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Wenigstens für eine Nacht

Wenigstens für eine Nacht

Titel: Wenigstens für eine Nacht
Autoren: C. Griehte
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trocken fest und lässt mich schwer schlucken.
    „Jetzt gib schon her, bevor es noch kalt wird“, zische ich ihn gereizt an und reiße ihm den Teller mit der Pasta aus dem Fingern, was ihm ein Kopfschütteln entlockt.
    „Genau das meine ich. Du bist doch sonst nicht auf die Klappe gefallen. Du solltest dich nicht wegen ihm von seinem Kumpel begrabschen lassen“, redet er sanft auf mich ein und ich weiß ja, dass er recht hat. Dennoch reagiere ich nun mal in Sebastians Nähe einfach komplett anders als üblich. Da kann ich doch auch nichts für.
    „Hast du nichts zu tun?“, knurre ich ihn schließlich an und wende mich ab, um das Essen an einen der Tische zu bringen, der glücklicherweise weit genug von Sebastian und seinen Freunden entfernt ist. Allerdings verlangen die Jungs im nächsten Augenblick auch schon nach einer weiteren Bestellung und so ergebe ich mich in mein Schicksal und steuere tapfer den Tisch an.
    Zu meiner Überraschung gibt es dieses Mal keine Zwischenfälle und auch das Überbringen der Getränke läuft reibungslos und bereitet mir fast so etwas wie ein Hochgefühl. Das allerdings umgehend wieder absackt, als mir einfällt, dass jedes Mal ein anderer der Gruppe die
     
    Rechnung bezahlt und heute ausgerechnet Sebastian an der Reihe ist. Oh mein Gott. Das überlebe ich nicht. Allein schon die Vorstellung daran, treibt mir Schweißperlen auf die Stirn und ich trinke zügig einen Schluck kaltes Wasser um mich abzukühlen.
    „Man, Julian. Das wird ja von mal zu mal schlimmer mit dir“, führe ich erneut eines meiner Selbstgespräche und zucke erschrocken zusammen, als sich hinter mir jemand räuspert. Der sich bei genauerer Betrachtung als dieser Robert herausstellt.
    „Kannst du uns noch eine Runde Wodka RedBull machen?“, grinst er mich schmierig an.
    „Natürlich“, zwinge ich mich zu einem freundlichen Lächeln, was mir direkt entgleitet, als er mich erneut anzwinkert und sich provozierend über seine Lippen leckt.

„Danke, mein Süßer“, raunt er und breitet ein Gefühl von Übelkeit in mir aus und ich nehme all meinen Mut zusammen.

„Jetzt hör mir mal gut zu. Ich… bin… nicht… dein… Süßer… klar?“, raune ich ihm drohend entgegen und funkle ihn sauer an, woraufhin er kurz auflacht und zurück an seinen Platz verschwindet.
    Routiniert und innerlich vor mich hinfluchend über diesen Typen und mich, weil ich mich so von ihm provozieren lasse, mixe ich die sechs Getränke zusammen und bringe sie schließlich zum Tisch der Jungs. Kaum das ich jedem ein Glas bereitgestellt habe, packt mich dieser Widerling Robert an meiner Hüfte und zerrt mich auf seinen Schoß, wa s mir ein erschrockenes quieken entlockt.
    „Na, hat sich die kleine Wildkatze wieder beruhigt?“, raunt er mir lasziv ins Ohr und grinst scheinbar dabei, während ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien. Was mir nicht wirklich auf Anhieb gelingt, bis er abrupt seine Hände von
     
    mir nimmt, weil einer der anderen ihn ärgerlich zurechtweist und ich sofort aufspringe.
    „Was soll die Scheiße, man? Hast du sie noch alle?“, erkenne ich jetzt ganz deutlich die Stimme von Sebastian, die selbst jetzt noch einen samtigen Ton hat und wende mich ab. Gehe aufgewühlt wieder hinter die Bar und kann auch dort noch die gedämpfte Diskussion mitverfolgen.
    „Ach komm schon, Sebastian. Hab dich nicht so. Der steht doch auf Schwänze“, findet dieser Robert seine Aktion scheinbar immer noch total lustig und bemerkt nicht mal, dass keiner seiner Kumpels mitlacht.
    „Na, auf deinen steht er ja augenscheinlich nicht“, gibt Sebastian keck zurück und bringt seinen Freund damit schlagartig zum Schweigen, wobei jetzt die anderen an der Reihe sind zu kichern. Und auch ich muss mir ein Grinsen verkneifen, weil mein verliebtes Herz natürlich die Aktion von Sebastian absolut bezaubernd findet und sich immer mehr in diesem Gefühlschaos verliert.
    Zum Glück fordern die anderen Gäste im Lokal meine Aufmerksamkeit, sodass ich den Vorfall ziemlich schnell verdränge und mich wieder voll und ganz meiner Arbeit widme. Ich habe es sogar ohne Komplikationen geschafft den Tisch mit den Jungs noch das ein ums andere Mal zu versorgen. Robert hat immer direkt seinen Blick abgewendet, wenn ich ihren Tisch ansteuerte und scheint doch einiges an Respekt vor Sebastian zu haben. Worüber ich sehr froh bin, auch wenn ich es mir nicht erklären kann. Weil ich ihn bisher immer nur als einen ruhigen, sehr freundlichen, immer
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