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Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe

Titel: Wenn die Liebe erblueht - Im Rosengarten der Liebe
Autoren: Penny Jordan
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Ich habe erlebt, durch welche Hölle meine Mutter und seine ganze Familie gegangen sind. Ich lernte, diese anderen Frauen zu hassen, weil sie ihn uns wegnahmen, bis ich irgendwann erkannte, dass eigentlich nur mein Vater meinen Hass verdiente und diese Frauen genauso Opfer waren wie wir.“
    Sein unerwartetes Eingeständnis verschlug Geraldine die Sprache. Ehe sie sich wieder gefangen hatte, drehte Mitch Fletcher sich um und ging mit energischen Schritten zu seinem Wagen zurück.

2. KAPITEL
    â€žDu bist so still, Kindchen. Machst du dir etwa immer noch meinetwegen Sorgen?“
    Geraldine sah ihre Tante an und bemühte sich zu lächeln. Tatsächlich hatte sie an Mitch Fletcher gedacht und an seine ungewöhnlich persönliche Enthüllung beim Abschied. Sie musste wirklich bei nächster Gelegenheit seinen Irrtum richtigstellen und ihm alles erklären … und wenn nicht alles, dann zumindest so viel, dass er verstand, dass es ihre Tante war, die einen Großteil ihrer Zeit in Anspruch nahm, und nicht irgendein nicht vorhandener, verheirateter Liebhaber.
    Unwillkürlich überlegte sie, wie schwer es für ihn gewesen sein musste, mitzuerleben, wie seine Eltern sich entfremdet hatten und seine eigene Liebe zu seinem Vater und sein Vertrauen in ihn zerstört worden waren. Diese Erfahrung hatte offensichtlich tiefe Wunden hinterlassen. Der arme kleine Junge …
    Verärgert schüttelte Geraldine diese Gedanken ab. Wie kam sie dazu, mit jemandem Mitleid zu empfinden, der ihr unterstellt hatte, dass sie …? Sie presste die Lippen zusammen und gestand sich widerstrebend ein, dass sein Fehlurteil zumindest zum Teil auch ihre Schuld war.
    Sie wusste selbst nicht, warum sie sich derart dagegen wehrte, dass Mitch Fletcher … oder überhaupt jemand … die Wahrheit erfuhr. Lag es vielleicht daran, weil die Sorge und das Mitgefühl anderer sie gezwungen hätten, sich ehrlich einzugestehen, wie ernst die Krankheit ihrer Tante wirklich war?
    Nein! Alles in ihr sträubte sich immer noch gegen die Ungeheuerlichkeit dieser Erkenntnis. Tante May ging es doch besser … Erst am Morgen hatte sie versichert, wie gut sie sich fühle. Und doch, als Geraldine jetzt die zarte Gestalt in dem Krankenbett betrachtete, beschlich sie eine unaussprechliche Angst. Sie sah die Müdigkeit im Gesicht ihrer Tante und fühlte, wie zerbrechlich und kalt die Hand war, die sie liebevoll hielt.
    â€žGeraldine.“ Tante May lächelte matt. „Du darfst nicht …“
    Sie zögerte, und bevor sie weitersprechen konnte, begann Geraldine mit erzwungener Fröhlichkeit, vom Garten des Cottages zu erzählen und welche Blumen gerade ihre Knospen öffneten. „Aber das alles wirst du ja bald selber sehen können. Sobald es dir gut genug geht, um nach Hause zu kommen …“ Sie glaubte ein schwaches Seufzen zu hören und spürte, wie Tante May ihr sacht die Hand drückte. Überwältigt von Furcht und Liebe, konnte sie nicht weiterreden.
    Die Besuchszeit war zu Ende. Wie immer war sie für Geraldine viel zu schnell vergangen. Auf dem Flur begegnete ihr die Oberschwester, und Geraldine sprach sie freudig an.
    â€žTante May hat so große Fortschritte gemacht, seit sie hier bei Ihnen ist. Ich habe ihr von unserem Garten erzählt, denn ein richtiger eigener Garten war immer ihr Traum. Die Rosen, die wir letztes Jahr zusammen gekauft haben, tragen schon Knospen. Vielleicht wird Tante May ja rechtzeitig nach Hause kommen, um sie in voller Blüte zu erleben …“
    â€žGeraldine, es stimmt, Ihrer Tante geht es wirklich recht gut“, fiel dieOberschwester ihr sanft ins Wort. „Trotzdem muss Ihnen doch klar sein, dass …“ Sie wurde unterbrochen, als eine Krankenschwester hinzukam und sich mit einem dringenden Problem an sie wandte. „Oh, ich fürchte, ich werde jetzt leider gebraucht, aber wir sollten unbedingt einmal miteinander reden …“
    Beklommen blickte Geraldine der davoneilenden Oberschwester nach. Ihr war nicht entgangen, dass Tante May, wenn sie ihr so begeistert von dem Garten erzählte, sie manchmal mit einem seltsam besorgten, mitfühlenden Ausdruck ansah, als ob … Als ob ihre Tante etwas wüsste und akzeptierte, was sie, Geraldine, nicht wusste oder nicht wissen wollte.
    Wie immer, wenn Geraldine besonders niedergeschlagen war, kannte sie nur ein Heilmittel, um ihre quälende Furcht und
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