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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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gegen ihn krachen. Als trainierter Sportler machte er sich das zunutze und ließ sich, den Tierleichnam über sich, rücklings fallen. Sein plötzlicher Sturz hatte zur Folge, daß der Ansprung des zweiten Hundes zu hoch ausfiel und über ihn hinwegging und daß ihn jener der zwei überlebenden Wachtposten, der seine Waffe mittlerweile in Anschlag gebracht hatte, ebenfalls verfehlte. Der Mann in Schwarz hatte ein besseres Ziel. Noch im Fallen traf er den Posten mit dem tödlichen Strahl.
    Der fünfte stand schußbereit da. Er konnte jedoch nicht genau zielen, da sein Opfer vom Körper des Hundes verdeckt war. Der sengende Strahl traf ganz überflüssigerweise den Leib des bereits toten Tieres, und der Eindringling begann jetzt rasch zu reagieren. Nach dem Aufprall auf den Boden bewegte er sich, ununterbrochen am Boden dahinrollend, zu den Füßen des Wachtpostens hin und ließ dabei seine Waffe Strahlen spucken. Der fünfte Posten fiel um, der zweite Hund ebenso. Der Mann in Schwarz befand sich nun allein im Raum mit dem Safe und dem kostbaren Stück Pergament, das er enthielt.
    Jetzt kam es auf Schnelligkeit an. Obgleich er fast sicher war, daß keiner der Posten die Alarmglocke hatte betätigen können, durfte er sich darauf nicht verlassen. Er stürzte zum Safe, untersuchte ihn kurz und entdeckte, daß es ein Kombinationsmodell war, das vor Alarmanlagen nur so strotzte. Er machte sich daran, sie außer Gefecht zu setzen. Als das erledigt war, machte er mit Hilfe von Magnetscannern die Kombination ausfindig.
    Als der letzte Zahn mit einem Klicken einrastete, faßte er entschlossen nach dem Safegriff. Mit dem Öffnen des Safes würde wahrscheinlich ein Alarm ausgelöst werden – gleichgültig, wie viele er bereits entschärft hatte. Aber das war dann unwichtig -sobald er das Dokument hatte, würden die zwei Raketenröhren hinten am Rücken ihn durch das Fenster hinaustragen, weit weg von hier, ehe man seine Verfolgung aufnehmen konnte. Mit einem Seufzer der Erleichterung zog er an dem Griff und ließ die Magnetstahltür aufschwingen.
    Es blieb ihm nur ein Augenblick des Staunens, als der Strahl aus der Decke, ausgelöst durch das Öffnen der Tür, seinen Körper zu Staub verbrannte. Die verkohlten Reste des Meisteragenten blieben in einem Häufchen vor dem gähnend leeren Safe liegen.
    Der zweite Mann steckte in Gewändern aus scharlachrotem Satin. Die langen, wallenden Ärmel waren drei Zentimeter breit mit Nohar-Pelz besetzt – dem edelsten und kostbarsten Fell der Galaxis. Der Satin war weich um seine hochgewachsene Gestalt drapiert und verlieh ihm ein majestätisches – wenn auch ein wenig satanisches – Aussehen. Das rote Satinkäppchen, goldbestickt, saß knapp auf seiner dichten, schwarzgrauen Haarmähne.
    Er wandte lässig den Kopf, als ihm der Bote die entschlüsselte Nachricht brachte. Einen Augenblick lang hielt er das gefaltete Blatt Papier in der Hand, ohne ihm Beachtung zu schenken. Die langen, spitz zulaufenden Finger – fast unsichtbar unter der Fülle von Rubin- und Diamantringen – liebkosten die Glätte des Papiers. Er entließ den Boten und entfaltete schließlich das Blatt. Die darin enthaltene Nachricht zauberte ein Lächeln auf seine scharfen Züge – ein Lächeln, bei dem der Herzschlag eines jeden Beobachters ausgesetzt hätte. Der Mann strich sich nachdenklich über den schwarzen Spitzbart, als dächte er: Wieder einer mehr, Zander. Wie du sicher weißt, bleiben dir nicht mehr viele. Die Partie gewinne ich.
    Er legte die Nachricht auf einen mit üppigem Schnitzwerk verzierten Tisch aus Solenta-Holz neben seinem Sessel und nahm ein großes Stück Pergament zur Hand, das darauf gelegen hatte. Auf dem Pergament prangte in einer Ecke ein farbenprächtiges Wappen: drei goldene Drachen auf purpurnem Feld, ein Schrägbalken und dreizehn Punkte auf einem Blutfeld. Langsam ließ er den Blick über den Wortlaut der Proklamation unter dem Wappen schweifen:
    »Allen Bewohnern des Imperiums sei kundgetan ... Banion ist mein leiblicher Sohn ... Prinz von Durward und von allen Dominions ... rechtmäßiger Erbe und Thronfolger ...«
    Er brauchte die Proklamation gar nicht in allen Einzelheiten nachzulesen – schon längst hatte er die kurze, aber wichtige Verlautbarung seinem Gedächtnis einverleibt – ja, es war gefährlich und ein Luxus, das Dekret dem Spezialgewölbe entnommen zu haben, das wußte er. Aber es in der Hand zu halten, verlieh ihm ein Machtgefühl, das auch die kälteste Nacht zu
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