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WENN DIE LUST ENTLAMMT

WENN DIE LUST ENTLAMMT

Titel: WENN DIE LUST ENTLAMMT
Autoren: CAROLINE CROSS
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Dominics Reaktion war zurückhaltender, aber fast genauso positiv. Auch das erstaunte Gabriel nicht, denn Dominic hatte sich in Belgrad damit die Zeit vertrieben, seinen älteren Bruder bei den unpassendsten Gelegenheiten mit Bemerkungen wie: „Die Stärksten werden die Schwächsten sein“ zu necken.
    Nur Cooper schien Vorbehalte zu haben. Allerdings hätte es niemand gemerkt, der ihn nicht so gut kannte. Das Lächeln, das Cooper seinem Bruder schenkte, war vollkommen liebenswürdig, aber Gabriel sah die Sorge in seinen Augen.
    Heute war er jedoch nicht in der Stimmung, sich Gedanken darum zu machen. Also war es ganz gut, dass Dominic dem Jüngsten von ihnen dreien auf die Schulter klopfte und sagte: „Komm, Kleiner. Tu mir den Gefallen und bitte einen Angestellten, uns den Wagen vor das Haus zu bringen, ja? In der Zwischenzeit schaffe ich es vielleicht, meine Frau bis zum Ausgang zu lotsen, ohne dass sie alle paar Meter aufgehalten wird, um ihre Schwangerschaft in allen Einzelheiten zu beschreiben.“ Er spielte ein entsetztes Schaudern vor. „Glaubt mir. Das ist manchmal beängstigender, als sich unter dem Feuer eines Heckenschützen durch ein Minenfeld kämpfen zu müssen.“
    Familie, dachte Gabriel einige Minuten später, als er seine Brüder und Lilah in der Menge verschwinden sah. Auch wenn sie ihn manchmal in den Wahnsinn trieben, konnte er sich ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Und genau deshalbwar es gut, dass sie ihn mit Mallory gesehen hatten, denn sie war zurzeit ein wichtiger Teil seines Lebens.
    „Da sind Sie ja, mein Lieber.“ Zwei alte Damen trennten sich von drei Freundinnen und kamen auf Gabriel zu – Eleanor und Annalise DeMarco, seit Ewigkeiten Kundinnen von Steele Security und Ausschussmitglieder von „Bedazzled“ und trotz ihrer mehr als achtzig Jahre sehr lebhaft und geistig hellwach. „Endlich sind wir mal mit Ihnen allein, Sie charmanter junger Teufel.“
    Gabriel hob lächelnd die Hände. „Ich bin nicht sicher, dass ich noch einen Tanz bewältigen kann, Anna, wenn Sie deswegen gekommen sind“, sagte er zu der überschwänglicheren älteren Schwester, die heute Abend mit ihren Diamanten und dem blassblauen Seidenkleid, das der Farbe ihres Haars ähnelte, prächtig aussah. „Ich habe mich schon bei unserem ersten Tanz völlig verausgabt.“
    „Ach, Sie!“, sagte sie und zwinkerte ihm zu. „Das war doch gar nichts. Wenn ich vierzig Jahre jünger wäre …“
    „Pah“, warf Eleanor ein, hochgewachsen und kantig und in Lila gekleidet und mit Rubinen geschmückt. „Wohl eher fünfzig Jahre.“
    „Wie auch immer. In jedem Fall würde ich dafür sorgen, dass Sie sich ganz woanders als auf dem Tanzboden verausgaben“, fuhr ihre Schwester ungerührt fort und zwinkerte Gabriel noch einmal frech zu.
    „Sie war schon immer ein bisschen frivol“, bemerkte Eleanor tadelnd und warf Gabriel einen leidenden Blick zu.
    Er lächelte amüsiert. „Meine Damen, Sie wissen, dass ich immer froh bin, Sie zu sehen, aber ich war gerade auf dem Weg zu Mallory.“
    „Die auch der Grund ist, weswegen wir mit Ihnen reden wollten“, sagte Eleanor.
    „Ja, genau so ist es“, stimmte Annalise zu.
    „Sie wissen ja, dass wir am Anfang ein wenig skeptisch waren, als wir uns einverstanden erklärten mit ihrer Einstellung. Da war all der Ärger mit ihrem Vater …“
    „Ein abscheulicher Mann“, warf Annalise ein.
    „… und sie selbst hatte einen ziemlichen Ruf als flatterhaftes Mädchen.“
    „Was selbstverständlich weit übertrieben wurde, wie wir jetzt sehen.“
    „Aber was auch ihre Schwierigkeiten in der Vergangenheit gewesen sind, jetzt hat sie sich sehr bewährt, und wir wollten Sie nur wissen lassen, wie dankbar wir Ihnen sind, dass Sie uns auf sie aufmerksam gemacht haben“, fuhr Eleanor in bestimmtem Ton fort. „Selbst ohne Ihre äußerst großzügige Spende war dieses Jahr das erfolgreichste seit der Gründung des Vereins …“
    „Ohne Zweifel auch wegen der wundervollen Modenschau, die Ihre junge Dame organisiert hat.“
    „… und wir könnten nicht zufriedener sein mit ihrer Arbeit. Und jetzt machen Sie sich keine Sorgen …“
    „Nein, nein, das sollen Sie auf keinen Fall“, sagte Anna liebenswürdig.
    „Meine Schwester und ich werden selbstverständlich weiterhin Ihre Bitte um Anonymität respektieren. Aber wir dachten, Sie würden vielleicht gern wissen, dass wir Mitglieder des Ausschusses uns bereits abgesprochen haben und Miss Morgan bitten möchten, auch im
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