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Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe

Titel: Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe
Autoren: Penny Jordan
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Mitch Fletcher gegenüber weder ihre Tante noch deren Krankheit zu erwähnen, denn es sollte nicht so aussehen, als wollte sie um sein Mitleid werben.
    Die späte Nachmittagssonne tauchte die gemütliche Wohnküche in goldenes Licht. Es war Tante Mays Lieblingsraum, weil er sie, wie sie Geraldine gleich bei der ersten Besichtigung verraten hatte, an das Zuhause erinnerte, das sie als kleines Mädchen gekannt hatte. Das hatte Geraldine veranlasst, ihre eigenen Pläne für eine Modernisierung der Küche sofort zu verwerfen und alles so zu belassen, wie es war: den uralten Kohleofen ebenso wie die freistehenden, massiven Küchenschränke und die Anrichte. Ihrer Tante zuliebe wollte sie alles tun, um die wohnliche Atmosphäre des Raumes zu erhalten, auch wenn es gelegentlich etwas mühsam war, die Steinspüle zu schrubben und mit den Tücken des altertümlichen Ofens zurechtzukommen.
    Als Geraldine Mitch Fletcher nun in die Küche führte, erwartete sie, in seinen zugegebenermaßen faszinierenden goldbraunen Augen etwas wie Abneigung oder zumindest Spott zu entdecken, denn die altmodische Ausstattung stand ja in krassem Gegensatz zu den Wundern moderner Technik, an die er zweifellos gewohnt war. Zu ihrer Überraschung schien Mitch der Raum jedoch zu gefallen.
    Prüfend strich er mit der Hand über die massive Anrichte und bemerkte anerkennend: „Mitte neunzehntes Jahrhundert, nicht wahr? Ein besonders schönes Stück. Solide handwerkliche Arbeit. Ein gelungenes, schlichtes Möbelstück ohne unnötigen Firlefanz. Gutes Design ist eines meiner Hobbys“, fügte er erklärend hinzu. „Deshalb …“ Er verstummte und fuhr in merklich ironischem Ton fort: „Verzeihen Sie. Meine Ansichten über moderne Möbel werden Sie kaum interessieren, und ich weiß, wie wenig Sie wünschen, dass ich Ihnen Ihre kostbare Zeit stehle.“
    Geraldine schoss das Blut heiß in die Wangen, denn sie glaubte, er spiele auf ihre ungeduldige Gereiztheit am Morgen an. Doch Mitch setzte hinzu: „Louise Mather hat mich bereits vorgewarnt, dass es in Ihrem Interesse ist, dieses Gespräch möglichst kurz zu halten. Überdies hat sie mich darauf hingewiesen, dass Sie nach einem Untermieter suchen, der Ihre Zeit so wenig wie möglich beansprucht.“ Er betrachtete sie mit einer Mischung aus Spott und Neugier. „Falls es Ihnen nicht zu persönlich erscheint … Darf ich fragen, warum Sie überhaupt einen Untermieter suchen?“
    Geraldine war zu müde, um zu schwindeln. Zudem konnte es ihr inzwischen restlos gleichgültig sein, was Mitch Fletcher über sie dachte, denn ihr schien klar, dass er nicht bei ihr einziehen wollte. „Ich brauche das Geld“, sagte sie deshalb kurz und bündig.
    Er schwieg einen Moment und sagte dann: „Nun, das ist wenigstens ehrlich. Sie brauchen also das Geld, aber ich habe den Verdacht, dass Sie die Gesellschaft keinesfalls wünschen …“
    Seine Bemerkung berührte sie unangenehm. Ärgerlich zuckte sie die Schultern und sagte: „Hören Sie, Mr Fletcher, wie Louise Ihnen bereits gesagt hat, habe ich keine Zeit zu verschenken. Es tut mir leid, dass Sie die Fahrt hierher umsonst gemacht haben, aber unter den Umständen glaube ich …“
    â€žMoment mal“, unterbrach er sie. „Wollen Sie damit andeuten, dass Sie Ihre Absicht geändert haben und doch nicht untervermieten wollen?“

    Geraldine sah ihn überrascht an. „Aber Sie können wohl kaum hier einziehen wollen …“
    â€žWarum nicht?“ Er beobachtete sie aufmerksam.
    Sie wusste wirklich nicht, was sie erwidern sollte. „Das Cottage ist so abgelegen und sehr klein. Ich nehme an … das heißt, ich vermute …“
    â€žVermutungen und Annahmen führen meist zu nichts“, fiel er ihr ruhig ins Wort. „Und falls Sie glauben, dass ich der Typ bin, der sich von einem Vorfall wie heute Morgen abschrecken lässt … Hören Sie, Miss Barnes, Sie müssen mich nicht mögen. Wenn ich ehrlich bin, dann hat mich allenfalls eines abgeschreckt, und das war die Tatsache, dass Sie eine junge, allein stehende Frau sind.“ Er überhörte ihren empörten Ausruf. „Ich habe keineswegs vor, alle Frauen wegen der Dummheit einer kleinen Minderheit unter ihnen zu verurteilen. Dennoch werden Sie verstehen, dass ich, bis ich Sie jetzt persönlich
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