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Wenigstens für eine Nacht

Wenigstens für eine Nacht

Titel: Wenigstens für eine Nacht
Autoren: C. Griehte
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meines Fernsehers hantiert.

„Wo hast du N24?“, will er wissen, ohne seinen Blick vom Bildschirm zu lösen, während er fleißig durch diverse Programme zappt.
    „Auf 12. Bist du zum Fernsehen gekommen?“, kichere ich etwas vor mich hin und beobachte Niklas ungläubig dabei, wie er diesen bestimmten Sender sucht.
    „Setz dich hin, Julian“, fordert er in einem ausgesprochen trockenen Ton von mir, dass ich ohne Gegenwehr einfach tue, was er verlangt und ihn bei seinem Handeln skeptisch beobachte, bis er scheinbar fündig geworden ist.
    „Was gibt’s denn da so Besonderes“, kann ich meine Verwirrung über Niklas kaum zurückhalten, weil ich nicht verstehe, warum er ausgerechnet zum Fernsehen zu mir kommen muss. Weil er ganz sicher einen eigenen in seinem Zimmer stehen hat. Davon konnte ich mich schließlich neulich selbst überzeugen, als ich bei ihm war. Von daher irritiert mich sein Auftritt hier zunehmend. Außer einem gezischten „Schhh“ bekomme ich jedoch keine Antwort auf
     
    meine Frage. Was sich allerdings im nächsten Augenblick sowieso erledigt hat.
    Wie gebannt starre auch ich jetzt auf den Bildschirm und lausche dem Reporter.
    ** Und so wurde uns eben mitgeteilt, dass die für sieben Uhr anberaumte Konferenzsitzung, der Firma Special IT- Teubner, zum Verkauf der Geschäftsanteile vom Firmenteilhaber Sebastian Teubner  unterbrochen wurde. Wir versuchen sie natürlich so bald wie möglich über die Hintergründe zu informieren und geben kurz zurück ins Studio ** redet der Kerl aufgeregt ins Mikrofon.

„Er hat’s tatsächlich gemacht“, lenkt mich Niklas vom Geschehen im Fernsehen ab und schüttelt grinsend seinen Kopf.

„Was hat er gemacht?“, werde ich von Minute zu Minute irritierter und verstehe gar nichts mehr.
    „Schht. Da ist er“, deutet Niklas auf den Bildschirm und allein beim Anblick von Sebastian schlägt mein Herz automatisch einige Takte schneller. Er sieht, in seinem teuren schwarzen Anzug, einfach wahnsinnig gut aus und stellt den Reporter neben sich geradezu in den Schatten. Und wieder einmal wird mir schmerzlich bewusst, wie sehr ich diesen Kerl doch liebe.
    ** Herr Teubner hat sich bereit erklärt uns exklusiv ein Interview zu geben und deshalb schalten wir direkt zurück zu unserem Reporter Peter Lange ** erklärt der Typ aus dem Studio, bevor sich der Reporter wieder meldet.
    ** Danke Herbert. Hier neben mir steht nun Sebastian Teubner. Der Teilhaber und Sohn der Firma Special IT-Teubner. Vielen Dank, dass sie sich zu einem Interview mit uns bereit erklärt haben ** labert der Typ Sebastian zu, der einfach nur charmant vor sich hin lächelt.

 
     
    ** Kein Problem ** antwortet er dem Reporter und ich grinse
    wie ei n Honigkuchenpferd vor mich hin, lausche vollkommen vertieft dem Gespräch und halte bei der nächsten Frage gespannt die Luft an.
    ** Es kursieren Gerüchte über eine baldige Bekanntgabe ihrer Verlobung, Herr Teubner. Können sie uns dazu etwas sagen? **

**Das ist alles völliger Unsinn. Es gibt keine Frau an meiner Seite und somit auch keine Verlobung** erklärt Sebastian, während ich von einer Verwirrung in die nächste stürze.
    ** Heute sollte ja nun eigentlich bekannt gegeben werden, wer den Zuschlag für ihre Firmenanteile erhält. Was war der Grund, dass die Konferenz unterbrochen wurde? ** hakt der Reporter neugierig nach und hält sein Mikrofon wieder Sebastian unter die Nase.

** Ich habe heute morgen allen beteiligten Personen mitgeteilt, dass mein Lebensgefährte die Entscheidung über den Verkauf treffen wird und noch etwas Bedenkzeit benötigt, um sich einen Überblick zu verschaffen* *  antwortet Sebastian auf die Frage und lächelt unentwegt in die Kamera. Mir läuft dabei ein seltsamer Schauer über den Rücken, während mein Herzschlag nicht weiß ob er schneller schlagen oder aussetzen soll.
    ** Ich vertraue ihm voll und ganz und werde seine Entscheidung hundertprozentig teilen ** redet Sebastian weiter, was jetzt auch den Reporter etwas zu verwirren scheint.
    ** Wollen sie damit andeuten… dass sie… ** stottert der Typ überfordert herum und lässt Sebastian wieder das Wort ergreifen.

** Ja, ich lebe in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung und habe das Glück von der bezauberndsten Person dieser Erde geliebt zu werden. Und deshalb möchte ich mich jetzt entschuldigen, weil ich jetzt ganz dringend zu ihm möchte** zwinkert Sebastian dem Reporter zu und verabschiedet sich mit einem Handschlag. Ehe er sich von dem
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