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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter
Autoren: William C. Anderson
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Sie.«
    »Nein. Zieht ihr beiden allein los. Ich bin heute abend für nichts zu haben als mein Bett.«
    »Weniger Gerede und mehr Taten!« kommandierte Callaghan. Er nahm McDermotts einen Arm, Billie Lee nahm den anderen. Zwischen sich schleppten sie McDermott aus der Tür und zu einem langen roten Cadillac-Kabriolet mit aufgeklapptem Verdeck.
    McDermott pfiff verwundert durch die Zähne. »Seit wann denn ein richtiges Auto? Wo ist der Leichenwagen?«
    »In der Garage, hat eine tote Batterie«, kicherte Callaghan. »Komisch, was? Ein Leichenwagen mit toter Batterie! Beinah metaphysisch, wie?«
    »Wer ist das da auf dem Fondsitz?« fragte McDermott argwöhnisch.
    »Das Elixier, von dem ich Ihnen erzählte, mein Freund. Es kratzt nicht und beißt nicht. Steigen Sie ein.«
    Ehe McDermott etwas tun oder sagen konnte, wurde er von der stämmigen Buffalo Billie Lee in den Wagen bugsiert und auf den freien Fondsitz geschoben. Als er den Kopf zur Seite wandte, sah er unvermittelt in die brennenden Augen von Miß Melodie Monahan. Über die Begegnung offenbar genauso perplex wie McDermott, fauchte sie: »Verwünscht, diese Billie Lee! Angeblich wollten wir hier Callaghan abholen, um mit ihm zu einer Kinonachtvorstellung zu fahren!«
    McDermott saß nur da und starrte sie an, wobei er vergaß, seinen Mund zuzumachen.
    »Glotz mich nicht so an, Major McDermott! Ich habe nichts mit Callaghans Trick zu tun! Bei Gott, diesen Kuppler möchte ich umbringen!« Melodie langte zum Türgriff und wollte die Tür öffnen.
    Diese plötzliche Bewegung schien McDermotts Erstarrung zu lösen. Er griff hastig nach Melodies Hand, während seine Lippen etwas Mühe hatten, den kleinen Satz auszusprechen: »Wir haben ein Raumschiff auf dem Weg zum Mond!«
    »Ich weiß«, entgegnete Melodie, »ich habe ein Fernsehgerät. Meine Glückwünsche. Wenn du mich jetzt entschuldigst ...«
    McDermotts Lippen brachten einen zweiten Satz zustande: »Das ist ein großer Sprung vorwärts!«
    »Laß mich los, damit ich einen Sprung aus diesem Sitz tun kann!«
    »ADAM und EVA haben uns im Weltraumrennen an die Spitze gebracht! Weißt du, was das bedeutet?«
    »So sehr interessiert mich das Weltraumrennen eigentlich nicht. Aber – hat dies alles vielleicht irgendwie mit deinen Wiedererscheinen unter gewöhnlichen Sterblichen zu tun?«
    McDermotts linker Arm war zu dem Entschluß gelangt, nun endlich aktiv zu werden, und begann zarte Schultern zu umschlingen, wobei der Armbesitzer äußerte: »Was ich zu sagen versuche, Melodie, ist, daß ich dich sehr liebe. Du hast mich zum elendesten Mann in der ganzen Welt gemacht.«
    »Oh, danke«, murmelte Melodie und ließ den Türgriff los. »Und du hast mich zur unglücklichsten Frau in der gesamten Schöpfung gemacht.«
    »Was zu bedeuten scheint, daß wir füreinander bestimmt sind«, sagte McDermott scharfsinnig. »Melodie, es tut mir leid, daß ich mich bei dieser Sache als weltbester Einfaltspinsel erwiesen habe.«
    »Das bist du nicht ohne mein Zutun geworden«, bekannte Melodie, in deren Augen das düstere Schwelen einem munteren Gefunkel gewichen war. »Ich habe die ganze Zeit nachgeholfen.«
    Er fand ihr Gesicht ziemlich nah bei dem seinen. »Hmm, hieltest du es für richtig, wenn ich dich jetzt küsse?«
    Als er endlich wieder Atem schöpfen konnte, erklärte er: »Jetzt bin ich bereit, mich einem anderen Projekt zu widmen.«
    »Welchem zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel dem Projekt ›Mrs. Jeffrey McDermott‹. Wie klingt das?«
    »Oh, Jeff! Ob es heute abend schon zu spät ist?« Abwechslungshalber versuchte sie ihre Zähne ein bißchen an seiner Wange. »Zufällig weiß ich einen alten Friedensrichter, der noch nicht zu Bett gegangen sein dürfte. Entschuldige mich für einen Moment – ich möchte unserem Chauffeur die Adresse sagen.«
    Melodie nannte Callaghan eine Adresse. Als sie sich wieder in ihren Fondsitz lehnte, schnurrte sie wie eine äußerst zufriedene Katze.
     
    Überwältigt von der Pracht des Sternenhimmels und der endlosen Weite ringsum, sausten die zwei Neuvermählten, in ehrfurchtsvolles Schweigen versunken, dem Mond entgegen.
    Auf einmal hob EVA, die bisher bequem an ADAMs Schulter gelehnt hatte, den Kopf. »Oh, ADAM, ich denke eben an Callaghans Hochzeitsgeschenk.« Sie griff in das Kartenfach und holte das kleine Paket heraus. »Wollen wir es jetzt aufmachen?«
    »Ja, mach es auf.«
    »Welche hübsche Verpackung. Ich denke, ich verwahre mir das Seidenband.« Mit typisch weiblicher
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