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Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Wenn aus Verlangen Schicksal wird

Titel: Wenn aus Verlangen Schicksal wird
Autoren: Olivia Gates
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Telefonat mit einem kurzen Befehl.
    Doch Selene wusste, dass etwas nicht stimmte. Irgendetwas hatte Aris tief getroffen, und sie musste herausfinden, was es war.
    Ihr Herz klopfte so heftig, dass sie kaum noch atmen konnte.
    Und dann geschah alles auf einmal.
    Sie stand auf, wollte auf Aris zugehen. Und da hörte sie das schreckliche Geräusch. Ein dumpfer Schlag, ein widerliches Knirschen. Aris sprang blitzartig auf, und im gleichen Moment gab Alex einen markerschütternden Schrei von sich. Entsetzt fuhr Selene herum, sah nach unten. Alex lag auf dem Rücken und schrie sich die Seele aus dem Leib.
    Selene fiel auf die Knie, versuchte herauszufinden, was geschehen war. Und dann sah sie es. Während sie Aris beobachtet hatte, war es Alex gelungen, seine Sandalen auszuziehen. Dann musste er barfuß auf dem nassen Marmorboden ausgerutscht sein. Das schreckliche Geräusch hatte sein Köpfchen verursacht, als es auf dem Boden aufgeschlagen war.
    Und noch während Selene in Sekundenschnelle die Informationen verarbeitete, die in rasendem Tempo auf sie einprasselten, hörte Alex auf zu schreien und begann zu krampfen.

9. KAPITEL
    Während des Albtraums, der nun folgte, begriff Selene, was wahres Grauen war. Und was es bedeutete, Aris an ihrer Seite zu haben.
    Denn Aris war nicht nur Alex’ Vater und ein großartiger Partner für Selene, er war auch ein Mann, der ein Imperium aus dem Nichts erschaffen hatte. Mit einer fast unmenschlichen Effizienz und Durchdachtheit schaffte er jedes Hindernis aus dem Weg. Ganz egal was das Leben an Katastrophen bereithielt: Keiner konnte besser damit umgehen als Aris.
    Und das hier war die größte Katastrophe, die Selene je erlebt hatte.
    Als Alex zu krampfen begonnen und kurz darauf das Bewusstsein verloren hatte, war ihr klar geworden, wie ernst die Lage wirklich war. Und all das war nur ihre Schuld.
    Aber Aris ließ nicht zu, dass sie sich mit Selbstvorwürfen zerfleischte. Er beruhigte sie, beschäftigte sie mit kleinen Aufgaben, die sie von ihren Schuldgefühlen ablenkten, versicherte ihr immer wieder, dass Unfälle nun einmal passierten.
    Nach Alex’ Sturz hatte er in wenigen Minuten alle in den Hubschrauber verfrachtet. Während des Fluges organisierte er, dass sie sofort beim Krankenhaus abgeholt wurden. Als sie auf dem Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach aufsetzten, wartete schon ein Ambulanzteam auf sie.
    Nach nicht einmal dreißig Minuten war Alex untersucht worden. In der Zwischenzeit wäre Selene wohl zusammengebrochen, wenn Aris sie nicht fest an sich gedrückt hätte, während er ihr ununterbrochen aufmunternde Worte ins Ohr flüsterte. Seine Kraft und Ruhe gingen auf sie über, schenkten ihr Sicherheit und Hoffnung.
    Als Alex aus der Notaufnahme gebracht wurde, war er wach, aber verwirrt. Als er seine Eltern sah, wimmerte er herzerweichend und wollte abwechselnd von Selene und Aris gehalten werden. Schließlich schlief er in den starken Armen seines Vaters ein.
    Die Ärzte versicherten ihnen, dass er zwar eine leichte Gehirnerschütterung habe, die Gefahr aber überstanden sei und er schon in wenigen Tagen wieder auf dem Damm sein würde. Schlimmstenfalls würde er noch ab und zu Kopfschmerzen haben, die aber innerhalb der nächsten Woche abklingen würden. Dennoch empfahlen sie, dass er zur Beobachtung noch achtundvierzig Stunden im Krankenhaus bleiben solle.
    Sie hatten Glück im Unglück gehabt, und doch wollte Selene keine wirkliche Erleichterung empfinden. Zu tief saßen der Schrecken und die nagenden Selbstvorwürfe.
    Die nächsten zwei Tage verbrachten sie im Krankenhaus, und da sich währenddessen keine weiteren Komplikationen ergeben hatten, wurde Alex pünktlich entlassen. Erst als sie wieder auf Aris’ Anwesen zurückkehrten, begriff Selene, dass der Albtraum für sie noch lange nicht vorüber war.
    Anfangs glaubte sie noch, dass Aris und ihr selbst der Schrecken über Alex’ Unfall einfach zu tief in den Knochen saß.
    Doch schließlich konnte sie sich nichts mehr vormachen. Aris war geistesabwesend, schien sie manchmal kaum wahrzunehmen, und tief in ihrem Inneren wusste sie, dass all das mit dem mysteriösen Anruf vor Alex’ Unfall zusammenhängen musste. Aris musste irgendetwas erfahren haben, über das er nicht mit ihr sprechen wollte oder konnte. Und das verunsicherte sie am meisten. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass er alleine litt, dass er glaubte, seine Sorgen nicht mit ihr teilen zu können.
    Aber etwas in ihr hielt sie davon ab, ihn
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