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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet
Autoren: Johanna Lindsey
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führen. Es war selbstsüchtig von mir. Es wäre nicht gut gegangen. Glaub mir, ich versuche nicht, vor dir in einem besseren Licht dazustehen! Das geht auch gar nicht.«
    »Gut.« Devin schlug sich auf die Brust. »Da ich so lange mit diesem Hass gelebt habe, wird nichts, was du sagst oder tust, ihn mir nehmen.«
    »Dann kannst du dich ja darüber freuen, dass ich alles in meinem Leben verloren habe, alles, was mir jemals auch nur ein bisschen wichtig war. Meine Frau starb vor langer Zeit, aber sie hat mir nie etwas bedeutet. Mein Sohn, den sie mir geschenkt hatte, starb bei einem Unfall, wobei er einen genauso wertlosen Charakter hatte wie ich, und genau aus diesem Grund wollte ich mich von dir fernhalten, damit du nicht genauso wirst. Meine Tochter starb im Wochenbett, mein einziges Enkelkind mit ihr. Meine Mutter starb, noch bevor ich erwachsen wurde. Mein Vater hat mich vor langer Zeit verstoßen, und ganz zu Recht. Selbst die wenigen Freunde, die ich früher hatte, wollen nichts mehr mit mir zu tun haben.«
    »Weil du es nicht anders verdienst?«
    Und wieder verzog Garth die Lippen, dass es aussah wie ein Lächeln. »Warum fragst du? Natürlich habe ich es nicht besser verdient! Und dennoch gehört mir all dieser Reichtum, den ich von meiner Großmutter mütterlicherseits geerbt habe. Sie starb, als ich noch ein Kind war, sonst hätte sie mich vielleicht auch enterbt. Stattdessen besitze ich jetzt diesen ganzen Reichtum von ihrer Seite der Familie, mit dem ich anfangen kann, was ich will. Ich erfuhr das allerdings erst, nachdem mein Vater mich verstoßen hatte. Ich weiß nicht einmal, ob er es überhaupt weiß. Wahrscheinlich hätte es ihn ins Grab gebracht, wenn er erfahren hätte, dass er mir mit der Enterbung gar nicht so geschadet hat, wie er dachte, dass ich am Ende sogar reicher würde als er.«
    »So kleinlich und missgünstig war er?«
    »Nein, es ist mein Fehler, dass ich immer denke, dass alle so missgünstig sind wie ich, auch wenn ich weiß, dass es nicht stimmt, in Bezug auf meinen Vater am allerwenigsten. Er ist ein guter Mann. Ich war seine größte Enttäuschung.«
    »Lebt er denn noch?« Aber Devin beantwortete seine Frage gleich selbst. »Owen Culley ist dein Vater, nicht wahr? Ein Mann, den ich richtig gernhabe?«
    »Es wundert mich nicht, dass du ihn gernhast. Und ja, er ist dein Großvater.«
    Devin spürte auf einmal ein seltsames Glück, das Letzte, was er in diesem Haus erwartet hatte. »Und warum hat er mir dann nicht von dir erzählt, als ich ihn gefragt habe?«
    »Was genau hast du ihn denn gefragt?«
    »Ich habe ihm erzählt, dass ich nach entfernten Cousins suche, die meine Augen haben.«
    »Natürlich hat er dabei nicht an mich gedacht.«
    »Dann weiß er gar nicht, dass ich sein Enkel bin?«
    »Er vermutet es vielleicht, wenn er noch gut sehen kann. Du siehst ähnlich aus wie ich als junger Mann. Und ich bin sicher, dass er weiß, dass ich in ganz England Bastarde gezeugt habe. Aber wir haben uns seit über dreißig Jahren nicht gesehen.«
    »Warum hast du ihm nicht erzählt, dass ich dein Sohn bin? Wenigstens er hätte an meinem Leben teilhaben können!«
    »Das hätte sich sicher gehört, oder?«, entgegnete Garth trocken.
    »Und du hast in deinem Leben nie etwas getan, was sich gehört?«
    »Doch, eine Sache – ich habe dafür gesorgt, dass du mich nie kennenlernst. Schande über deine Mutter, dass sie das jetzt zerstört hat! Aber ich habe einen Brief an meinen Vater vorbereitet, den er nach meinem Tod erhalten soll, in dem du erwähnt wirst. Es spielt keine Rolle, wenn er es erfährt, nachdem ich nicht mehr bin. Vorher wollte ich es ihm nicht sagen. Es hätte dich zu mir geführt, und ich wollte nicht, dass wir uns kennenlernen. Aber jetzt kann ich ihm den Brief ja schicken lassen, gleich heute Abend. Du musst dich nicht damit belasten, ihm zu erzählen, dass ihr beide verwandt seid.«
    »Er wird es wahrscheinlich lieber von mir hören.«
    »Ja? Die Meinung anderer hat mich noch nie interessiert, warum sollte ich also jetzt damit anfangen?«
    »Gut. Mach, was du willst!«
    »So habe ich dieses kaputte Leben geführt, Devin, ich habe immer nur gemacht, worauf ich gerade Lust hatte – egal, ob ich anderen damit wehtat. Waren wir uns nicht einig? Du hast jeden Grund, mich zu hassen, und keinen einzigen, um mir zu vergeben. Aber du bist nun mal mein Erbe.«
    Devin runzelte die Stirn. Warum klang das auf einmal nicht wie die Wahrheit? Versuchte sein Vater, dafür zu sorgen,
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