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Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Titel: Wenn aus Verlangen Schicksal wird
Autoren: Olivia Gates
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verzweifelt in sich zusammen. Nur verschwommen nahm sie die besorgten Gesichter ihrer Brüder wahr, und wie von fern hörte sie sie protestieren. Doch Selene raffte sich ein letztes Mal zusammen, verschwand in ihrem Schlafzimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Dann sah und hörte sie nichts mehr. Sie fühlte nur noch, versank in Kummer und Schmerz.
    Die Anschuldigungen ihrer Brüder, die durch Aris’ beharrliches Schweigen gestützt worden waren. Seine Drohungen. Und zu allem Überfluss hatte er sie dann einfach ohne eine weitere Erklärung verlassen. Immer wieder ließ sie sich die Szene durch den Kopf gehen.
    Am Ende wusste sie nur noch eins: dass ihr Herz gebrochen war und nie wieder heilen würde.
    Denn Sarantos hatte sie von Anfang an belogen.
    Es dauerte zwei Tage, bis sie das Schlimmste überwunden hatte.
    Danach bat sie ihre Brüder, zu ihr zu kommen.
    Sichtlich besorgt über den Zustand ihrer Schwester, setzten sich die drei ins Wohnzimmer. Selene hatte keine Zeit zu verlieren und brachte ihr Anliegen ohne große Umschweife vor. „Ich möchte, dass ihr etwas für mich tut, das euch absolut widerstreben wird. Aber wenn euch irgendetwas an Alex und mir liegt, werdet ihr es trotzdem tun.“
    Damon stöhnte auf. „ Theos, Selene, wir wollten dir doch nicht wehtun. Wir wollten dir helfen und dich beschützen. Wir wollen, dass du glücklich bist!“
    „Dafür ist es zu spät.“ Sie hörte selbst, wie trostlos ihre Stimme klang. „Aber ihr könnt mir helfen, einen Schlussstrich zu ziehen“, fuhr sie fort. Dann schluckte sie und sammelte all ihren Mut zusammen. „Bitte lasst Aris wieder in den Vertrag.“
    Die Louvardis-Männer tauschten unbehagliche Blicke aus. Dann sagte Nikolas seufzend: „Glaub mir, Selene, wenn wir es so einfach könnten und damit deinen Seelenfrieden wiederherstellen würden, würden wir es liebend gerne tun.“
    „Was heißt, dass ihr es nicht tun werdet?“, fragte sie leise.
    Lysandros schüttelte den Kopf. „Wir können es nicht. Sarantos hat seine Drohungen schon wahr gemacht. Irgendwie ist es ihm doch noch gelungen, uns den Vertrag zu entziehen. Jetzt baut er die Schiffe, aber wer sie ausstatten soll, hat er noch nicht entschieden.“
    Damon seufzte verzweifelt, doch in seiner Stimme schwang auch ein wenig Bewunderung mit. „Wenn wir nur wüssten, wie er das angestellt hat!“
    Selene wusste es. Ganz plötzlich wurde ihr alles klar. In diesen letzten zwei Wochen auf Kreta hatte sich Aris nicht nur ihr geöffnet. Auch sie hatte ihm alles von sich erzählt. Und einige dieser vertraulichen Informationen hatten ihm wahrscheinlich dabei geholfen, Louvardis Enterprise nachhaltig zu schaden.
    Jetzt endlich wusste sie mit Sicherheit, dass er sie benutzt hatte. Dass er niederträchtig genug war, um wirklich jede Grenze zu überschreiten.
    Und plötzlich empfand Selene keine Trauer, keinen Schmerz mehr. Nur ein einziges Gefühl bestimmte sie: Angst. Angst um Alex.
    Denn ein so skrupelloser Mensch wie Aristedes Sarantos würde mit Sicherheit vor nichts zurückschrecken, um seinen Sohn zu bekommen.
    Falls nicht auch seine Liebe zu Alex eine einzige Farce gewesen war.
    Am nächsten Tag schleppte sie sich zum ersten Mal seit Wochen wieder ins Büro.
    Sie musste einen Schlachtplan aufstellen, für den Fall, dass Aris um Alex kämpfen wollte.
    Als plötzlich die Tür aufgerissen wurde, fuhr sie erschrocken zusammen. Im Hintergrund sah sie das panische Gesicht ihrer Assistentin. „Ich habe versucht, ihn aufzuhalten, aber …“
    Dann blieb die Welt stehen.
    Denn Aris war zu ihr gekommen. Sie hatte nicht gedacht, dass er so schnell zuschlagen würde.
    Sie empfand überhaupt nichts. Keine Angst, keinen Schmerz, keine Wut. Aristedes Sarantos hatte sie ausgesaugt und all ihre Gefühle abgetötet.
    Er kam langsam, lauernd näher, lähmte sie mit seinem durchdringenden Blick. Dann umrundete er ihren Schreibtisch und warf einen Ordner auf die Arbeitsplatte. Grimmige Entschlossenheit spiegelte sich in seinem Gesicht wider. Diesem atemberaubend schönen Gesicht, das Aris’ Grausamkeit und Hinterhältigkeit so geschickt verbarg.
    „Ich sollte dir wohl zu deinem rauschenden Sieg gratuli…“ Doch sie kam nicht dazu, ihren Satz zu Ende zu sprechen. Denn Aris beugte sich zu ihr herab und umfasste mit eisernem Griff ihre Arme. Dann hob er Selene hoch und zog sie an sich, wie er es schon damals getan hatte. In jenem anderen Leben, in dem Selene noch eine Chance auf Glück gehabt hatte.
    Im ersten
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