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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter
Autoren: William C. Anderson
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anrühren.«
    »Nun, Melodie war kürzlich zum Tee bei mir. Sie sieht genauso schrecklich aus.«
    »Kann ich mir schwer vorstellen bei dieser schönen Frau. Aber was hat das mit unserer Spritztour zum Mond zu tun?«
    »Höchst einfach, mein Geliebter. Erinnere dich an das, was McDermott gegen Ende unserer Verlobungsfeier sagte – daß er sich keinem anderen Projekt widmen könnte, ehe ein amerikanisches Raumschiff auf dem Weg zum Mond wäre. Nun ...? Wenn er uns auf dem Weg zum Mond weiß, müßte er also imstande sein, ein neues Interesse ...«
    »Ein neues Interesse, wie etwa eine wohlgestaltete Brünette mit sehr melodiösem Namen – vielleicht?«
    »Mag sein.«
    »Und du nennst mich einen schlauen alten Fuchs!« ADAM grinste. »EVA, du bist eine unheilbare Romantikerin.«
    »Bin ich. Erst recht nach allem, was du für den armen alten General Beauregard getan hast.« Aus dem Fond des Raumflugzeugs ertönten Geräusche, denen zu entnehmen war, daß General Beauregard auf die Nennung seines Namens reagierte.
    General Beauregard war noch nicht recht gewöhnt an seinen neuen Bernhardinerkörper, und einige seiner Bewegungen wirkten etwas unbeholfen. Dasselbe wäre übrigens, um der Wahrheit willen, von den Bewegungen der Leute im Medical Center zu sagen – wenigstens während der drei Wochen, die sie mit der Anfertigung von G.B.s neuem Körper verbrachten. Es fehlte die nötige Erfahrung in der Anfertigung von Bernhardinerkörpern, und für die Transplantation des leicht umnebelten Gehirns eines alkoholsüchtigen Bassethundes gab es überhaupt keinen Präzedenzfall.
    Das erzielte Resultat indessen hatte nicht nur die medizinische Welt verblüfft, es hatte auch Wunder gewirkt an der ins Rutschen gekommenen Moral des alten G.B. und ihm ein völlig neues Hundelebensgefühl verschafft. Gezwungenermaßen befreit vom alten Dämon Alkohol, wurde er seines neuen Körpers froh, daß er dem langweiligen Bäumebewachen entsagte und sich dem standesgemäßeren Job widmete, Hündinnen zu beschnüffeln. Daß er es hierbei bewenden lassen mußte, wirkte nicht deprimierend auf seine Moral; die übrigen Spielregeln waren ihm ja ungewohnt.
    Ohne nennenswerte Mühe erklomm er das Cockpit, wedelte zur Begrüßung mit dem Schweif und legte seinen hübschen Kopf auf EVAs Knie. Während sie ihm den Kopf tätschelte, beugte sie sich hinüber und küßte ihren Gatten zärtlich auf die Wange. »Ich liebe dich, du verdrehter, durch und durch romantischer Kerl!«
    ADAM grinste verlegen. »Halt den Mund, Weib, und halte dich fest.« Er legte seine rechte Hand um den Hebel für den Raketenantrieb. »Alles klar für die Spritztour zum Mond?«
    »Meine Nase ist gepudert.« EVA klappte das Puderdöschen zu und steckte es weg. »Ich bin bereit.«
    »Dann gib acht, Mond! Hier kommen wir!« ADAM drückte den Hebel langsam nach vorn.

20
     
     
    »Du Bastard!« brüllte McDermott in die Sprechanlage. »Du unguter, meuterischer, wahnwitziger Bastard!«
    »Bitte, mäßige deine Worte, Freund«, mahnte ADAM. »Meine Frau hört mit. Es gelüstet sie, hinabzukommen und dir etliche zu schmieren.«
    »ADAM! Du kannst mir das nicht noch einmal antun! Deine Landung in Washington war schlimm genug. Aber diese Idee mit dem Mond ist – ist reiner Wahnwitz! Es ist Selbstmord, glaub mir das!«
    »Wenn du mir nichts als dies zu sagen weißt, Freund, bitte ich dich, nun dem kleinen Ansuchen zu entsprechen, das ich an dich gerichtet habe. Beschaffe mir die Komputerinformationen, die ich brauche, und mach Schluß mit den Redensarten.«
    »ADAM, um Himmels willen!« McDermott war verzweifelt. »Du bist doch nicht allein dort oben! Du hast EVA dabei!«
    »Du sagst es. Welch ein Püppchen!«
    McDermott fühlte sich am Ende seiner Nervenkraft. Mit den Fäusten auf den Tisch schlagend, schrie er: »Verdammt, ADAM! Gibt es denn nichts, was ich sagen könnte, damit dir ein Licht aufgeht?«
    »Doch, alter Freund. Sag einfach ›Bon voyage‹. Und dann lauf zu den Eierköpfen hinüber und laß dir die Daten geben, die ich brauche. Es war nett, mit dir zu plaudern. Ich habe die Umlaufbahn bereits verlassen und verfolge einen Kurs, der mir gut aussieht, aber ich möchte doch wissen, was der Komputer errechnet. Ruf mich an, sobald du die Werte hast. Bis dahin, alter Freund.«
    Völlig resigniert schaltete McDermott die Verbindung ab. Da er ein Geräusch hörte, wandte er den Kopf und sah Callaghan, der eben den Kontrollraum betrat. »Ach, Cal«, ächzte er, »versuchen Sie mal
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