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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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ein junges, dunkelhaariges Mädchen überbracht hatte.
    Er las sie dreimal, weil er nicht glauben wollte, was sie besagte. Schließlich blickte er zu dem Mädchen auf. »Bist du sicher, Helena?« fragte er.
    »Er hat den Kontaktzeitpunkt um volle dreißig Stunden überschritten. Natürlich haben wir keine festen Beweise, aber wir können nur annehmen, daß ein Agent seines Formats Mittel und Wege finden würde, in diesem Zeitraum Kontakt aufzunehmen–falls er noch am Leben ist.«
    »Verdammt!« Der Mann in Grau zerknüllte das Papier zu einer Kugel und schleuderte es gegen die nächste Wand. Sein Blick trübte sich. »Wieviel sind es insgesamt?«
    »Neunundachtzig«, sagte das Mädchen verbittert.
    Der Mann stützte sich mit den Ellbogen auf den Schreibtisch und begrub den Kopf in den Händen. Neunundachtzig Männer und Frauen, die er und seine Vorgänger in den Tod schickten -nur wegen eines Stückchens Papier. Ein alberner Fetzen Papier, mit dem man eben drauf und dran war, das Schicksal des Imperiums zu bestimmen.
    »Es ist nicht dein Fehler«, tröstete ihn das Mädchen. Sie legte ihm die schlanken Hände auf die Schultern. »Ich kenne zwar nicht alle Einzelheiten des Falles, aber es handelt sich offensichtlich um eine viel härtere Nuß, als man ursprünglich annahm.«
    »Ich muß dauernd daran denken, daß ich irgend etwas hätte tun können, daß ich vielleicht irgendwelche Schritte hätte unternehmen sollen und es unterlassen habe.«
    Das Mädchen sah ihn voll Mitgefühl an. Im Dienste des Imperiums zu stehen war keine Kleinigkeit. Es veränderte einen Menschen und erhob ihn über die gewöhnlichen Sterblichen. Die Anforderungen des Dienstes waren weitaus härter, als es die Wünsche eines nörgelnden Eheweibes je sein konnten. Der Dienst nahm einem alles und ließ einen dann fallen, strafte Fehler mit Schuldgefühlen und belohnte Erfolge mit wenig mehr als einem anerkennenden Nicken. Und doch waren Tradition und Ruhm nicht ohne Anziehungskraft...
    »Du hättest nicht viel tun können«, sagte sie behutsam. »Du hast unsere besten Agenten eingesetzt.«
    Der Mann sah auf. Seine Miene ließ erkennen, daß er in Gedanken weit weg war.
    »Nein, habe ich nicht. Die besten habe ich zurückbehalten, in der Hoffnung, ich müßte sie gar nicht einsetzen. Vielleicht wollte ich mir nicht eingestehen, daß die Gefahr so groß war.«
    Er stand auf und schritt den Raum ab, ehe er vor dem großen Aussichtsfenster stehenblieb. Aus dieser Höhe war der Blick überwältigend. Die Wellen des Atlantiks schlugen sanft an den Strand von Miami Beach, während die näher kommende Nacht den Himmel im Osten verdunkelte. Das sah so friedvoll aus, daß er an die vielen Verschwörungen gegen das Imperium fast nicht glauben konnte. Fast nicht.
    »Jetzt gestehe ich es ein«, sagte er. »Ich habe mich geirrt. Ich hoffe nur, daß es nicht zu spät ist, meinen Irrtum zu korrigieren.« Er drehte sich zu dem Mädchen um. »Es wird Zeit, daß der Zirkus in die Stadt kommt.«

2. KAPITEL
Jules und Yvette
    DesPlaines (Planet) 15, siehe Kat. 4-1076-9525. Heeresstärke PX-3M-RKQ. Bevölkerung (2440) 7,500.000. Kolonie 2018 Fr (qv) & NrAm (qv) phys. cult. Allg. Standard Gruppe 229. Hauptbeitrag für Galaxis: Zirkus Galaxis o/t, Schwermetalle, Edelsteine.
    (Enzyklopädia Galactica, Band 9, Nummer 2937.)
    In der einen oder anderen Form stellte der Zirkus eine der ältesten Arten ehrbaren Vergnügens für die Menschheit dar. Sportereignisse, Theater, Filme, Radio, Fernsehen und Sensibilatoren -sie alle hatten versucht, ihm den Rang an Beliebtheit abzulaufen, aber nur mit geringem und nicht anhaltendem Erfolg. Das Staunen über die menschliche Beweglichkeit, die offenen Münder bei todesverachtenden Nummern, die Spannung des Publikums, wenn menschliches Leben allein von Geschicklichkeit abhing -das alles hatte sich nicht geändert.
    Genau das war der galaktische Zirkus – der Zirkus. Wo immer er spielte, stahl er allem anderen die Schau und bildete eine Attraktion, deren Namen allein schon gleichbedeutend mit Spannung war.
    Für den Erfolg des Zirkus gab es gute Gründe, nicht zuletzt die Tatsache, daß der Direktor – zufällig handelte es sich um Etienne d'Alembert, Herzog von DesPlaines – für alle seine Nummern höchste Perfektion verlangte. Der Fortbestand des Zirkus war hauptsächlich den Bemühungen der d'Alemberts zu verdanken–ganze 98% des Personals waren Mitglieder dieser Familie–, und die d'Alemberts waren eine Sippe mit beachtlichem
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