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Wenigstens für eine Nacht

Wenigstens für eine Nacht

Titel: Wenigstens für eine Nacht
Autoren: C. Griehte
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wieder zurückzukommen auf den Weg ins `Extraordinary`, wo Bernd schon sehnsüchtig auf mich wartet.  

Es ist jetzt zehn Uhr morgens und in einer Stunde öffnet das Lokal, was bedeutet, dass dann auch Katja hier sein wird und auf das Zusammentreffen mit ihr könnte ich getrost verzichten. Deshalb hoffe ich, dass dieses ganze Prozedere nicht allzu lange dauert und ich spätestens in einer halben Stunde hier wieder wegkomme.
    „Hi, Julian. Du sahst aber auch schon mal frischer aus“, begrüßt mich mein Chef feixend und entlockt mir lediglich ein Augenrollen, ehe ich ihm in sein Büro folge. Wo bereits drei junge Kerle auf uns warten. Ein blonder, mit kurzem , frechen Fransenschnitt. Die beiden anderen haben braunes Haar. Der eine etwas heller und raspelkurz. Der dritte Kandidat hat eine moderne poppige Frisur, die ihm ausgesprochen gut steht. Allerdings fällt er aufgrund seines arroganten Auftretens aus meiner Wahl direkt heraus.

„So, dann wollen wir mal. Das hier ist Julian. Er wird demjenigen von euch, der es wird, alles zeigen und ist euer direkter Ansprechpartner“, redet Bernd sogleich auf die Jungs ein und lässt mich ihn etwas überrascht anblicken, was er nur mit einem breiten Grinsen kommentiert. Er hat mich gebeten bei der Auswahl mit anwesend zu sein, aber bisher nicht mit einer einzigen Silbe erwähnt, dass ich der direkte Ansprechpartner für den Neuen werden soll. Darüber ist, zumindest von meiner Seite aus, aber noch nicht das letzte Wort gesprochen. Trotzdem lasse ich mir vorerst nichts
     
    weiter anmerken und lausche interessiert den Gesprächen zwischen Bernd und den Bewerbern. Irgendwann tauschen Bernd und ich uns mit Blicken stumm untereinander aus und er schiebt mir einen Zettel zu, auf dem ich den Namen der Person notieren soll, die ich am passendsten für uns finde und komme umgehend seiner unausgesprochenen Aufforderung nach.
    **Niklas** notiere ich flink auf das Blatt und habe meine Wahl somit auf den blonden Jungen fallen lassen, weil er mir einfach von den dreien am sympathischsten und aufgeschlossensten erscheint. Mit einem bestätigenden Nicken liest Bernd was ich geschrieben habe und erklärt schließlich, dass wir uns für Niklas entscheiden und es für die anderen zwei sehr bedauern. Das übliche blablabla halt.

„Fein. Also, Niklas. Kannst du heute Abend ein paar Stunden opfern und herkommen, wenn Julian Schicht hat? Dann kann er dich schon mit den wichtigen Dringen vertraut machen und du bekommst am besten einen direkten Einblick in deinen neuen Arbeitsbereich. Dann werden wir sehen, wie lange du eine Probezeit brauchst, bis du alleine zurecht kommst. Julian und ich stehen dir natürlich immer mit Rat und Tat zur Seite, stimmt´s?“, redet Bernd munter drauf los, nachdem wir uns von den anderen Jungs verabschiedet haben.
    „Natürlich, Herr Lange“, erwidert mein neuer Kollege bereitwillig.

„Bernd. Wir duzen uns hier alle“, erklärt Bernd und wendet sich anschließend mir zu.
    „Und jetzt mal hopp, dass du nach Hause kommst und noch etwas Schlaf nachholst, du siehst echt Scheiße aus“, teilt er mir freundlicherweise mit und erntet daraufhin nur ein abfälliges Schnaufen von mir. Zügig schlüpfe ich in meine Jacke, da Bernds Worte schlagartig meinen Körper wieder auf meine immer noch vorhandene Müdigkeit aufmerksam gemacht haben und verlasse, gefolgt von Niklas, das Büro.

Ein flüchtiger Blick auf die Uhr zeigt mir an, dass es inzwischen kurz nach halb zwölf ist und ich nicht mal bemerkt habe, wie die Zeit verflogen ist. Dann muss ich mich jetzt aber wirklich beeilen, um wenigstens vor der nächsten Schicht noch ein wenig Schlaf zu bekommen. Und so eile ich hastig durch das Lokal auf den Ausgang zu, als mich Niklas zurückhält.
    „Julian?“, ruft er mir nach, was mich seufzend herumfahren lässt. Dennoch lächle ich ihn an, als er zielstrebig auf mich zukommt. Kurz bevor er mich erreicht, hebt er seine Hand und grüßt jemandem links von ihm, woraufhin mein Blick ihm ganz automatisch folgt und mich erstarren lässt.

Dort drüben sitzt Sebastian, mit einem älteren Herrn in Anzug und Krawatte, der ununterbrochen mit einem mürrischen Gesichtsausdruck auf Sebastian einredet, während der lächelnd den Gruß von Niklas erwidert.

„Du… du kennst den?“, dringt es prompt aus meiner Kehle, bevor ich es zurückhalten kann und beiße mir direkt verschämt auf die Unterlippe.
    „Sebastian? Ja, das ist ein Freund von meinem Bruder“, erklärt mir
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