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WENN DIE LUST ENTLAMMT

WENN DIE LUST ENTLAMMT

Titel: WENN DIE LUST ENTLAMMT
Autoren: CAROLINE CROSS
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mehr sie darüber nachdachte, desto deutlicher wurde ihr,dass er ihr zwar fürchterlich fehlte und dass es sie insgeheim kränkte, weil er nicht zu ihr gekommen war, aber dass sie andererseits diese Zeit gebraucht hatte, um sich über ihre Gefühle klar zu werden und zu entscheiden, was sie wirklich wollte.
    „Nun, wenn Sie so entschlossen sind, dann müssen Sie wohl, mein Kind“, sagte Abigail energisch und drückte Mallorys Hand, als die Limousine anhielt. „Nur noch ein Rat von mir, meine Liebe. Versuchen Sie es nicht nur, tun Sie es.“
    Mallory musste lachen, obwohl ihr die Angst die Kehle zuschnürte, beugte sich vor und küsste Abigail auf die magere Wange.
    „Vielen Dank, Mrs. Sommers. Für alles. Ich weiß nicht, was ich ohne Sie getan hätte. Wenn Sie mich nicht von der Straße aufgelesen und mit zu sich nach Hause genommen hätten …“ Sie schluckte mühsam. „Ich werde es Ihnen niemals zurückzahlen können.“
    „Ach, papperlapapp!“, entgegnete Abigail mit rauer Stimme.
    Als der Chauffeur die Tür öffnete, scheuchte sie Mallory hinaus. Aber Mallory sah noch ein kaum merkliches feuchtes Glitzern in den Augen der alten Dame.
    „Du liebe Güte, Clarence“, fuhr Abigail herrisch fort, „die jungen Leute heutzutage sind wirklich erschreckend sentimental, meinen Sie nicht auch?“
    „Jawohl, Madam“, sagte der grauhaarige Mann ernst und zwinkerte Mallory kurz zu, bevor er ihr aus dem Wagen half und sie bis zur Tür begleitete. „Es wird schon alles gut gehen, Miss“, sagte er und tippte sich dann an die Mütze.
    Dann wendete die Limousine und fuhr davon, und als Mallory instinktiv nach dem Türknauf griff, merkte sie zu ihrer Überraschung, dass die Tür offen war. Sie holte tiefLuft und ging hinein.
    Sie fand Gabriel im hinteren Teil des Hauses, wo er vor den hohen Fenstern stand und mit finsterer Miene auf den Garten hinaussah. Er war heute nicht elegant gekleidet wie sonst immer, sondern trug nur ein zerknittertes schwarzes T-Shirt und eine alte Jeans. Sein Haar war zerzaust, die Füße nackt und er hatte sich wahrscheinlich schon seit Tagen nicht mehr rasiert.
    In dem Moment schien er gehört zu haben, dass jemand hereingekommen war. „Verdammt noch mal, Cooper, was willst du denn no…“ Er hatte sich umgedreht, und die nächsten Worte blieben unausgesprochen. „Mallory. Du bist hier.“
    „Ja. Ich bin hier.“
    Er schloss sekundenlang die Augen, und dann machte er hastig einen Schritt auf sie zu, und Mallorys Herz machte einen Sprung. Aber zu ihrer Enttäuschung blieb Gabriel dann abrupt stehen und sah sie mit verschlossener Miene an.
    Sie versuchte, ihr wild schlagendes Herz zu beruhigen. Sie hatte gehofft, dass er es ihr leichter machen würde, dass sie sich einfach in die Arme fallen, sich küssen und reden würden, und dass alles einfach so wieder in Ordnung käme.
    Aber im wahren Leben lief es nicht immer so. Manchmal musste man seine Gefühle offen zugeben und das Beste hoffen, egal wie ängstlich man war oder wie groß das Risiko. Sie räusperte sich und wagte den Sprung ins kalte Wasser. „Ich muss dir etwas sagen.“
    Gabriel steckte die Hände in die Hosentaschen und nickte. „Okay.“
    Seine steife Haltung machte sie unsicher, aber sie gab sich einen Ruck. „Wir haben beide ziemlich grausame Dinge gesagt neulich Abend, und ich werde mich für die meistendavon nicht entschuldigen. Aber eins bedaure ich sehr. Du bist alles das, was mein Vater nicht ist. Du bist stark und zuverlässig und ehrenhaft und ein Mann, dem man vertrauen kann. Und wenn du auch nur eine Minute gedacht hast, dass ich das nicht glaube, dann kann ich dir nicht sagen, wie sehr es mir leidtut.“
    Sie holte wieder tief Luft und versuchte seine Reaktion einzuschätzen. Ihr Magen zog sich nervös zusammen, als er weiterhin regungslos dastand und sich nichts anmerken ließ. „Versteh mich nicht falsch. Ich bin immer noch nicht einverstanden mit der Art und Weise, wie du die Dinge angegangen bist.“ Sie schluckte mühsam, als er die Lippen noch fester zusammenpresste. „Aber ich weiß, dass du wirklich geglaubt hast, mir damit zu helfen. Deine Methoden sind vielleicht fragwürdig, aber deine Absichten waren rein. Und das bedeutet sehr viel.“
    Als er immer noch nicht reagierte, fuhr sie etwas unsicher fort: „Was ich zu sagen versuche …“ Sie zwang sich zu einem zaghaften Lächeln. „… ist, dass ich dich liebe, Gabriel. Ich weiß, dass ich auch viele Fehler gemacht habe, aber wenn du uns noch
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