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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter
Autoren: William C. Anderson
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Sicherheitssystemen für die Sicherheitssysteme, daß es ein Wunder ist, wie sich diese Dinger überhaupt noch vom Boden abheben können. Jetzt werden wir das Problem von der entgegengesetzten Seite anpacken müssen.«
    »Bitte, Liebling, wie soll ich das verstehen?«
    »Ich weiß jetzt, warum Gillespie mir eine Gehirnreinigung befahl. Zum erstenmal sehe ich klar. Und nicht mehr als fünf Martinis hat es dazu gebraucht. Zäumen wir unser Pferd am Schwanz auf. Verstehst du, was ich meine, Melodie? Anstatt den Menschen, das schwächste Glied in unserer Kette, den Gegebenheiten anzupassen, haben wir bisher versucht, die Gegebenheiten so zu gestalten, daß sie in etwa den Bedürfnissen des Menschen entsprechen. Die Astronauten sind großartige Kerle, aber es reicht bei ihnen nicht weit genug. Wir brauchen den menschlichen Geist mit seinem Urteilsvermögen, um das Leitsystem an Ort und Stelle zu kontrollieren und notfalls zu korrigieren. Was wir aber nicht brauchen können, ist der althergebrachte menschliche Körper mit seiner Anfälligkeit gegen die hohe Beschleunigung oder gegen heftige Vibrationen und andere zerstörende Effekte, die in überstarken Raketen beobachtet worden sind. Eine unserer Grundregeln lautet, daß zehn Zentner Antriebskraft erforderlich sind, um ein einziges Pfund in eine entsprechend hohe Umlaufbahn zu tragen. Bei einem langen Weltraumflug wirkt sich jedes Extrapfund, das an Nahrung, Wasser und flüssigem Atmungssauerstoff für die Astronauten gebraucht wird, in geradezu astronomischen Zahlen auf die Antriebskraft aus. Kein Wunder, daß wir so verdammt viele Pannen haben. Unser Fehler ist, daß wir, behindert durch unsere eigenen physischen Unzulänglichkeiten, hinauf in den Weltraum zu hinken versuchen. Das aber ...«
    »Moment, mein Freund! Du bist zwar ein wenig schmal in den Wangen und ein bißchen kahl über den Schläfen, aber sonst glaube ich bei dir nicht an physische Unzulänglichkeiten. Drück mich an deine knochige Männerbrust, und ...«
    »Weißt du, was absolut lächerlich ist? Daß wir uns in einem Zeitalter, da wir Atome spalten und mit zehnfacher Schallgeschwindigkeit fliegen können, noch immer damit begnügen, in demselben veralteten Körper herumzulaufen, den wir von Adam und Eva geerbt haben. Des Menschen Behälter für seine zahlreichen verschiedenen Organe, seine Drüsen, seine Lebenskräfte, seine Nerven, Muskeln, Sehnen und Knochen besteht nach wie vor aus demselben nicht-stromlinienförmigen, unzweckmäßigen Gebilde mit herausragendem Kopf und bruchgefährdeten Gliedmaßen, genau wie während der Neandertalerperiode. Weißt du, daß dieses alte Wrack selbst unter günstigsten Voraussetzungen nicht mehr als einundzwanzig Schwerkrafteinheiten zu ertragen vermag? Und auch das nur auf dem Rücken liegend? Der Weltraum müßte mindestens fünfzig Schwerkrafteinheiten widerstehen können.«
    »Mein Freund, sprich nicht geringschätzig über das Auf-dem-Rücken-Liegen. Ich hörte sagen, unter Umständen könne es ganz vergnüglich sein ...«
    »Ich weiß genau, was ich zu tun habe«, erklärte McDermott mit entrücktem Blick. »Ich werde eine neue Methode versuchen!«
    »Oh, fein! Gehen wir rasch in meine Garderobe ...«
    »Ich denke, ich weiß die Lösung für unser Problem. Ich habe eine Idee, wie wir menschliches Urteilsvermögen in unsere Flugkörper bringen und sie damit instand setzen können, ihre Aufgaben in zweckmäßigster Art zu erfüllen. Ich werde den Astronauten so gestalten, daß er die wichtigste Rolle spielt, statt umgekehrt.« McDermott schlug mit der Faust auf den Tisch. »Ich denke, ich habe es.«
    »Großartig, mein Liebster! Aber was hast du – genau?«
    »Zunächst werde ich Doktor Ehrick aufsuchen. Wir nehmen es noch heute abend in Angriff.« McDermott erhob sich und legte eine Banknote auf den Tisch. »Bezahl die Rechnung, Melodie – ja, bitte?« Er küßte sie auf die Stirn und wollte gehen.
    »Was tust du denn bei Doktor Ehrick, du leidenschaftlicher Sexfanatiker?« fragte Melodie mit einem tapferen Versuch, ihre Enttäuschung zu unterdrücken. »Ich meine – für den Fall, daß jemand es wissen möchte?«
    »Mit ihm gedenke ich den menschlichen Körper umzuformen«, sagte McDermott bereits im Gehen. »Was sonst?« Und schon entschwand er durch die Tür.
    »Was sonst?« wiederholte Melodie kopfschüttelnd und blickte bekümmert auf gewisse Partien ihres Oberkörpers hinab. »Fast fünfundzwanzig Jahre habe ich gebraucht, um diese sechsundneunziger
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