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Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Titel: Wenn aus Verlangen Schicksal wird
Autoren: Olivia Gates
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diesem Augenblick.
    Und eine solche Angst. Was, wenn ihre Brüder ihrer Beziehung zu Aris irreparablen Schaden zufügten?
    Und nun, endlich, fand sie ihre Stimme wieder. „Jetzt hört ihr mir mal zu, ihr aufgeblasenen, arroganten, hirnverbrannten Machos!“ Ihre Brüder sahen sie schockiert an. Noch nie hatte Selene ihre Brüder beschimpft oder auch nur annähernd so kalt mit ihnen gesprochen. „Ihr solltet besser ganz schnell die Klappe halten, bevor ihr noch mehr kaputt macht. Merkt ihr nicht, wie unendlich dumm ihr euch aufführt? Hört ihr euch eigentlich selber zu? Tut euch selbst den Gefallen und verschwindet. Schert euch zum Teufel, alle zusammen.“
    Einen kurzen Moment lang war es ihr tatsächlich gelungen, ihre Brüder zu irritieren. Doch in bester Louvardis-Tradition schüttelten sie die Kritik einer Frau mit einem Achselzucken ab und konzentrierten sich schnell wieder auf Aris.
    Jetzt blieb ihr nur noch eine Möglichkeit: Sie musste Aris bitten, zu gehen. Sonst würden ihre Brüder alles zerstören, was sie und Aris so mühsam aufgebaut hatten.
    Wenn niemand mehr da war, mit dem sie ihren Hahnenkampf weiterführen konnten, würde Selene ihnen schon die Köpfe zurechtrücken.
    Doch als sie sich Aris zuwandte, taumelte sie benommen nach hinten. Er sah sie an, als wäre sie der Feind!
    Dann tauschte er einen langen, feindseligen Blick mit Nikolas. Der sagte schließlich: „Haben wir eine Abmachung, Sarantos?“
    Als Aris endlich sprach, klang seine Stimme eiskalt. „Ganz sicher nicht, Louvardis.“
    Damon lachte freudlos auf. „Wieso überrascht mich das nicht? Aber danke! Ich hatte schon Angst, dass Sie annehmen könnten und wir weiter unsere Zeit damit verschwenden müssen, uns mit Ihren hinterhältigen Attacken auseinanderzusetzen.“
    „Dann war’s das also, Sarantos“, sagte Lysandros. „Und jetzt verschwinden Sie. Sie haben verloren, nehmen Sie’s wie ein Mann. Andererseits …“ Sein angewiderter Blick wanderte zwischen Selene und Aris hin und her. „Wenn ich mir überlege, wie tief Sie diesmal gesunken sind, bezweifle ich, dass Sie überhaupt einer sind.“
    Aris trat zwei Schritte zurück, sodass er alle Anwesenden im Blick hatte. Er strahlte absolute Ruhe und vollkommene Kälte aus. „Offenbar haben Sie nicht die geringste Ahnung, mit wem Sie es zu tun haben. Wenn einer von Ihnen auch nur annähernd vom Format Ihres Vaters wäre, hätten Sie abgewartet und das Angebot angenommen, das ich Ihnen irgendwann gemacht hätte. Aber Sie haben es mit schmutzigen Tricks versucht. Sie sind nichts weiter als verwöhnte, dumme kleine Jungen. Warten Sie ab, was als Nächstes passiert. Ich hole mir zurück, was Sie mir gestohlen haben, und mehr als das.“
    Dann machte er auf dem Absatz kehrt.
    Eilig hastete Selene ihm hinterher. „Aris!“, rief sie und legte ihm eine Hand auf den Arm, um ihn aufzuhalten.
    Doch er löste ihren Griff. Dabei sah er aus, als würde er sich aus der Umarmung einer tödlichen Schlange winden.
    Mit einem letzten vernichtenden Blick gab er ihr zu verstehen, dass sie in seinen Augen keinen Deut besser war als ihre Brüder. Dann drehte er sich um und ging.
    Hilflos sah sie ihn fortgehen. Fort aus ihrem Leben.
    Einem Leben, an dem er nie wirklich hatte teilhaben können. Aber wenn es ihm so leichtfiel, ihr einfach den Rücken zuzukehren, dann hatte er es wohl auch gar nicht wirklich gewollt.
    Tröstend legte Nikolas ihr eine Hand auf die Schulter, doch die Berührung brannte wie Feuer auf ihrer Haut. „Es tut mir leid, dass es so enden musste. Aber besser früher als später, oder? Er hat dich nur benutzt. Manche Leute machen eben vor gar nichts Halt.“
    Als Lysandros ihr aufmunternd über den Rücken strich, schauderte sie unter seiner Berührung. „Im Moment tut es bestimmt schrecklich weh, aber es ist das Beste so, Selene. Früher oder später hätte er dich sowieso fallen lassen.“
    Damon, der ihr immer am nächsten gestanden hatte und sich gerade offenbar ganz und gar nicht wohl in seiner Haut fühlte, schüttelte ungläubig den Kopf. „Ich kann einfach nicht glauben, dass du auf ihn reingefallen bist! Warum …?“
    „Lasst mich in Ruhe!“
    Sie ertrug es einfach nicht mehr. Die Berührungen, das Gerede. Das Mitgefühl, die Versprechungen, dass sie schon darüber hinwegkommen würde. Sie wollte überhaupt nicht darüber hinwegkommen. Sie wollte überhaupt nichts mehr, außer alleine zu sein. „Lasst mich in Ruhe. Verschwindet einfach!“
    Danach sank sie
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