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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet
Autoren: Johanna Lindsey
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dass Devin ihn weiter hasste? Wollte er nicht, dass sein Sohn oder jemand anders erfuhr, dass er in den letzten Tagen seines Lebens wenigstens etwas wiedergutmachen wollte? Oh Gott, er wäre wohl der dümmste Narr der Welt, wenn er versuchte, etwas Gutes in diesem Mann zu sehen!
    Garth fuhr fort: »Ich fand es geradezu ironisch, dass ich nach meinem Tod etwas tun würde, was meinen Vater glücklich macht, und ich bin sicher, er wird sehr glücklich sein, wenn er von dir erfährt. Du bist alles, was ich nicht war. Du hast versucht, hart zu bleiben, immer zurückhaltend zu sein, und jetzt verstehe ich auch, warum, aber …«
    »Du kennst mich doch gar nicht!«
    »Ganz im Gegenteil: Ich besitze ganze Kisten voll Material über dich, von deinen Bediensteten, von den Bediensteten deiner Mutter – nein, schau mich nicht so entsetzt an, deine Freunde und deine Familie hätten dich nie hintergangen. Es ist so offensichtlich, dass dir alle Menschen in deiner Umgebung etwas bedeuten und du dich um sie sorgst. Du bist ein guter Mann, Devin. Indem ich dein Leben nicht befleckt habe, bist du zu einem Mann herangewachsen, auf den jeder Vater stolz wäre. Und deshalb wirst du mein Erbe sein. Die Alternative ist gar nicht der Rede wert.«
    »Jemand ist hinter mir her, um mich umzubringen. Wenn du es nicht bist – ist es dann vielleicht deswegen? Weil du mich zu deinem Erben machen willst?«
    Garth blickte entsetzt auf. »Das würde er nicht wagen!«
    »Wer?«
    »Ich muss erst Nachforschun…«
    »Wer?!«
    »Du kannst einem toten Mann keine Angst machen, Devin. Ich werde mich darum kümmern – meine letzte gute Tat für dich.«
    »Ich will nichts von dir, weder Erbschaften noch gute Taten! Ich will nur den verdammten Namen wissen! Er wartet nicht einmal, bis ich allein bin, um mich aus dem Hinterhalt zu erschießen! Er hätte Amanda treffen können!«
    »Du liebst sie also? Ich war mir nicht sicher – ach, bist du schon wieder überrascht? Meine Spione sind sehr gut, sie können nur nicht deine Gedanken lesen.«
    »Dann weißt du ja jetzt, warum ich ihn töten muss.«
    »Nein, wenn ich irgendetwas in meinem elenden Leben gelernt habe, dann, dass man sein Gewissen nicht mit so etwas belasten sollte. Wenn es derjenige ist, den ich meine, dann kannst du dir ganz sicher sein, dass er meine Vergeltung nicht überleben wird.«
    Devin ging, um nichts zu tun, was er später noch bereuen würde. Er war noch immer genauso wütend wie bei seiner Ankunft. Wie unbefriedigend dieses Treffen doch verlaufen war! Er sollte sich freuen, dass der Bastard im Sterben lag, aber er hatte nicht damit gerechnet. Was hatte er eigentlich erwartet – bevor er dachte, dass der Mann ihm nach dem Leben trachtete? Was hatte er sich vorher erhofft? Einen noblen Grund, warum sein Vater sich aus seinem Leben herausgehalten hatte? Sein Vater dachte in der Tat, dass er einen noblen Grund hatte, sich von ihm fernzuhalten. War es nobel? Wäre Devin heute ein anderer, wenn er seinen Vater schon früher kennengelernt hätte? Hätte er ihn genauso gehasst?
    Er ging nach Hause in die Jermy Street. Sein Kopf war so voll, dass seine Tante ihn anschreien musste, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie reichte ihm mit besorgtem Stirnrunzeln einen Brief. »Er war nicht versiegelt. Kannst du mir das erklären?«
    Er las. Sie hasst dich, aber sie wird mich erschießen, wenn ich dich erschieße. Komm zurück nach Norford, wir müssen reden! Rafe.
    Devin brach in Gelächter aus. Raphael konnte sich gewiss gut ausdrücken, aber diese Worte vertrieben Devins Schuldgefühle und alle anderen schrecklichen Emotionen, die ihm das Leben zur Hölle gemacht hatten.
    »Ich glaube, die Lady liebt mich«, sagte er mit einem Grinsen.
    »Das schließt du aus der Aussage, dass sie dich hasst?«, spottete Lydia. »Erstaunlich!«

Kapitel 53
    I mmer stellst du meinen Stuhl vom Bett weg!« Der weinerliche Ton war so typisch. Garth widerte das wie immer an. Aber immerhin machte er sich nicht selbst dafür verantwortlich, dass solch ein erbärmlicher Mann aus seinem Sohn geworden war. Die Mutter hatte den Jungen über alle Maßen verwöhnt, ihn vor jeglichen Widrigkeiten des Lebens beschützt, ihn nie die Konsequenzen seiner Taten spüren lassen. Zu schade, dass ihr Ehemann den beiden nie die Tür gewiesen hatte, als sie ihn damals betrogen hatte! Garth war nicht ihr erster Seitensprung gewesen, und Mariannes Mann wäre ein Heuchler gewesen, hätte er sich von ihr scheiden lassen, denn er
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