte sich vor und stützte die Hände auf denSchreibtisch. „So gern ich meine innersten Gefühle mit euch teilen und mir alles anhören würde, was du und Dominic über mein Liebesleben zu sagen habt …“, sagte er, und mit jedem Wort wurde sein Ton ironischer, „… es ist jetzt leider schon nach sechs, und ich habe heute Abend etwas vor. Was hältst du also davon, wenn du mir einfach sagst, was ich wissen will, und wir uns den Rest für ein anderes Mal aufheben? Sagen wir, wenn ihr wieder eine Pyjamaparty gebt?“
    Cooper setzte eine vorwurfsvolle Miene auf. „Kein Grund, gleich so empfindlich zu sein.“
    Gabriel sah ihn nur weiter wortlos an.
    „Okay, okay.“ Cooper hob resignierend die Hände. „Hör zu. Bis noch vor sechs Monaten hat sich unsere Zielperson auf dem Familiengut verkrochen, obwohl das Personal schon Monate vorher entlassen worden war. Als dann das FBI kam, alles beschlagnahmte und das Haus verriegelte, zog sie ins Markham Plaza. Dort blieb sie mehrere Wochen, bis ihre Kreditkarte abgelehnt wurde und man herausfand, dass es sich dabei nicht um einen Irrtum handelte. Es heißt, sie hätte versucht, mit einem Scheck zu zahlen, aber der platzte auch, und so bat die Geschäftsführung sie nicht allzu freundlich, das Hotel zu verlassen.“
    Cooper setzte sich auf und sah auf den Computerbildschirm. „Das Interessante ist, dass sie alle Schulden einige Wochen später bezahlte, bis auf einen kleinen Betrag, den sie Stück für Stück abstotterte. Doch vor etwa sechzig Tagen fing sie an, auch ihre Miete schuldig zu bleiben.“
    Gabriel runzelte die Stirn. „Hatte sie keine weiteren Bankkonten?“, fragte er und begann unruhig auf und ab zu gehen.
    „Das Girokonto wurde geschlossen, weil sie es überzogen hatte. Mehr habe ich nicht finden können, allerdings hatte ich auch kaum Zeit, gründlicher nachzuforschen. Istes wichtig?“
    „Wahrscheinlich nicht … Ich dachte nur, es gäbe da ein Treuhandkonto auf ihren Namen, und zwar mit einer großen Summe. Aber sie sagt, das hätte sie auch schon abgeräumt.“ Das Treuhandkonto war auch der Grund gewesen, warum er eigentlich ganz beruhigt gewesen war, was Mallorys finanzielle Situation anging, und sich nicht schon vorher nach ihr erkundigt hatte.
    „Und du glaubst ihr nicht?“
    „Das habe ich nicht gesagt. Aber ich will sichergehen.“ Trotz der überzeugenden Anhaltspunkte, dass Mallory tatsächlich über kein finanzielles Sicherheitsnetz mehr verfügte, würde er sich dieses Mal nicht nur auf seine Annahmen verlassen.
    „Okay, ich werde mich also noch weiter darum kümmern.“
    „Danke.“
    „Sonst noch was?“
    „Nein. Das wäre im Moment alles.“
    Cooper sah ihn nachdenklich an. „Das soll wohl heißen, dass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher