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Weltraumroboter

Weltraumroboter

Titel: Weltraumroboter
Autoren: William C. Anderson
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jetzt will ich doch ...! Äh, bitte, können Sie das Gerät lauter stellen?«
    Der Verteidigungsminister tat dies und sagte dabei entrüstet: »Noch nie ist mir ein so derangiert aussehender Air Force-Mann unter die Augen gekommen. Sicher ist er keiner von unseren!«
    »Wenn ich mich nicht sehr irre«, bemerkte der Präsident, »ist das Cornelius C. Callaghan.«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht, Mister Präsident ...«
    »Ja, er ist es wirklich. Ein Verbindungsoffizier aus dem Pentagon. Ich spielte mit ihm Golf, als ich noch Senator war. Ein jammervoll schlechter Golfspieler, aber sehr begütert. Ihm gehört die Callaghan-Casket-Corporation.«
    »Dann ist er einer von unseren.«
    Der Präsident mußte lächeln über das offensichtliche Unbehagen seines Ministers. »Lassen Sie uns hören, was er sagt.«
    Der Minister regulierte die Tonstärke.
    »... Mister Präsident«, tönte es von Callaghan, »wenn Sie mich hören, nehmen Sie bitte das Telefon im Konferenzsaal auf. Sie werden dann direkt mit Kap Kennedy verbunden. Ich habe eine Nachricht von äußerster Dringlichkeit.«
    Der Präsident griff zu dem neben ihm stehenden Telefon und hob den Hörer ans Ohr. »Hier spricht der Präsident. Verstehen Sie mich, Callaghan?«
    »Ausgezeichnet, Mister Präsident. Sie mich auch?«
    »Ja, ich verstehe Sie gut. Wie geht es Ihnen denn, Cal? Es ist lange her.«
    »Ja, es ist lange her, Mister Präsident. Golf spiele ich kaum noch. Spielen Sie es noch?«
    »Ich fürchte, ich mußte es in letzter Zeit etwas vernachlässigen. Aber sagen Sie, Cal, was tun Sie dort in Kap Kennedy, schreiend und gestikulierend?«
    »Das ist nicht mit zwei Worten zu erklären, Mister Präsident. Wenn Sie einen Moment am Telefon warten möchten, bis ich den Bildschirm geräumt habe und die reguläre Sendung weitergehen kann, berichte ich ausführlich.« Einen Moment lang war der Bildschirm leer, dann lief die unterbrochene Reportage weiter.
    Der Präsident lauschte ins Telefon. Gleich darauf vernahm er wieder Callaghans Stimme über den Draht: »Hören Sie mich noch, Mister Präsident?«
    »Ja, Cal. Schießen Sie los.«
    Callaghan holte tief Atem. »Nun, Mister Präsident, vielleicht finden Sie es ein bißchen schwer zu glauben, aber ich fürchte, ADAM und EVA haben sich entschlossen, zum Mond zu fliegen ...«
     
    »Helios-Kontrolle ruft Brontosaurus eins. Bitte melden.«
    »Brontosaurus eins an Helios-Kontrolle, sprechen Sie«, sagte ADAM und stellte das Gerät etwas leiser ein; EVA, die auf dem Sitz nebenan zusammengerollt wie eilt Kätzchen schlief, sollte möglichst nicht gestört werden.
    »ADAM, ein Gentleman aus Washington möchte mit dir ein paar Worte über deine Mondfahrt sprechen«, verkündete McDermott. »Die nächste Stimme, die du hörst, ist der Präsident der Vereinigten Staaten.«
    »Ha! Ha! Furchtbar komisch!« erwiderte ADAM. »Ich habe auch eine Überraschung. Die nächste Stimme, die du hörst, ist Buck Rogers. Er hat der Comic-strips-Redaktion neues Material gebracht und macht mal Pause auf seinem Rückweg zum Planetoiden Xernon.«
    »ADAM! Es ist kein Spaß! In neunzig Sekunden wird sich der Präsident aus dem Weißen Haus an dich wenden!«
    »... wirklich nett von dir, Buck, daß du mal hereinschaust. Bitte, sprich ein paar Worte Xernonesisch zu den Freunden unten auf der guten, alten Erde.«
    »ADAM! Du mußt mir jetzt zuhören –«
    »Xernon yahoodie, tetis bablabie« , sagte ADAM mit tiefer verstellter Stimme. »Das ist ein xernonesisches Sprichwort. Übersetzt besagt es ungefähr: ›Schwirrende Schmeißfliegen sind kein Vergnügen, drum halte deine kurz an der Leine.‹ Eine poetisch kolossal ausdrucksvolle Spra...«
    »Um Gottes willen, ADAM, hör mir zu!«
    »Bestell unserem Freund Callaghan, es sei einer der verstaubtesten Gags. Ich hätte ihm etwas Besseres zugetraut ... Und nun, liebe Kunstfreunde, bringt euch Buck Rogers ein schönes xernonesisches Volkslied.« Zur Melodie von ›Old McDonalds Farm‹ sang ADAM ein haarsträubendes Kauderwelsch völlig sinnloser Silben. Als er innehielt, weil ihm nichts mehr einfallen wollte, war im Empfänger ein diskretes Räuspern zu hören. Er fragte: »Nun, liebe Kunstfreunde, wie hat es euch gefallen?«
    »Die Melodie war hübsch«, sagte eine tiefe, ruhige Stimme. »Über den Text kann ich mich leider nicht äußern.«
    ADAMs Gehirnpumpe verpaßte eine Umdrehung. Die Stimme im Lautsprecher gehörte weder McDermott noch Callaghan. »Ein – äh – xernonesisches
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