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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter
Autoren: William C. Anderson
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machen. Aber zuerst fliegen wir zum Mond! Also, Mister Präsident, wenn Sie Ihren Einfluß verwenden würden, um die Weltraumheinis von Kap Kennedy zu veranlassen, daß sie mir endlich die gewünschten Komputerinformationen übermitteln, dann will ich versuchen, Ihnen ein Stück von dem grünen Mondkäse mitzubringen, den der deutsche Lügenbaron Münchhausen so sehr gerühmt hat. Abgemacht?«
    Für ein Weilchen war es so still im Cockpit, daß ADAM das Summen seiner Gehirnpumpe hören konnte. Dann kam laut und klar die Antwort: »ADAM, Sie werden die gewünschten Komputerinformationen schnellstens erhalten.«
    »Ich danke Ihnen, Mister Präsident.« ADAM seufzte erleichtert. »Ich danke Ihnen sehr.«
    »Offen gesagt, ADAM, auf Anraten unserer Weltraumexperten wollte ich Ihnen, wenn irgend möglich, diesen Flug ausreden. Ich sehe jetzt, daß es ein Fehler gewesen wäre. Kein Mann, der versuchen würde, einen selbständigen, vorwärtsdrängenden Geist wie den Ihren zu unterdrücken, hätte ein Anrecht auf den Versuch, das fortschrittlichste Land dieser Erde zu leiten. Sie haben meine volle Unterstützung.«
    »Ich bin Ihnen sehr, sehr dankbar, Mister Präsident.«
    »Und, ADAM, noch ein Wort, ehe ich abschalte.«
    »Ja, Mister Präsident?«
    »Ich gäbe vierhundert Wahlmännerstimmen dafür, bei Ihnen sein zu können. Leben Sie wohl, ADAM. Möge Gott Sie beschützen auf Ihrer Reise.«
     
    Es war spät, und die Bar im Offiziersclub lag verlassen, als zwei feierliche Gestalten erschienen, zwei Barstühle erklommen und zwei doppelte Martinis bestellten.
    »Nun«, sagte McDermott, indem er sich die müden Augen rieb, »wir haben ihm alle Komputerinformationen übermittelt, die er irgend brauchen kann. Alle. Nachträglich dann noch Informationen über die Informationen und schließlich Informationen zu den Informationen über die Informationen. Jetzt können wir nur noch Däumchen drehen, während wir warten.«
    »Ich habe schon verblüffende Dinge erlebt«, bemerkte Callaghan, »aber dieser Flug setzt allem die Krone auf. Was mag unseren Freund getrieben haben, so etwas zu tun?«
    »Ich denke, ich weiß es«, entgegnete McDermott. »ADAM sah eine Chance, das Raumfahrtprogramm auf einen Schlag um etliche Jahre voranzutreiben. Er wußte, daß dieser Flug eine enorme Wirkung auf die Nörgler haben würde, die nicht mögen, daß wir so viel Geld für die Raumfahrt ausgeben. Er ist einer von diesen entschlossenen Dickschädeln, die es eben darauf ankommen lassen.«
    »Sagen Sie mir ehrlich, Jeff – wie sind die Chancen?«
    Die Martinis wurden serviert. McDermott nahm einen Schluck und schüttelte sich wohlig. »Ich würde sagen, ausgezeichnet. Der gefährlichste Teil der Reise ist überstanden. Wenn jemand es schaffen kann, dann ADAM.«
    »Na, ihr Kap Kennedy-Helden solltet glücklich sein! Jetzt habt ihr ein bemanntes amerikanisches Raumschiff auf dein Weg zum Mond!«
    »Ja, ja, natürlich. Die Sache ist zwar nicht ganz so, wie wir sie geplant hatten, aber das Wichtigste bleibt – es ist unterwegs.«
    »Trinken wir darauf«, sagte Callaghan und hob sein Glas. »Auf zwei tapfere Seelen, auf ADAM und EVA.«
    McDermott stieß mit ihm an. »Auf ADAM und EVA.« Sie tranken und saßen dann schweigend da, jeder in seine Gedanken vertieft.
    Schließlich schaute Callaghan zu McDermott hinüber. »Mein Freund, hat Ihnen letzthin mal jemand gesagt, daß Sie schrecklich anzusehen sind? Hohlwangig, hohläugig, mürrisch, wie von allen guten Geistern verlassen? Ich mische mich sonst nicht in anderer Leute Privatangelegenheiten, wie Sie wissen. Aber für Ihren Fall hätte ich zufällig ein Elixier, durch das Sie wieder ins Lot kämen. Interessiert es Sie?«
    »Ach, danke, eigentlich nicht. Ich fühle mich soweit wohl. Nur hatte ich in letzter Zeit wenig Appetit.«
    »Dieses Elixier würde garantiert heilen, was Sie plagt, und außerdem Ihre Hormone aktivieren. Ein einmaliges Rezept!«
    »Nein, jetzt nicht, Cal. Danke. Ich weiß, daß Sie es gut meinen.«
    »Tut mir leid, alter Freund, aber es ist schon bestellt.« Callaghan sah zur Tür. »Dort kommt die Überbringerin.«
    McDermott folgte Callaghans Blick und sah zu seiner Überraschung, daß es Buffalo Billie Lee war. Lächelnd und kichernd kam Billie zur Bar stolziert und begrüßte Callaghan mit einem Kuß auf die Wange.
    »Hast du mitgebracht, was ich dir sagte?« fragte Callaghan.
    Billie nickte.
    »Braves Mädchen. Also, Jeff, trinken Sie aus. Draußen im Wagen habe ich etwas für
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