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WENN DIE LUST ENTLAMMT

WENN DIE LUST ENTLAMMT

Titel: WENN DIE LUST ENTLAMMT
Autoren: CAROLINE CROSS
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nächsten Jahr wieder für uns zu arbeiten. Wir können Ihnen nicht genug danken, dass Sie uns sozusagen die Pistole auf die Brust gesetzt und darauf bestanden haben, dass wir ihr die Stelle geben.“
    Er musste lächeln, als er an Mallorys Freude dachte, wenn sie die gute Neuigkeit erfuhr. „Ich habe nur ein wenig nachgeholfen. Es ist ganz allein Mallorys Verdienst.“
    „Offenbar nicht“, hörte er eine ihm schmerzlich vertraute Stimme sagen.
    Sein Herz setzte einen Schlag aus, und er drehte sich langsam um, weil er fast Angst hatte vor dem, was er sehen würde.
    Mallory stand nur einen halben Meter von ihnen entfernt und sah Gabriel mit einem erschütterten Blick in den Augen an, als wäre er ein Fremder.

10. KAPITEL
    „Verdammt, sieh mich bitte nicht so an“, sagte Gabriel heftig.
    Mallory schluckte mühsam, sagte aber nichts. Was auch geschieht, ermahnte sie sich, während Gabriel ihre Hand packte und sie in das erste leere Zimmer zerrte, das er in der Nähe des Ballsaals finden konnte, du wirst nicht zusammenbrechen.
    Auch vor Anna und Eleanor DeMarco, die sie mit Komplimenten überschütteten, ihr auf die Schulter klopften und wiederholten, was sie schon zu Gabriel gesagt hatten, hatte sie es schließlich geschafft, die Fassung zu bewahen.
    Dass der Ball ein umwerfender Erfolg war, dass alle unendlich zufrieden waren mit allem, was sie in so kurzer Zeit zustande gebracht hatte. Und dass der Ausschuss sie bei solch beeindruckend guter Arbeit selbstverständlich bat, den Job der Event-Managerin auch im kommenden Jahr wieder zu übernehmen.
    Es war der Moment ihres Triumphs gewesen, die Erfüllung eines Traums, der vor nur sechs Wochen noch unerreichbar gewesen zu sein schien. Also hatte Mallory gelächelt und genickt, sich bedankt und Begeisterung gemimt auf eine Weise, die ihr unter anderen Umständen einen Oscar eingebracht hätte.
    Und während der ganzen Zeit konnte sie nur an das denken,was die beiden Schwestern nicht vor ihr wiederholt hatten. Dass sie ihren Erfolg Gabriel verdankte, der dem Wohltätigkeitsverein eine große Summe Geld gegeben hatte, damit er Mallory den Job gab. Beim Gedanken daran traf sie wieder ein Stich mitten ins Herz.
    Irgendwie war es ihr gelungen, das Gespräch mit den Schwestern zu beenden, ohne die Ruhe zu verlieren. Aber dann war sie nicht schnell genug und konnte nicht entkommen, bevor Gabriel ihre Hand packte und sie mit sich zog.
    Sie hatte sich auch dann nicht gehen lassen, als er ihr mit grimmiger Miene gesagt hatte, dass er mit ihr reden musste, und sie hatte sich auch nicht gegen ihn gewehrt, als er sie aus dem Saal zerrte wie eine Gefangene, deren Flucht er beschlossen hatte zu verhindern.
    Nein. Ihre Hoffnung, sie könnte etwas anderes sein als die nutzlose Tochter des abscheulichen Cal Morgan, war noch zu frisch, und ihr Verlangen, ernst genommen zu werden, war ihr noch so wichtig, dass sie es nicht gefährden wollte, indem sie vor allen Leuten eine Szene machte.
    Aber hier, in diesem Raum, sah und hörte sie niemand.
    „Wie soll ich dich denn ansehen, Gabriel? Warum sagst du es mir nicht?“ Sie spürte seine Finger wie Feuer auf ihrer Haut und entriss ihm ihre Hand, unendlich erleichtert, als er sie losließ. „Soll ich strahlen vor Dankbarkeit, weil du mir einen Job gekauft hast?“
    Sie sah ihn die Zähne zusammenbeißen, und die leise Hoffnung, dass sie sich vielleicht doch geirrt hatte, erlosch endgültig.
    „Soll ich dich bewundern für die Art, wie du es geschafft hast, mich reinzulegen und mich tatsächlich glauben zu lassen, dass du mich respektierst?“
    „Ich respektiere dich!“, sagte er mit Nachdruck.
    „Ich bitte dich!“ Mallory drehte sich um, um den Schmerzzu verbergen, der ihren ganzen Körper zu durchdringen schien und den sie nicht mehr lange würde verstecken können. „Beleidige nicht meine Intelligenz! Ich hatte dir gesagt, dass ich allein für mich sorgen kann. Und du bist trotzdem hinter meinem Rücken zu ihnen gegangen! Du hast mich manipuliert, verdammt noch mal!“
    „Nein.“ Er packte sie bei den Schultern und drehte sie zu sich herum. „Ich habe dir doch nur die Gelegenheit verschafft – und du hast so viel aus ihr gemacht.“
    Sie stieß seine Hände fort. „Verstehst du denn nicht? Es war eine Gelegenheit, die ich mir nicht selbst verschaffen konnte!“
    „Na und? Warum ist das so wichtig, wenn du einmal daran denkst, was du durch deine eigene Arbeit in dem Job erreicht hast? Ich meine, im Ernst, hättest du den Job
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