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Wen das Feuer verbrennt (German Edition)

Wen das Feuer verbrennt (German Edition)

Titel: Wen das Feuer verbrennt (German Edition)
Autoren: Barbara Winter
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ein
Jahr lang eine Stimme ertragen kann, die es schafft mich so zu
erregen.....!“
    Erneut blieb Ravenna
die Luft weg. Welche Dreistigkeit! Hatte der Duke überhaupt kein
Schamgefühl? Er benahm sich taktlos, schamlos! Er war so...so roh!
Das war ja nicht zum Aushalten! Es wurde Zeit, dass sie ihn in seine
Schranken verwies.
    „ Mylord,
falls Ihr damit andeuten wollt, dass Ihr eventuell Lustknaben ......
!“ Weiter kam sie nicht. Sein schallendes Gelächter unterbrach sie
jäh und hallte wider zwischen den glasierten Kacheln.
    Ravenna fand die
ganze Situation überhaupt nicht lustig. Sie fröstelte. Ihr
Badewasser war längst abgekühlt, aber sie getraute sich nicht vor
diesem beeindruckenden Mann aus der Wanne zu steigen. Er stand noch
immer sehr dicht neben ihr, die Hände auf die unverschämt schmalen
Hüften gestützt. Ravennas Blick fiel auf seinen muskulösen,
flachen Bauch, folgte der schmalen Haarlinie, die vom Nabel abwärts
führte und hinter dem Bund seiner stark rutschgefährdeten Kniehose
verschwand. Ihr Blick glitt noch tiefer nach unten und blieb an der
deutlich hervorspringenden Wölbung seiner dünnen Hose hängen. Er
hatte offenbar die Wahrheit über ihre Stimme gesagt. Schauer liefen
Ravenna über den Rücken. Auch wenn sie es sich nur sehr zögerlich
eingestand: Es war ein berauschendes Gefühl, dass sie diesen fremden
Mann so schnell erregen konnte.
    „ Seid
unbesorgt, Sir Raven“ wieder war da dieses tiefe, verhaltene Lachen
„selbst wenn es weitere sieben Jahre dauern würde, bis wieder eine
Frau das Bett mit mir teilt, würde ich niemals auf die Dienste eines
Lustknaben zurückgreifen!“ Er amüsierte sich offenbar prächtig.
    „ Sie
hatten seit sieben Jahren keine Frau mehr?“ entfuhr es Ravenna
unwillkürlich. So von Mann zu Mann durfte man so indiskrete Fragen
sicherlich stellen, hoffte Ravenna.
    Der Duke legte den
Kopf zur Seite und schaute belustigt in ihre Richtung.
    „ Wie
lange hattet Ihr denn keine Frau mehr, Sir Raven. Hattet ihr
überhaupt schon eine?“ fragte er stattdessen. Sein väterlicher
Ton ärgerte Ravenna. Sie überlegte. Wieviele Frauen würde ein
einundzwanzigjähriger Mann wohl schon gehabt haben? War hier Prahlen
angesagt? Ravenna rutschte unbehaglich in der Badewanne hin und her.
Sie kam ins Schwitzen. Gerade wenn sie dachte eine heikle Situation
erfolgreich gemeistert zu haben, stolperte sie geradewegs in die
nächste.
    Was um Himmels
Willen sollte sie nur antworten? Sie entschloss sich zu einer
Mischung aus Wahrheit und Dichtung!
    „ Eigentlich
geht es Euch nichts an, Mylord, aber... wie ich bereits vorhin
erwähnt habe. Ich bin ein Bäumchen. Welche Frau glaubt Ihr, will
ein Bäumchen, wenn sie Bäume haben kann?“ Ravenna gelang es in
ihrer Stimme Bedauern und Betroffenheit mitschwingen zu lassen. Sie
war stolz auf sich. Ja, die Rolle des schüchternen, verklemmten
Baronets war einfach zu spielen und lag ihr ganz gut. Außerdem war
es die ideale Lösung, um eventuellen, amourösen Ansinnen
heiratswilliger Damen aus dem Weg zu gehen.
    „ Oha!
Ihr seid noch Jungfrau!“ Erneut errötete Ravenna bis über beide
Ohren. Musste dieser Mann denn immer alles so deutlich beim Namen
nennen? Und nahm dieser Spuk denn gar kein Ende!
    „ Nun,
mein junger Freund, lasst Euch gesagt sein, es gibt Damen, denen es
egal ist, ob Ihr einen Baum oder ein Bäumchen in der Hose habt. Für
einige, wenige Schillinge machen diese Damen Euch zumindest zum Mann!
Wenn Ihr wollt......!“
    „ Vielen
Dank für Eurer großzügiges Angebot, Mylord!“ unterbrach ihn
Ravenna eiligst. Sie hatte genug von dieser höchst verfänglichen
Konversation. Wo sollte dies alles noch hinführen? Sie redete sich
hier um Kopf und Kragen. Der Duke musste schleunigst von hier
verschwinden, damit sie endlich aus dieser Wanne rauskam. Der Duke
schien ihre Gedanken lesen zu können.
    „ Vielleicht
sollten wir es zunächst dabei bewenden lassen“ schmunzelte er vor
sich hin „Es war eine lange Reise für Euch, Sir Raven! Ihr solltet
die Badewanne jetzt besser verlassen, bevor mehr als nur eure Haut zu
schrumpeln beginnt...!“ Ravenna hörte wieder dieses leise, kehlige
Lachen in seiner Stimme. Er erhob sich und zu Ravennas Erleichterung
schien er endlich gehen zu wollen.
    „ Bevor
ich es vergesse: Ich erwarte Euch morgen Abend pünktlich zum
Abendessen in meinem Salon!“ Ohne eine Antwort von ihr abzuwarten
verschwand der Duke genauso lautlos wie er gekommen war.

    Kapitel
5

    Ravenna
erwachte
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