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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet
Autoren: Johanna Lindsey
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verlangt habe. Du solltest nicht erfahren, dass deine Freiheit so lange in meinen Händen liegt, bis ich mich nicht mehr über dich amüsiere. Und dieser Tag ist gekommen. Kannst du deine Schulden heute begleichen, Farrell Exter?«
    »Du weißt, dass ich das nicht kann.«
    »Haben Sie das gehört, Herr Richter?«
    »Jedes Wort, Mylord.«
    Farrell wirbelte erschrocken herum und entdeckte den großen Mann, der im Türrahmen stand und den Ausgang versperrte. Es gab ein kleines Handgemenge, als Farrell versuchte zu fliehen. Garth schloss die Augen, er war zu müde, um sich noch länger dafür zu interessieren. Aber ein Geruch warnte ihn davor, jetzt schon einzuschlafen – ein Geruch, den er seit über dreißig Jahren nicht mehr wahrgenommen hatte. Er umhüllte ihn und trug ihn zurück in eine Zeit der Unschuld …
    »Genau wie mich wird ihn niemand vermissen«, sagte Garth, ohne die Augen zu öffnen. »Aber es tut mir leid, dass du das mitansehen musstest, Vater.«
    »So spät im Leben räumst du mit deinen Fehlern auf?«, erwiderte Owen.
    »Zumindest mit einem davon.« Garth öffnete die Augen und sah seinen Vater an. Der Mann war in Würde alt geworden und sah gut aus. Garth hatte all die Jahre dem Bedürfnis widerstanden, es herauszufinden. »Wie viel hast du vorhin mitbekommen?«
    »Genug, um zu hoffen, dass es lange dauert, bis er seine Schulden abbezahlt hat.«
    »Er wird seine Tage im Gefängnis beschließen«, erklärte Garth kryptisch. »Ich nehme an, du hast meinen Brief erhalten?«
    Owen nickte und kam auf ihn zu. »Er war sehr aufschlussreich. Es klang so, als seist du tot, bis ich dem Postskriptum entnehmen konnte, dass du noch am Leben bist.«
    »Ich war letzte Nacht zu erschöpft, um den Brief neu zu schreiben. Er sollte dir eigentlich erst nach meinem Tod zugestellt werden, aber nachdem Devin gestern bei mir war, ging ich davon aus, dass du bald von ihm hören würdest, nachdem er jetzt alles weiß. Ich dachte, vielleicht sollte ich dich besser vorwarnen.«
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal einen Grund finde, um dir für irgendetwas dankbar zu sein, aber ich danke dir für Devin. Ich wünschte, ich hätte ihn schon früher kennengelernt, aber du hast ja erklärt, warum du ein Geheimnis aus ihm gemacht hast, und ich verstehe deine Beweggründe sogar. Deine ehelichen Kinder haben dich nie interessiert, warum solltest du dich also für deine Bastarde interessieren?«
    »Ich habe gar nicht so viele, wie du glaubst. Ich wünschte auch, ich hätte Devin früher kennengelernt, aber keine Angst, ich werde schon dafür sorgen, dass er mich nicht in guter Erinnerung behält! Ihr beiden könnt mich gemeinsam hassen.«
    »Ich habe dich nie gehasst, mein Sohn. Ich habe es gehasst, was du dir selbst und anderen angetan hast. Ich habe es gehasst, dass du niemals Reue und Gewissensbisse empfunden hast wegen des Leids, das du anderen zugefügt hast.«
    »Jetzt, wo mir der Tod bevorsteht, will ich Buße tun – auch wenn es zu spät ist«, erklärte Garth mit schwacher Stimme.
    »Es ist niemals zu spät, um Vergebung zu bitten.«
    Garths Augen füllten sich mit Tränen. Er sollte nicht fragen. Er kannte die Antwort. Zu spät war zu spät. »Kannst du mir vergeben, Vater?«
    »Das habe ich bereits.«

Kapitel 54
    I hre Augen waren so rot geweint, dass Amanda niemand außer Alice in ihr Zimmer ließ. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, dass sie vor ihrem Vater dieselbe Ausrede benutzte, mit der Ophelia auch die Gäste vertröstete, die nach ihr fragten, nämlich, dass sie unpässlich war. Preston bestand nicht darauf, selbst nachzusehen, im Gegensatz zu Rafe. Aber dieser sagte nur: »Wenn du reden willst, bin ich jederzeit für dich da«, was ziemlich deutlich zeigte, dass er wusste, dass ihr körperlich nichts fehlte.
    Rafe musste etwas ausgeplaudert haben – bevor oder nachdem er von der Suche nach Farrell Exter zurückgekommen war. Ophelia hatte ihr davon erzählt – und auch, wie wütend Rafe gewesen war, dass er den Mann, der seine Schwester fast vergewaltigt hätte, nicht in die Finger bekommen hatte. Aber zumindest hatte Exters Familie Rafe zugesichert, dass Farrell von ihnen keine Hilfe mehr zu erwarten hatte. Außerdem hatte er erfahren, dass Farrells Schulden so hoch waren, dass er bald im Gefängnis landen würde. Farrells Bruder Justin hatte Rafe sogar anvertraut, dass ihnen dies weniger peinlich wäre als der Skandal, der entstehen würde, wenn die Sache mit Amanda publik würde. Er hoffte, es
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