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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen
Autoren: Sidney Sheldon
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Sie sich«, flehte sie den Fahrer an.
    Er musterte sie im Rückspiegel. »Junge Frau, ich bin kein Flieger.«
    Dana lehnte sich zurück und dachte voller Sorge an das, was ihr bevorstand. Matt müsste ihre Nachricht inzwischen erhalten und die Polizei verständigt haben.
Bis ich dort bin, ist die Polizei bestimmt schon da. Und wenn nicht, muss ich sie hinhalten, bis sie eintrifft.
Dana öffnete ihre Handtasche. Sie hatte immer noch das Pfefferspray.
Gut.
Sie wollte es Roger oder Pamela nicht zu einfach machen.
    Als sich das Taxi dem Haus der Hudsons näherte, blickte Dana aus dem Fenster und hielt Ausschau nach der Polizei. Nirgendwo war etwas zu sehen. Nicht ein einziger Streifenwagen stand auf der Auffahrt. Sie meinte vor Angst schier ersticken zu müssen. Sie musste daran denken, wie sie das erste Mal hier gewesen war. Wie wunderbar ihr Roger und Pamela vorgekommen waren. Aber sie waren mörderische Monster, voller List und Tücke. Und sie hatten Kemal. Jetzt empfand sie nur mehr abgrundtiefen Hass für sie.
    »Soll ich warten?«, fragte der Taxifahrer.
    »Nein.« Dana bezahlte ihn, stieg die Treppe zur Haustür hinauf und klingelte. Ihr Herz raste.
    Cesar öffnete die Tür. Als er Dana sah, strahlte er. »Miss Evans.«
    Und mit einem Mal wurde Dana klar, dass sie einen Verbündeten hatte. Sie bot ihm die Hand. »Cesar.«
    Er ergriff sie mit seiner mächtigen Pranke. »Freut mich, Sie zu sehen, Miss Evans«, sagte Cesar.
    »Ganz meinerseits.« Und Dana meinte es ernst. Sie war davon überzeugt, dass Cesar ihr helfen würde. Die Frage war nur, wann sie ihn darauf ansprechen sollte. Sie blickte sich um. »Cesar –«
    »Mr. Hudson erwartet Sie im Arbeitszimmer, Miss Evans.«
    »Gut.« Dies war nicht der richtige Moment.
    Dana folgte Cesar durch den langen Flur, wobei ihr all die unglaublichen Dinge durch den Kopf gingen, die sich ereignet hatten, seit sie zum ersten Mal hier entlanggegangen war. Dann standen sie vor dem Arbeitszimmer. Roger saß an seinem Schreibtisch und packte gerade einige Unterlagen zusammen.
    »Miss Evans«, sagte Cesar.
    Roger blickte auf. Dana sah Cesar nach, als er sich wieder verzog. Am liebsten hätte sie ihn zurückgerufen.
    »Nun denn, Dana. Treten Sie ein.«
    Dana ging hinein. Wutentbrannt wandte sie sich an Roger. »Wo ist Kemal?«
    »Ach, der liebe Junge«, versetzte Roger Hudson.
    »Die Polizei ist bereits unterwegs, Roger. Die sind jeden Moment hier. Wenn Sie uns irgendetwas antun –«
    »Oh, ich glaube nicht, dass wir uns wegen der Polizei Sorgen machen müssen, Dana.« Er kam auf sie zu, und ehe Dana wusste, wie ihr geschah, hatte er ihre Handtasche an sich gerissen und untersuchte sie. »Pamela hat mir berichtet, dass Sie Pfefferspray besitzen. Sie haben Vorsorge getroffen, nicht wahr, Dana?« Er nahm die Dose, hob sie hoch und sprühte ihr das Pfefferspray mitten ins Gesicht. Sie schrie vor Schmerz auf.
    »Sie wissen noch nicht, was wirkliche Schmerzen sind, meine Liebe, aber ich versichere Ihnen, dass Sie es noch erfahren werden.«
    Dana liefen die Tränen über das Gesicht. Sie versuchte sie wegzuwischen. Roger wartete, bis sie fertig war, dann sprühte er sie wieder an.
    Dana schluchzte auf. »Ich möchte Kemal sehen.«
    »Selbstverständlich. Und Kemal möchte Sie sehen. Der Junge ist außer sich vor Angst, Dana. Ich habe noch nie jemanden erlebt, der so viel Angst hat. Er weiß, dass er sterben wird, und ich habe ihm klar gemacht, dass auch Sie sterben werden. Sie meinen, Sie wären schlau gewesen, nicht wahr, Dana? Tatsächlich aber waren Sie sehr naiv. Wir haben Sie benutzt. Wir wussten, dass irgendjemand in der russischen Verwaltung erfahren hatte, was wir tun, und damit an die Öffentlichkeit gehen wollte. Aber wir konnten nicht feststellen, wer es war. Aber durch Sie haben wir es herausgefunden, nicht wahr?«
    Dana hatte wieder die blutigen Leichen von Sascha Schdanoff und seiner Freundin vor Augen.
    »Sascha Schdanoff und sein Bruder Boris waren sehr schlau. Boris haben wir bislang noch nicht gefunden, aber wir werden ihn schon noch kriegen.«
    »Roger, Kemal hat mit alledem nichts zu tun. Lassen Sie ihn –«
    »Ich glaube nicht, Dana. Ihretwegen habe ich mir zum ersten Mal Sorgen gemacht, als Sie sich mit der armen, unglückseligen Joan Sinisi trafen. Sie hatte mitgehört, wie Taylor Winthrop über das russische Vorhaben redete. Er wollte sie nicht umbringen lassen, weil es zwischen ihnen eine Verbindung gab. Folglich hat er sie nur gefeuert. Als sie ihn daraufhin
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